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Thema: Der Mongolensturm - Das vielleicht bald umbenannte neue Jahrhundert

  1. #1111
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    2. Juni 1426: Vaclav Khan von Böhmen wird feierlich gekrönt und empfängt die Huldigung der Landstände. Auch der junge französische König Heinrich ist mit seiner Delegation vor Ort und macht dort einige Tage Station. Großkhan Yunus hat den Ersten Minister Kublai Khan entsandt, was als besondere Ehre für Böhmen gilt. Auch das Volk kommt an diesem rundum gelungenen Tag auf seine Kosten. Vertreter mehrerer Khanate, des Johanniterordens und zahlreiche deutsche Fürsten und Bischofe oder deren Vertreter runden das Bild ab, was das Ansehen des jungen Vaclav deutlich steigert.


    2.-5. Juni 1426: Eine kleine Streitmacht unter General Adirkas überschreitet im Auftrag der dritten Tochter Surgot Khans, der Kriegerfürstin Sharina, die Newa und besetzt Karelien. In Uusima erklärt sich General Altai von Narwa daraufhin rasch für neutral und verspricht, seine mittlerweile nur noch aus 400 Reitern bestehende Armee ausschließlich zum Schutz der finnischen Vasallen des Khanats Nowgorods einzusetzen und sie keiner Bürgerkriegspartei zur Verfügung zu stellen. Sharina akzeptiert diese Erklärung widerwillig und gibt sich mit der Eroberung Kareliens zunächst zufrieden. Dies ist wohl auch deshalb nötig, weil Axeu seine Streitmacht mit Hilfe Annas von Moskau schneller als erwartet reorganisieren konnte und das Fürstentum Twer erneut bedroht. Außerdem sind die Aufgebote Schwedens und der Hanse nun vollständig in der Region um Reval versammelt und stellen – nicht zuletzt dank der schwedischen Feldartillerie – eine ernste Bedrohung im Westen dar. Sharina bleibt so nichts anderes übrig, als ihre Truppen zu teilen, Twer zu unterstützen und insgesamt weit defensiver zu agieren.


    2.-30. Juni 1426: Trotz des Erfolges bei Samarkand rücken die Heeressäulen der Reichsarmee weiterhin vorsichtig und unter starker Sicherung der Nachschubwege vor. Mittlerweile hat sich auch Seged Khan für diese Strategie ausgesprochen, die Kabul Khan bereits seit dem Feldzugsbeginn im Frühjahr anwendet. Der Oberkommandierende will so die Verluste minimieren und das Land möglichst wenig belasten, das ja wieder an den rechtmäßigen Großkhan fallen wird. Im Hinterland gelingt es den Rebellen aber immer wieder, kleinere Revolten auszulösen. Dies könnte die Region dauerhaft destabilisieren.

  2. #1112
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    4. Juni 1426: Die wieder aufgefüllte Armee Zarinas, die mittlerweile recht eindeutig unter dem Kommando des schwedischen Prinzen Harald steht, unternimmt einen Vorstoß nach Südwesten. Ziel könnte erneut Nowgorod selbst sein, auch wenn die Streitmacht nicht den direkten Weg zu wählen scheint. Zarina selbst trennt sich von der Armee, um im Westen Estlands ihre Streitkräfte zu sammeln und möglicherweise auf Narwa vorzustoßen. Dies unterstreicht nochmals das große Einvernehmen zwischen ihr und Prinz Harald, dem sie ohne Bedenken den größeren Teil ihrer Streitkräfte anvertraut und dessen bei den Offizieren der Hanse und Narwas umstrittene taktische Neuausrichtung sie entschieden unterstützt und durchzusetzen hilft.


