Seite 76 von 113 ErsteErste ... 266672737475767778798086 ... LetzteLetzte
Ergebnis 1.126 bis 1.140 von 1685

Thema: Der Mongolensturm - Das vielleicht bald umbenannte neue Jahrhundert

  1. #1126
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    36.667
    19. Juni 1426: Prinz Harald hält eine mitreißende Rede an seine Truppen und versucht, ihre Siegeszuversicht zu stärken. Der Gegner sei bereits angeschlagen und stehe kurz vor seiner endgültigen Niederlage. Es bedürfte nur noch dieser einen großen Anstrengung, bevor der Sieg für Zarina, Schweden und die Hanse errungen sei. Nach diesem letzten Angriff würden die restlichen Städte wie Dominosteine fallen. Am nächsten Morgen soll der Sturm auf die Mauern beginnen, und die Stimmung im Fischerviertel ist recht zuversichtlich.


    19. Juni 1426: In Nowgorod herrscht große Unruhe, weil der Angriff der Verbündeten Zarinas bevorsteht und Teile der Unterwelt mit den Angreifern in Verbindung stehen sollen. Sharina versucht, mit einer Rede an ihre Kämpfer deren Siegeszuversicht zu stärken, aber angesichts der Größe der Stadt gelingt ihr dies nicht in demselben Maße wie Prinz Harald. Ein großer Erfolg scheint hingegen der Auftritt mehrerer finnischer Familien zu sein, die vor Jahren vom schwedischen König ohne Vorwarnung aus ihrer Heimat vertrieben wurden, nachdem das Land westlich des Paimionjoki-Flusses Stockholm im Zuge von Friedensverhandlungen als Schutzgebiet zugesprochen worden war. Junge Erwachsene berichten, wie sie als Kinder vor den grausamen Soldaten des Königs fliehen mussten und früh gealterte Männer und Frauen erzählen davon, wie ihnen ohne jeden Anlass Haus und Habe genommen wurde. Man könne – so die klare Botschaft des Auftritts – schwedischen Friedensbeteuerungen niemals glauben und müsse die Heimat mit dem Schwert verteidigen, wenn es den Nowgorodern nicht gehen solle wie den Finnen. Den schwedischen Königen und Prinzen sei kein Verbrechen zu gemein, kein Versprechen heilig und kein Vertrag unantastbar.


    19. Juni 1426: Merek Khan von Ungarn setzt sich einmal mehr an die Spitze seiner Reiter. Es soll sich um 3000 seiner gefürchteten Kämpfer handeln, die den Weg nach Nordosten oder Norden einschlagen. Ihr genaues Ziel ist nicht bekannt. Weitere 800 Reiter bleiben in Tirol, und (auf Rat des Oberkommandos) nochmals 700 in der Grenzregion zu Izmir, um keine neuen Sklavenrevolten zuzulassen. Da die Vasallen weiterhin ihre Pflicht tun, stehen nun 4500 ungarische und 900 kroatische oder österreichische Reiter im Feld (200 in Tirol und 500 im Süden, dazu 300 Kroaten, die sich dem Marsch nach Norden angeschlossen haben).

  2. #1127
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    36.667
    20. Juni 1426: Der Stellvertreterkrieg mehrerer europäischer Mächte in den drei ehemaligen Reichen Surgot Khans weitet sich aus. Bei Twer treffen etwa 3000 Ritter aus Frankreich und der mongolischen Zunge des Johanniterordens ein, die unter dem Kommando Beleks von Irpin stehen, des Großpriors der mongolischen Zunge des Johanniterordens. Fast zur selben Zeit kommen in Moskau 1000 Söldner im Dienst der Hanse an. Im mongolischen Reichsadel werden mittlerweile kritische Töne wegen der Zurückhaltung des Großkhans laut, welche aus ihrer Sicht die Schwäche des Reiches deutlich offenlegt. Die Kritiker scheinen aber auch keine gute Idee zu haben, auf welche Weise man eine Entscheidung treffen könnte, die dann auch Bestand hat. Insbesondere auf See hat man im Augenblick keine Möglichkeit, direkt in den Kampf zu intervenieren, weil die Flotte Nowgorods größtenteils in der Hand Zarinas ist, die zudem von der Hanse unterstützt wird. Auch die europäischen Kämpfer des Großreiches sind nach dem verlustreichen Bürgerkrieg abgekämpft und erholungsbedürftig.


    20. Juni 1426: Bei Tagesanbruch beginnt der Sturmangriff der „Fischerviertelarmee“ auf die maroden Mauern Nowgorods. Da die Häuser des wachsenden Vororts bis unter die Zinnen gebaut wurden, können die Verteidiger es kaum verhindern, dass ihre Gegner in die Stadt eindringen. Anfangs beschießen sie die anstürmenden Feinde mit ihren Pfeilen und werfen Steine und andere Gegenstände herab, was zumindest eine gewisse Wirkung hat. Dennoch sind die Mauern bereits nach weniger als einer Stunde überwunden, und der Kampf beider Heere verlagert in die Stadt hinein. Vor allem der Milchmarkt und die umliegenden Häuser sind hart umkämpft. Die Schweden versuchen zwar immer wieder, die Stadtgardisten zum Überlaufen zu bewegen, aber deren Motivation scheint noch ungebrochen. Möglicherweise denken sie an die vertriebenen Finnen, hoffen auf das Eingreifen des Johanniterordens oder wollen mit den Kumpanen krimineller Banden nichts zu tun haben. Die Verbündeten Zarinas versuchen einige Male, mit Hilfe ihrer Unterstützer aus der Unterwelt, hinter die Linien der Verteidiger zu gelangen, aber die Gardisten sind aufmerksam und scheinen die meisten Schleichwege zu kennen. Dadurch erleiden die Schweden, Hanseaten und Esten deutlich höhere Verluste als die Verteidiger. Als schließlich am Abend des ersten Kampftages die (späte) Dämmerung hereinbricht, ist die Situation weiter offen. Die Verteidiger haben gut 250 Mann an Toten, Verwundeten und Vermissten verloren, die Angreifer ungefähr 400. Die Verbündeten halten den Südteil des Milchmarkes und die Häuser direkt am Mauerabschnitt zum Fischerviertel, während die Stadtgardisten sich in den umliegenden Gebäuden und auf den angrenzenden Mauerabschnitten verschanzt haben, wo auch die Bogenschützen aus dem Norden und aus Finnland postiert wurden. Die schwedischen Ritter und Feldartilleristen sind noch außerhalb der Mauer, aber da man eines der Tore erobert hat, könnte man sie am kommenden Tag auch in der Stadt selbst einsetzen.


    20. Juni 1426: Die Situation in der Ostsee spitzt sich weiter zu. Zwar können die französisch-englischen Schiffe vor Königsberg mit 70 Johannitern an Bord entkommen, als ein Großteil der Hanseschiffe nach Norden weiterfährt, an der baltischen Küste werden aber immer mehr Fahrzeuge des Städtebundes, Schwedens und Khanin Zarinas zusammengezogen. Da die drei Transportflotten in wenigen Tagen erwartet werden, dürfte es bald zu einer Entscheidung kommen. Besonders die irisch-englisch-norwegische Flotte mit Kurs auf Riga fährt direkt in die Hauptmacht der Kriegsschiffe hinein.

  3. #1128
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    36.667
    21. Juni 1426: Nach dem Eintreffen der Johanniter und Franzosen gibt Axeu die Belagerung Twers auf und zieht sich in Richtung Moskau zurück, wo mittlerweile immer wieder Plänkler aus den umliegenden Wäldern heraus Unruhe stiften. Die strategische Situation Sharinas und ihrer Verbündeten hat sich damit deutlich verbessert, auch wenn Nowgorod weiterhin von der „Fischerviertelarmee“ des Prinzen Harald bedroht wird und Narwa noch immer unter Belagerung steht. Der Ausgang des Ringens gilt damit weiter als relativ offen, zumal die Anhänger Sharinas durch die Hilfe der Johanniter und Franzosen und die Hoffnung auf weitere Hilfstruppen aus Europa wieder deutlich an Zuversicht gewonnen haben.


    21. Juni 1426: Eine kleine hanseatisch-estnische Flotte hält einige Schiffe aus Norwegen und Dänemark auf, die Kopenhagen verlassen haben. Offenbar handelt es sich um Händler, die nach der Vertragsauflösung durch die flandrischen Reeder ungefähr 100 Johanniterritter aufgenommen hatten und nach Livland bringen wollten.


    21. Juni 1426: Der zweite Kampftag in Nowgorod steht im Zeichen der Regeneration. Beide Seiten haben am Vortag schwere Verluste erlitten und müssen sich neu sortieren. Im Lager der Anhänger Zarinas ist die Siegeszuversicht weiterhin sehr hoch, und die Männer sind bereit, auf das strategische Geschick von Prinz Harald zu vertrauen.

  4. #1129
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    36.667
    22. Juni 1426: Der Bischof von Twer und mehrere russische Mönche aus den Klöstern Twers und des Umlandes, die im Volk oft besonderes Ansehen genießen, segnen die „Streiter für Gott und die Gerechtigkeit“, wie sie die Johanniter und ihre Verbündeten nennen. Dadurch scheint sich insbesondere die Motivation der russischen Truppen zu erhöhen, denn Axeu kann nicht auf eine ähnliche „himmlische“ Unterstützung bauen. Die Ritter und auch einige Reiter Sharinas rücken gleich nach der Segnungszeremonie in Richtung Norden vor.