    5. Juni 1426: Die Tiroler Barden und Dichter Wolfram von Petryburg, Alexius von Gaisch und Graf Michael Wendler von Wendelstein, die nach der Niederlage der Tiroler Freiheitsarmee in die Eidgenossenschaft geflohen sind, schreiben eine Reihe von Liedern, in denen sie die Niederlage und den Tod Minkus bestreiten und behaupten, Lügenboten des Großkhans hätten diese Geschichten erfunden. In Wirklichkeit lebe der Tiroler Graf und sei gerade in diesen Wochen dabei, Sarai zu erobern und alle Volksfeinde zu bestrafen.


    5. Juni 1426: Da der Krieg im Osten sich allmählich dem Ende zuneigt, bietet der Großkhan Frankreich und dem Johanniterorden an, ihre Schutztruppen für Polen und die Ukraine wieder zurückzuziehen. Man möchte offenbar vermeiden, die Verbündeten länger als unbedingt nötig zu belasten.

  3. #1113
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    6. Juni 1426: Die schwedische Armee rückt weiter langsam in Richtung Nowgorod vor. Dabei nutzt sie eine außergewöhnliche Marschordnung, bei der die Kampftruppen mitten im Tross stehen. Bei der ersten Gefechtsberührung erweist die umstrittene Taktik sich als äußerst gelungen, denn die Kämpfer ziehen sich dabei hinter die Wagen zurück, die zu einer mobilen „Festung“ nach dem Vorbild der antiken Kimbern und Teutonen zusammengestellt werden. Die überraschte mongolische Reiterei muss nach empfindlichen Verlusten durch heftigen Beschuss feindlicher Bogenschützen, Arkebusiere und Feldgeschütze den Rückzug antreten.


    6. Juni 1426: Die offenbar gut miteinander abgestimmten Armeen Zarinas (in Estland) und Axeus (in Moskau) beginnen mit Vorstößen auf Narwa und Twer. Zunächst soll sogar ein neuer russischer Angriff gegen Nowgorod geplant worden sein, aber angesichts der starken Reiterabteilung, die Sharina ihrer Schwester Mhulan als Unterstützung schickte, wäre man dabei wohl selbst in die Zange genommen worden.


    Nur für Schweden und die Hanse


    Achtung Spoiler:
    Zusammen mit den Kämpfern der Armee des Prinzen Harald, die auf Nowgorod vorrücken, stehen nun folgende Armeen gegen Sharina und Mhulan im Feld:

    Nowgorodarmee: 200 Reiter, 900 SN, 1700 LN, 1500 BS, 200 PL, 1400 Söldner (N), 400 Ritter, 100 BS, 0,1 FAR, 100 LN von TH (S), 300 SN, 300 LN, 300 BS, 200 Deutschordensritter (H)
    Narwarmee (zum Teil auf Schiffen): 200 Reiter, 500 SN, 700 LN, 700 BS (N), 400 Ritter, 100 LN, 200 finnische PL, 0,5 FAR (S), 500 SN, 1100 LN, 100 BS, 600 Deutschordensritter (H)

    Moskauer Streitmacht: 1700 Reiter, 1300 SN, 2400 LN, 2200 BS, 1500 PL



    6.-14. Juni 1426: In Riga und Vilna treffen Gesandte der Hanse, Schwedens und Narwas ein, in Riga zusätzlich auch ein päpstlicher Legat und ein Gesandter Zarinas. Der heidnische Adel im Osten Livlands und die städtischen Führungsschichten im Westen scheinen aber große Vorbehalte dagegen zu haben, sich in den Nowgoroder Bürgerkrieg einzumischen.

  4. #1114
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    7. Juni 1426: König Galeazzo von Italien ruft die Bürgermeister des Städtebundes in Mailand zusammen, um über die Pläne der Deutschen zu sprechen, ihre Königskrone wieder neu zu vergeben. Es gab schon längere Zeit Gerüchte darüber, und die Stadtoberhäupter sind froh, dass sie nun Genaueres erfahren werden.


    7. Juni 1426: Der Vereinigte Landtag Tirols bittet den Heiligen Stuhl offiziell darum, einen Legaten zu entsenden, der die Leitung der Gurker Friedenskonferenz übernehmen soll.