    22.-25. Juni 1426: Die Kämpfe in Nowgorod nehmen wieder an Heftigkeit zu. Die Schweden, Hanseaten und Esten versuchen nun, die Häuser im Umfeld des Milchmarktes zu erobern und besetzen sogar den hölzernen Kirchturm der Nikolauskirche im Südwesten der Stadt. Beide Seiten kämpfen weiterhin mit großer Erbitterung, aber dank eines Bündnisses mit einigen kriminellen Banden gelingt es den Verbündeten schließlich, das Übergewicht zu erlangen. Nach viertägigem Ringen sind die Verteidiger auf die Innenstadt Nowgorods und die nördlichen und östlichen Bezirke zurückgedrängt, während der Südwesten der Stadt in schwedisch-hanseatisch-estnischer Hand ist.


    22.-26. Juni 1426: Der Rückzug Axeus nach Moskau wird immer wieder von Angriffen der in den Wäldern versteckten Plänkler Ojunas behindert. Auch die Reiter Sharinas, welche die feindliche Armee mit einem gewissen Abstand verfolgen, beunruhigen die Nachhut durch ständige Attacken. Dennoch gelingt es den Truppen Moskaus, bei der Festung Klin etwa auf halbem Wege zwischen den beiden Städten eine feste Stellung wiederzugewinnen, so dass die Angriffe der Plänkler und Reiter nun deutlich erschwert sind. Dadurch dürfte es Sharina weiterhin nicht möglich sein, alle Reiter nach Norden abzuziehen.

  5. #1130
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    36.667
    23.-24. Juni 1426: Nach weiteren ergebnislosen Scharmützeln treffen Inara und Samija, die sich im Kampf um das Khanat Livland gegenüberstehen, eine Übereinkunft. Demnach soll das Land zunächst bis zu einem endgültigen Friedensvertrag geteilt werden, wobei der wirtschaftlich wertvollere Westen Inara zufällt. Außerdem erhält sie die Zusicherung, dass Samijas älteste Tochter Malika Anna mit Tenzin verlobt werden wird, falls die Teilung Livlands auch bei einem dauerhaften Friedensvertrag Bestand haben sollte.


    23.-25. Juni 1426: Eine Gruppe ausgesuchter Bogenschützen und Schwerer Nahkämpfer, die von Prinz Harald persönlich zusammengestellt wurde, versucht offenbar, Sharina gezielt zu töten. Zweimal versuchen die Schützen, sie vom Kirchturm der Nikolauskirche aus zu treffen, einmal wird sie von einer Gruppe Schwert- und Axtkämpfer in einem Gebäude attackiert, das einen den kriminellen Banden bekannten unterirdischen Zugang hat. Die Bogenschützen verfehlen die dritte Tochter Surgot Khans wegen der großen Entfernung, doch das in das Gebäude eindringende Mordkommando kann sie am 25. Juni schwer verwunden. Sharina wird daraufhin in ein Hospital verbracht, wo die Ärzte ihre Wunden zu behandeln versuchen. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Thronprätendentin an ihren Verletzungen sterben wird. Zugleich regt diese feige Tat aber auch die Kampfeslust ihrer Leute an. General Leonid Kasif von der Stadtgarde übernimmt nach Sharinas Verwundung das Oberkommando ihrer in Nowgorod stationierten Armee, der erfahrene Hofadlige Keris Khan hingegen die Führung der Reiterei vor der Stadt und im Umland.


    23.-27. Juni 1426: In der Ostsee kommt es zu schweren Seegefechten um die verschiedenen Konvois, auf denen knapp 1700 Ritter des Johanniterordens die baltische Küste zu erreichen versuchen. Dabei ist vor allem die Küste vor Riga umkämpft, bei welcher die Hauptmacht der schwedisch-hanseatischen Flotte konzentriert wurde, was ein Anlanden letztlich verhindert. Zwar sind irische Handelsschiffe üblicherweise mit einigen Kanonen bewehrt, der mächtigen feindlichen Kriegsflotte können sie aber nicht sehr lange Paroli bieten. Bei den Gefechten vor Riga, in die auch sechs norwegische Kriegsschiffe auf Seiten der Kaufleute eingreifen, sinken schließlich zwölf Handelsschiffe (sechs aus England, zwei aus Norwegen und vier aus Irland) sowie drei Kriegsschiffe der Hanse (1*200, 2*50) und je zwei aus Schweden (2*25K) und aus Norwegen (1*100, 1*50). Etwa 230 Johanniter geraten in Gefangenschaft oder ertrinken in den Fluten. Die übrigen Fahrzeuge – meist aus Irland – fliehen unter dem Schutz der letzten vier norwegischen Kriegsschiffe auf die Offene See hinaus. Dabei gelingt es den Schweden und Hanseaten noch, ein englisches Handelsschiff und ein norwegisches Kriegsschiff (1*50) zu kapern. Im Norden können die Iren hingegen nach heftigen Kämpfen die Blockade der vereinigten Flotten durchbrechen. Nachdem neun Schiffe Zarinas, vier der Hanse und eines aus Schweden gesunken sind (während nur zwei Handelsschiffe aus Frankreich beschädigt werden), gibt der Admiral Zarinas den Kampf verloren und zieht die übrige Flotte nach Reval zurück. Dadurch können die irischen, englischen, französischen und norwegischen Kaufleute bis zum Monatsende etwa 1200 Johanniterritter in Narwa und in einigen kleineren Häfen im Osten Estlands an Land bringen. Weitere 200 Mann landen auf versprengten Schiffen aus der Seeschlacht vor Riga und auf den am 20. Juni entkommenen französischen Fahrzeugen bei Königsberg an. Diese Kämpfer, die zum Teil erst Anfang Juli wieder das Festland betreten, haben damit natürlich einen sehr langen Weg nach Norden vor sich. Zusammen mit den bereits vor einigen Tagen oder Wochen gefangenen genommenen Johannitern konnten die drei verbündeten Flotten damit etwa ein Fünftel der 2000 verschifften Ritter noch auf See aufhalten, was durchaus als militärischer Erfolg gilt, und zwar desto mehr, als sich gegen Ende der Gefechte auch irische und norwegische Kriegsschiffe gegen die Hanseaten, Schweden und Zarina-Anhänger stellten.

  6. #1131
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    36.667
    24. Juni 1426: Nach einer recht langen Verhandlung verurteilt ein Standesgericht Kronprinz Maximilian von Tirol zum Exil. Die Mehrheit der mongolischen Adligen sah es als erwiesen an, dass er an der seit Jahren verfolgten Politik seines Vaters Anteil hatte, die letztlich auf einen Bruch der Lehnstreue gegenüber dem Großkhan hinauslief. Tatsächlich konnten bei der Verhandlung mehrere Dokumente vorgelegt werden, bei denen Maximilian offen als Intervenient auftrat und das Vorgehen gegen die mongolischen Adligen mitverantwortete. Erst im vergangenen Jahr, als Maximilian nach Mainz aufbrach, endete seine Teilhabe an den Regierungsgeschäften seines Vaters. Daher wird er von einer Mitverantwortung an den Morden in Innsbruck und dem Angriff auf Schwaben freigesprochen. Yunus Khan erlaubt dem Kronprinzen zwar, seinen Exilsort innerhalb des Reiches selbst auszuwählen, dieser muss allerdings mindestens 80 Meilen östlich von Sarai liegen. Mögliche Prätendenten der Dynastie auf den Innsbrucker Thron wären nun Maximilians Sohn Karl (*1424), Minkus Bruder Setsen (*1398) und Minkus jüngere Söhne David (*1418), Oliver (*1420) oder Dagobert (*1423). Der böhmisch-ungarische Wunsch nach einer Absetzung der gesamten Dynastie scheint beim Reichsadel hingegen eher mit Skepsis aufgenommen zu werden, da man ein Machtvakuum an den wichtigen Alpenpässen oder gar einen neuen Bürgerkrieg befürchtet und sich generell gegen die Enteignung ganzer Familien stäubt – wohl auch aus einem gewissen Eigennutz heraus. Yunus selbst scheint aber geneigt, in dieser Frage auf die europäischen Khanate unter Führung des schwer geschädigten Schwaben und des von ihm sehr geschätzten ungarischen Khans Merek zu hören. Yunus‘ noch immer recht mächtige Mutter hingegen soll ihn zusammen mit seinem Beichtvater Johannes von Capestrano dazu gedrängt haben, den Heiligen Stuhl und die frommen Johanniter um ihre Einschätzung zu bitten, was der Großkhan angeblich auch zugesagt hat.


    24. Juni 1426: Die Gesandten Zarinas und Schwedens in Smolensk überbringen Marek Khan einen Friedensplan, der offenbar auf Basis des Status quo ausgearbeitet wurde. Dieser bittet aber um zwei Wochen Zeit, um sich mit den Vertretern der anderen Mächte zu treffen und dem Großkhan Bericht zu erstatten.


    24. Juni 1426: Sultan Osman besucht zusammen mit den vier Waisenkindern, die seit einigen Jahren unter seinem Schutz stehen, seinen Bruder Mehmed und dessen Gemahlin im Palast zu Konstantinopel. Der offizielle Regierungssitz, den Osman nur noch selten aufsucht, macht mit all seiner Pracht besonders auf die inoffizielle „Anführerin“ der Kinder, die zehnjährige Sümeyye, großen Eindruck. Sie beschließt, dass sie auch einmal jemanden wie Mehmed heiraten wird, um dort wohnen zu können. Der erst achtjährige Altay hingegen sorgt bei den Höflingen für eine gewisse Sprachlosigkeit, als er ganz unbefangen fragt, weshalb eigentlich ein solcher Luxus nötig sei? Immerhin habe er doch vom Lehrer und Herrscher des Landes, dem Sultan Osman, immer wieder gehört, dass zu viel Habe die Seele verderben könne. Wäre es nicht sinnvoller, all diese Dinge unter den Armen zu verteilen? Die Begegnung mit dem neugeborenen Sohn Mehmeds, dem kleinen Murad, wird dann zu einem sehr schönen Erlebnis für alle vier Waisenkinder, von der sie noch lange erzählen.