    7.-21. Juni 1426: Schwedische Kriegsschiffe beginnen in der Nordsee, Händler aus England, Frankreich und Burgund zu kontrollierten. Offenbar sind sie auf der Suche nach Rittern des Johanniterordens. In einem Fall versenken die Schweden ein französisches Schiff sogar mit ihren Kanonen, als es zu fliehen versucht. Viele Kaufleute aus allen drei Ländern und auch aus Dänemark, Norddeutschland und Norwegen bitten ihre Regierungen dringend um Schutz und Hilfe. Die meisten Schiffskapitäne akzeptieren die Durchsuchungen jedoch (wenn auch unter Protest), schon weil ihnen eine Flucht zu gefährlich erscheint. In den ersten beiden Wochen der Kontrollen können die Schweden zwar noch keine Ordensritter auf den Schiffen entdecken, was aber auch an der geringen Anzahl verfügbarer Schiffe liegen könnte.

  5. #1115
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    8. Juni 1426: Die französische Hofverwaltung meldet, dass man durch Verkäufe von Krongut und die Verleihung von Privilegien mittlerweile die Hälfte der von Königinmutter Katharina gewünschten Summe von einer Million sichern konnte. Die Adligen, Klöster und Kommunen haben dabei bis zum Jahresende Zeit, ihre Zahlungen zu leisten, was voraussichtlich keine Probleme bereiten wird. Die Beamten rechnen damit, dass die andere Hälfte der Verkäufe bis spätestens Ende Oktober oder Anfang November abgewickelt sein dürfte.


    8. Juni 1426: Die drei Schwestern Sharina, Ojuna und Mhulan vereinbaren eine Abgrenzung ihrer Interessenssphären. Während Sharina dabei den Löwenanteil des Khanats Nowgorod zugesprochen bekommt, soll Mhulan das Zentrum und den Süden Moskaus erhalten. Ojuna wird mit einem relativ armen Gebiet im Nordosten des Großfürstentums und einigen kleinen Dörfern im Osten Nowgorods abgefunden. Einige Tage später machen dann auch Anna, Axeu und Zarina ihr Bündnis öffentlich. Während der Enkel Surgot Khans Moskau übernehmen und dabei von seiner Großmutter Anna unterstützt werden soll, beansprucht Zarina das ganze Khanat Nowgorod für sich. Eine Einigung ist damit weiterhin nicht in Sicht.


    8. Juni 1426: Die schwedisch-hanseatisch-estnische Armee unter dem Kommando von Prinz Harald steht mittlerweile nur noch wenige Stunden Fußmarsch von Nowgorod entfernt. Die Männer werden aber auf dem Weg, den sie weiterhin in der „Wagenburg“ bestreiten, immer wieder aus den Wäldern heraus angegriffen und erleiden dabei geringe, aber angesichts der fehlenden Möglichkeit, sich zu erholen und die Verwundeten richtig zu versorgen, doch sehr schmerzhafte Verluste. Auch Axeus Streitmacht scheint zunehmend mit Plänklerangriffen aus dem Hinterhalt konfrontiert zu sein. Es gibt Gerüchte, wonach der „orthodoxe“ Klerus, der offiziell nicht mehr als Vertreter einer getrennten Kirche existiert, die Bevölkerung gegen die heidnischen Schweden und den „Teufelsanbeter“ Axeu aufhetze. Viele der Plänkler sind jedenfalls Anhänger Ojunas, der vierten Tochter Surgot Khans, die sich auf die Seite Sharinas und Mhulans gestellt hat und eng mit dem nordrussischen Mönchtum verbunden ist. Auch im Westen sind die Verbündeten Zarinas auf dem Vormarsch. Narwa ist mittlerweile von Land und See her bedroht, und bei Twer scheinen die Moskauer Truppen ebenfalls ihre Position zu verbessern. Beim Vormarsch in Estland benutzten die Verbündeten ebenfalls die von Prinz Harald ersonnene Wagenburgtaktik, die dort erstmals als „Schwedischer Konvoi“ bezeichnet wird.