  7. #1132
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    36.667
    26. Juni 1426: Eine Kommission des Vereinigten Tiroler Landtages legt den Siegermächten in Gurk einen Untersuchungsbericht zu den ungarischen Adelssöhnen vor, die als Knappen zu Familien aus Kärnten und der Steiermark gegangen waren. Im Rahmen des manchmal als „Merekprogramm“ bezeichneten Austausches waren bis zum Ausbruch des Krieges 29 junge Männer ins Khanat Tirol gekommen. 17 davon befinden sich noch immer in der Obhut ihrer Gastfamilien und schlossen sich größtenteils dem Kampf des Vereinigten Landtages an. Von zweien fehlt nach ihrer Verhaftung durch Schergen des Khans jede Spur, fünf kamen in der Gefangenschaft um. Drei sind nach der ersten Verhaftungswelle nach Ungarn geflohen, zwei wurden zwar festgenommen, aber später von den Gastfamilien wieder befreit.


    26. Juni 1426: Einige Hofdamen aus Nowgorod fachsimpeln über die Kleidung der Offiziere beider Armeen. Jakov Khans hellblauer Umhang findet dabei großen Anklang, und auch die Kleidung der Hanseaten und Finnen wird sehr gelobt. Sogar Prinz Haralds eher schlichtes Wappenhemd findet einigen Zuspruch.


    26.-27. Juni 1426: Die Kämpfe in Nowgorod flauen etwas ab, als die Armee von Prinz Harald zur Defensive übergeht. Im Norden des Milchmarktes können die Verteidiger daraufhin eine Häuserzeile zurückerobern, aber die Kämpfer Zarinas und ihrer Verbündeten halten stand, so dass das erreichte Gleichgewicht weitgehend gewahrt bleibt. Im schwedischen Lager hofft man wohl auf den Tod Sharinas, die noch immer verwundet darniederliegt. Es gibt Gerüchte, wonach der findige Oberbefehlshaber der Verbündeten die Zeit gut nutze und weiterhin eng mit den kriminellen Banden der Stadt zusammenarbeite.

  8. #1133
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    36.667
    27. Juni 1426: Ein dänischer Gesandter kommt auf einem Handelsschiff in Reval an und wird von Zarina noch am selben Tag empfangen.


    27. Juni 1426: Die Schweden unternehmen mit Hilfe einiger Krimineller aus der Stadt einen erneuten Mordanschlag auf Sharina. Diesmal stellt ihnen die Stadtgarde aber eine Falle in dem Schloss, in dem die Khanin angeblich gepflegt wird. Es ist es den Gardisten gelungen, ihre Agenten in eine der Banden einzuschleusen, die mit Schweden paktieren, so dass der Plan nicht geheim bleibt. Als die Schweden – 25 raue Kämpfer von Thors Haufen – sich mit einigen Bandenmitgliedern aus einem Geheimgang in das Schloss begeben, werden sie dort bereits von einer Übermacht der Stadtgarde erwartet und – da sie völlig überrascht sind – fast kampflos gefangen genommen.


    27. Juni 1426: Marek Khan leitet das Friedensangebot Zarinas und die Stellungnahmen der Verbündeten Sharinas nach Sarai weiter. Eine Antwort des Großkhans wird aber erst für Anfang oder Mitte Juli erwartet.

  9. #1134
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    36.667
    28. Juni 1426: General Leonid Kasif von der Nowgoroder Stadtgarde lässt seinerseits einige Männer mit akustischen Verstärkern Botschaften an die Angreifer richten, wie er es bei den Schweden gesehen hat. Der Kommandeur der Stadtverteidiger bietet den Eindringlingen an, binnen drei Tagen bedingungslos zu kapitulieren. Wer danach noch mit einer Waffe in der Hand angetroffen werde – seien es Bandenmitglieder aus der Stadt selbst, seien es Männer von außerhalb – werde als Rebell und Mordgeselle behandelt. Als Zeichen, dass er es ernst meint, werden die 25 schwedischen Kämpfer des Kommandounternehmens gegen Sharina auf dem Marktplatz wie gewöhnliche Kriminelle am Galgen aufgeknüpft, während Esten, Schweden und Hanseaten nur ohnmächtig zusehen können.


    28.-30. Juni 1426: Die schwedisch-hanseatisch-estnische Armee unternimmt einen letzten entschlossenen Versuch, Nowgorod doch noch unter Kontrolle zu bekommen. Der Angriff, den Sharinas Gardisten wohl gar nicht mehr erwarteten, geht am ersten Tag sogar etwas besser als erwartet voran, auch wenn die Verluste schmerzhaft sind. Als aber am zweiten Tag der Sieg der Johanniter vor der Stadt bekannt wird, bricht die Moral der Truppe völlig zusammen, so dass der Übergang zur geordneten Defensive nicht mehr möglich ist. Die häufig aus Narwa und dem besetzten Osten Estlands stammenden Kämpfer Zarinas sehen offenbar keine realistische Chance mehr, siegreich in ihre Heimat zurückzukehren und fürchten wohl auch, als Banditen und Rebellen behandelt zu werden. Dadurch geben sich vielfach ganze Einheiten geschlagen, besonders als Zarinas Söldner von denen Sharinas eingekesselt werden und ebenfalls die Waffen strecken. Am Abend des 30. Juni ist die schwedisch-hanseatisch-estnische Streitmacht in völliger Auflösung begriffen, und selbst Prinz Harald gelingt es nicht mehr, sie nochmals zu sammeln. Nur einige Kämpfer von Thors Haufen und etwa 300 Ritter, die der Niederlage gegen die Franzosen und Johanniter vor den Mauern entronnen sind, harren noch mit ihm bei der Nikolauskirche aus.


    29. Juni 1426: Die Ritter aus Frankreich und dem Johanniterorden, die von Twer aus in den Norden geritten sind, treffen vor Nowgorod ein. Da die meisten Schweden, Hanseaten und Esten und auch die Feldartillerie mittlerweile jenseits der Stadtmauer im Einsatz sind, reiten ihnen die Deutschordensritter und einige schwedische Ritter entgegen, um das Fischerviertel zu schützen. Das dabei in der Nähe des Wolchow entstehende Gefecht findet in ganz Europa große Aufmerksamkeit und sorgt für rege Diskussionen, weil sich dort die Ritter der letzten beiden Kreuzfahrerorden gegenüberstehen. Die Johanniter, die von ihrem Großprior Belek von Irpin persönlich angeführt werden, siegen nach weniger als einer Stunde vollständig, so dass die überlebenden Schweden und Deutschordensritter nur noch hinter die Nowgoroder Stadtmauer fliehen können. Das Fischerviertel fällt noch am selben Tag den Franzosen und Johannitern in die Hand, nachdem sich nun auch viele Bewohner des Vorortes gegen die Verbündeten Zarinas wenden und den eindringenden Rittern mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die Johanniter und Franzosen stellen sofort nach ihrem Sieg große, von der Stadt aus gut sichtbare Banner auf, um die Zuversicht der Verteidiger zu stärken und die Hanseaten, Schweden und Esten zu demotivieren, was weit besser als erwartet gelingt.

  10. #1135
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    36.667
    30. Juni 1426: Nach dem erneuten schwedischen Mordanschlag lässt Sharina die wichtigsten Kommandeure ihrer Armee und ihre jüngste Schwester kommen. Sie ernennt Ashina für den Fall ihres Todes zur offiziellen Nachfolgerin und lässt die Offiziere einen Eid auf die 17jährige ablegen. Es gilt aber als unwahrscheinlich, dass die noch sehr unerfahrene jüngste Tochter Surgot Khans imstande sein wird, die eigenen Reihen zur Gänze hinter sich zu scharen und die Invasoren unter dem versierten schwedischen Prinzen mit derselben Entschlossenheit wie Sharina zu bekämpfen. Die älteste der sechs Schwestern, die mit Schweden und der Hanse verbündete Zarina, distanziert sich einige Tage später von den Anschlägen, auch wenn nicht ganz klar ist, ob sie davon gewusst hat. Einige Wundärzte des Johanniterordens eilen nach ihrem Sieg an Sharinas Krankenlager, um sie zu pflegen.


    30. Juni 1426: Die Orientstreitmacht des Sultanats Izmir kehrt nach Hause zurück und wird vom „Prophetensultan“ Osman und seinem Bruder Mehmed in Empfang genommen. Die erschöpften Kämpfer scheinen sehr stolz auf das Geleistete zu sein.


    30. Juni 1426: Die schwedisch-estnisch-hanseatische Narwaarmee gibt die Belagerung der Hafenfestung auf und zieht sich in wenig ins Landesinnere zurück. In der Nähe der alten Stadt am Westufer des gleichnamigen Flusses nehmen sie eine feste Stellung ein. Einige Späher Sharinas erkunden zwar die Gegend, aber es kommt noch nicht zu größeren Kämpfen, obwohl die Verteidiger durch die Johanniter beträchtlich verstärkt wurden.

  11. #1136
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    36.667
    1. Juli 1426: Surgot Khans zweitälteste Inara Tochter schließt sich nach zähen Verhandlungen der Allianz ihrer Schwestern Sharina, Ojuna und Mhulan an. Damit ist Zarinas Machtbereich nun auch von Süden her bedroht. Inara erhält die Zusicherung, dass sie bei einer Niederlage Zarinas und ihrer Verbündeten den Südteil Estlands erhält und offiziell an Livland angliedern darf.