  6. #1116
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    9. Juni 1426: General Adirkas, der kommandierende General Sharinas in Karelien, bittet in Uusima um ein Gespräch mit dem Kommandeur des im Dienste der Johanniter stehenden Söldnerregiments. Dies gilt als Eingeständnis der kritischen strategischen Lage, in der sich seine Truppen nun befinden. Sharina hat offenbar die restliche Reiterei und einen Großteil der Fußtruppen zum Schutz der Hauptstadt zurückbeordert.


    9. Juni 1426: Der „Schwedenkonvoi“ Prinz Haralds rückt weiter auf die Stadt Nowgorod vor, und obwohl die Reiter Sharinas nun erste Störangriffe unternehmen, geht der Vormarsch stetig voran. Zugleich reiten Parlamentäre voran, die über Ausrufer versuchen, die Kämpfer der Stadtgarde und die aus der Umgebung zusammengezogenen Bauern zum Überlaufen oder wenigstens zur Aufgabe zu bewegen. Eine aus einem Hanseaten, einem Schweden und einem adligen Anhänger Zarinas bestehende Delegation wird ebenfalls losgeschickt, aber von Sharinas Reitern aufgegriffen und zur Umkehr gezwungen. Den Ausrufern gelingt es dennoch, die Botschaft des Prinzen zumindest einem Teil der Truppen zu Gehör zu bringen. Er verspricht, Nowgorod bei einer friedlichen Übergabe zu schonen. Da Narwa und Twer ebenfalls vor dem Fall stünden, werde danach der Friede wieder einkehren. Es werden sogar finanzielle Versprechungen gemacht, die aber angesichts der Situation vor den Mauern nur schlecht zu hören sind. Am Abend dieses außergewöhnlichen Tages erreichen die estnisch-schwedisch-hanseatischen Truppen schließlich die Stadt. Dort wurden bereits Hindernisse aufgebaut, um den Zugang zu den Vororten zu erschweren. Es sieht aber so aus, als könne man zwei außerhalb des Mauerrings liegende Stadtviertel erreichen: Das direkt am Wolchow gelegene Gerberviertel im Norden der Stadt oder das im Südwesten in Richtung Ilmensee liegende Fischerviertel. Beide sind zwar ebenfalls von Schutzwällen umgeben, diese könnten aber wohl ohne größere Probleme überwunden werden.


    9. Juni 1426: König Johann von Burgund macht gegenüber den Vertretern der Reedergilden Flanderns unmissverständlich deutlich, dass er Truppentransporte in Kriegsgebiete ablehnt. Burgundische Schiffe würden von ihm diplomatisch geschützt, aber er erwarte, dass dieser Wunsch dafür umgehend weitergegeben werde.


    Nur für Burgund

    Achtung Spoiler:
    Die Reeder berichten, dass tatsächlich einige Johanniter auf flandrischen Schiffen nach Osten unterwegs waren. Man werde die Verträge aber so bald als möglich auflösen. Die meisten Ritter hätten übrigens gerüchteweise irische Handelssegler angemietet.

  7. #1117
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    10. Juni 1426: Ein Versuch der Hanseflotte, Truppen im Hafen von Narwa abzusetzen, kann von den Verteidigern mit einiger Mühe abgewehrt werden. Dabei gehen zwei Fahrzeuge des Städtebundes (1*200, 1*100) verloren. Auf beiden Seiten kommt es außerdem zu Toten und Verletzten, und einige Niederdeutsche geraten in Gefangenschaft. Da es Sharina an Schiffen fehlt, bleibt die Blockade der Stadt von See her praktisch undurchdringlich, obwohl Hanse, Schweden und Zarinas Admiralität einen beträchtlichen Teil ihrer Flotten an der baltischen Küste operieren lassen.


    10. Juni 1426: Die Armee von Prinz Harald erobert nach heftigen Kämpfen am Stadtrand den Nowgoroder Vorort „Fischerviertel“ im Südwesten der Stadt. Neben Mitgliedern der Garde kämpfen auch die Reiter in recht großer Zahl gegen die Invasoren und fügen ihnen durchaus schmerzhafte Verluste zu, indem sie mit Flankenangriffen die aufgrund der Hauserkämpfe auftretenden Probleme im Zusammenhalt der Wagenburgformation und das recht ebene Gelände ausnutzen. Am Abend ist das Viertel daher nur zum Teil in der Hand der Angreifer, während sich die Verteidiger in mehreren Häusern an der Mauer, im Hafenbereich und am „Kleinen Markt“ des Stadtteils verschanzen. Prinz Harald, der mittlerweile dauerhaft von 100 LN der nordschwedischen Formation „Thors Haufen“ umgeben ist, isst dennoch als Zeichen des bevorstehenden Sieges öffentlich einen frisch zubereiteten Fisch aus dem Ilmensee. Gefangene Kämpfer aus der Stadt werden äußerst zuvorkommend behandelt.


    10. Juni 1426: Eine größere norwegisch-schottische Flotte läuft in die Nordsee aus. Sie soll besonders Schiffe des Doppelkönigreichs und der Iren und Engländer schützen.

  8. #1118
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    11. Juni 1426: Die Flotten Schwedens und der Hanse vereinigen sich in der Ostsee. Offenbar ist die diplomatische Intervention einiger europäischer Mächte erfolgreich gewesen, so dass die Transporte von gegnerischen Interventionstruppen nun mit milderen Mitteln verhindert werden sollen. Es dürfte aber noch etwa zehn Tage dauern, bis alle Kapitäne informiert und zurückbeordert worden sind. Diese Zeit wird aber voraussichtlich auch in den Hauptstädten der betroffenen Staaten einkalkuliert.


    11.-12. Juni 1426: Nach weiteren heftigen Kämpfen gelingt es der Armee von Prinz Harald schließlich, das Fischerviertel fast vollständig unter Kontrolle zu bekommen. Viele Fischer und ihre Familien bringen sich hinter der Mauer in Sicherheit, und auch die Stadtgarde, die offenbar beträchtliche Verluste erlitt, zieht sich in die Kernstadt zurück. Die Ringmauer der Stadt ist allerdings in schlechtem Zustand und könnte von an sie angebauten Hausdächern des Viertels aus wohl durchaus überwunden werden. In einigen wenigen Häusern wird noch ein gewisser Widerstand geleistet. Beide Seiten haben etwa 35 Gefangene gemacht.


    11.-16. Juni 1426: Die Truppen Mhulans und Axeus liefern sich vor Twer einige Scharmützel, ohne dass eine Seite einen entscheidenden Vorteil gewinnen könnte.

  9. #1119
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    12. Juni 1426: Ein Gesandter Zarinas trifft in Smolensk ein. In der mongolischen, also nicht im umkämpften Gebiet liegenden Provinzhauptstadt hat Marek Khan als Vermittler Sarais sein Hauptquartier aufgeschlagen und unterhält eine lebhafte diplomatische Korrespondenz. So sind Unterhändler Sharinas, Mhulans, Samijas, Inaras, Annas sowie Vertreter der Johanniter, des Heiligen Stuhls und mehrerer russischer Kleinfürsten (deren Truppen noch immer für den Großkhan im Felde stehen) bereits vor Ort. Obwohl die Gegner Zarinas somit deutlich in der Überzahl sind, empfängt Marek ihren Unterhändler recht freundlich. Selbst den offiziell als „Beobachter“ firmierenden schwedischen Diplomaten, der ebenfalls Teil der Delegation ist, lässt er unangefochten zu. In der Stadt selbst verhalten die Menschen sich untadelig, aber es wird doch deutlich, dass Sharina und Mhulan