    1. Juli 1426: In Reval treffen 500 Mann Fußtruppen aus Schweden ein, die im Vormonat von Prinz Harald einberufen wurden. Diese Kämpfer dürften dazu beitragen, dass die Hafenstadt einer Belagerung erheblichen Widerstand entgegensetzen könnte.


    1. Juli 1426: Der Hafenkommandant von Le Havre teilt dem durch die Versenkung eines seiner Handelsschiffe bei einer schwedischen Kontrolle geschädigten Reeder mit, dass der Heilige Stuhl seinen Schaden in voller Höhe begleichen werde. Zugleich macht er dem findigen Geschäftsmann aber deutlich, dass die Krone eine realistische Forderung erwarte. Daraufhin räumt der Reeder ein, 4400 S kämen dem Wert des Verlustes eher nahe. Da das Schiff selbst neu ungefähr 3000 S kostete und noch die Ladung sowie Entschädigungen an die Matrosen hinzukommen, hält der Hafenkommandant diese Summe für plausibel.

  12. #1137
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    36.667
    2. Juli 1426: Auf Drängen Sharinas, die von ihrem Krankenlager aus weiterhin Anteil an den strategischen Planungen der Verbündeten nimmt (was ihre Ärzte mit Sorge betrachten) marschieren die siegreichen Franzosen und Johanniter zusammen mit den meisten ihrer Reiter nach Osten zurück. Offenbar möchte die Khanin nun den Bürgerkrieg gegen Axeu endgültig entscheiden und so den Weg für eine Verhandlungslösung ohne ihn und Anna freimachen. Dem Angriff werden wegen der gewaltigen zahlenmäßigen Überlegenheit Sharinas und ihrer Verbündeten sehr gute Chancen eingeräumt.


    2. Juli 1426: Bei Alt-Narwa, dem im Landesinneren gelegenen alten Ort, der nach dem Bau der Neustadt an der Ostsee zu einer Gemeinde von Ackerbürgern wurde, kommt es zu kleineren Scharmützeln von Reitern beider Prätendentinnen und ihrer Verbündeten. Dabei kämpften erneut einige Deutschordensritter und Johanniter gegeneinander, diesmal allerdings ohne klaren Sieger. Niemand scheint gegenwärtig geneigt, ein großes Risiko einzugehen.


    2.-4. Juli 1426: Die Streitmacht Inaras, die vor allem aus Stadtgardisten der großen Ostseehäfen Livlands besteht, rückt vorsichtig nach Norden vor. Die Esten ziehen sich ebenso vorsichtig und langsam zurück, können aber die befestigten Städte noch halten, zumal Livland nicht über Belagerungsgerät verfügt.

  13. #1138
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    36.667
    3. Juli 1426: Der als „Schrecken von Paraćin“ bekannte ungarische Heerführer Sarkim Khan trifft mit einer Truppe von etwa 50 Reitern im anhaltinischen Halberstadt ein. Er fragt beim eilig zusammengerufenen Rat der Hansestadt höflich nach, ob sie nicht die gerechten und notwendigen Kriegsanstrengungen Ungarns für den Großkhan unterstützen möchten? Es seien gerade 3000 ungarische Reiter in der Nähe von Bernburg angelangt, und weil die Preise in Mitteldeutschland erstaunlich hoch lägen, sammle man nun etwas Geld zur Versorgung der Truppen. Die völlig verängstigen Kaufleute übergeben den Ungarn die gesamte Stadt- und Ratskasse, außerdem leisten auch viele Privatpersonen recht hohe Zahlungen, darunter Bischof Dietrich von Halberstadt und der Klarissenkonvent St. Hemma. Insgesamt kommen so 8500 S zusammen. Da mehrere christliche Reiter seines Gefolges (darunter auch Sarkims frommer Waffenmeister Dschani, der sogar Franziskanertertiar ist) den Heerführer bedrängen, das Geld des Bischofs und der Klarissen nicht für weltliche Zwecke zu nutzen, um nicht etwa Gottes Zorn herauszufordern, entscheidet sich dieser, 1100 S für die Grundsteinlegung einer Kapelle am südlich der Stadt gelegenen Goldbach zu verwenden, die dem Heiligen Putraq geweiht sein soll. Das bald vom Klarissenkonvent St. Hemma fertiggestellte und betreute Gotteshaus erhält später im Volksmund den Namen „Ungarnkirchlein“. Sarkim und seine Begleiter reiten noch am selben Tag wieder davon. Einige Tage später erfahren die Bürger Halberstadts dann, dass nie eine ungarische Armee von 3000 Reitern bei Bernburg an der Saale stand. Der „Halberstädter Streich“ wird in Mitteldeutschland bald sprichwörtlich für einen erfolgreichen Bluff.


    3.-4. Juli 1426: Gesandte des Erzbischofs von Mainz treffen in Emden und Bremen ein und bitten um Gespräche mit den Räten der Städte und dem Bremer Bischof Gregor.


    3.-7. Juli 1426: Als klar wird, dass die Johanniter und Mongolen keinen Angriff aus Alt-Narwa vorhaben, sondern die dort versammelten Kämpfer nur von der Neustadt und dem Hafen fernzuhalten versuchen, bildet die Armee unter dem Befehl eines engen Vertrauten Zarinas einen „Schwedischen Konvoi“, um sich nach Reval zurückzuziehen. Trotz einiger Verluste durch geschickt vorgetragene Angriffe der Johanniter und Mongolen gelingt der Abzug, so dass die Streitmacht die Verteidigung der Hafenstadt und ihres Umlandes verstärken und sich im Ernstfall auch hinter die Mauern flüchten kann.

  14. #1139
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    36.667
    4. Juli 1426: Prinz Harald von Schweden versucht zusammen mit seinen Rittern und einigen Männern von Thors Haufen, die sich Pferde zu besorgen vermochten, aus Nowgorod zu fliehen, was zunächst auch glückt. Offenbar hat er es geschafft, mit Hilfe einer falschen Nachricht an die von der Stadtgarde unterwanderten Kriminellen die Gegner in die Irre zu führen. Am nächsten Tag wird er aber von den schnelleren mongolischen Reitern gestellt und nach einem heftigen Kampf, bei dem vor allem die erschöpften schwedischen Ritter stark dezimiert werden, gefangen genommen und zurück gebracht. Wie auch die übrigen Kämpfer der „Nowgorodarmee“ soll er zunächst in einer mächtigen Festung im Nordosten des Landes unter Arrest stehen, bis Sharina über ihn richten kann. Einen Tag später kommt ein Beauftragter Zarinas in Nowgorod an, der von Harald angefordert worden war. Auch er wird in Gewahrsam genommen, aber in der Stadt selbst inhaftiert.


    5. Juli 1426: Nach einem längeren Aufenthalt bei der Englischen Ordenszunge ist Stephan von Colomiers nunmehr wieder in Frankreich. Der Johannitergroßmeister dürfte in einigen Tagen in Paris erscheinen, wo man ihm angesichts der gemeinsam bestandenen Kämpfe in Nowgorod einen warmen Empfang bereiten könnte. Es heißt, dass die Johanniter in Sarai mittlerweile entschieden für eine Tributminderung zugunsten Frankreichs eintreten.


    5. Juli 1426: Als die ungarische Armee in der Nähe des polnischen Dörfchens Lincolwice eine Rast macht, versprechen einige Adlige nach einer Predigt des Hofkaplans Ulbert, sofort nach ihrer Heimkehr all ihre Sklaven freizulassen und bilden dazu sogar eine Schwureinung. Die nach dem kleinen Ort „Lincolnbund“ genannte Vereinigung finde bald großen Zulauf im ungarischen Adel.

  15. #1140
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    36.667
    6. Juli 1426: Die königlich-französische Reisegruppe trifft in Kiew ein, wo Kublai Khan gerade ebenfalls zu Besuch ist. Der mächtige Erste Minister des Großkhans verspricht den Männern aus dem Westen, ihre Anliegen möglichst zu unterstützen, was als großer Erfolg gilt.


    6. Juli 1426: Bei einem Treffen mit den wichtigsten Adligen seines Heerbanns bietet Merek Khan an, das in Halberstadt erbeutete Geld entweder als Sonderzahlung an das nach Norden ziehende Heer auszuschütten oder es für ein großes Festgelage der Krieger im kommenden Jahr zu verwenden. Die einhellige Meinung der traditionell-mongolischen Männer fällt ohne langes Überlegen auf die zweite Möglichkeit. Einer der Hochadligen, der lebenslustige und schon etwas vom Leben als Krieger gezeichnete Georgios Bestum, bringt die Meinung der Standesgenossen auf die einprägsame Formel, ein echter Mongole gebe sein Silbergeld für schnelle Pferde, hübsche Frauen und geistige Getränke aus, den Rest verprasse er einfach. Die Männer sind ihrem Khan dankbar, dass sie selbst entscheiden durften und freuen sich offenkundig schon sehr auf das Fest.


    6. Juli 1426: Auf dänische Bitte hin werden die wenigen noch in den vom Khanat Nowgorod ausgebauten Stützpunkten Bornholm und Gotland liegenden Schiffe Zarinas nach Reval abgezogen. Die älteste Tochter Surgot Khans gibt vor dem Flottenoberkommando aber bekannt, dass der dänische König die Besitzrechte an den Stützpunkten garantiert habe.

Seite 76 von 113 ErsteErste ... 266672737475767778798086 ... LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •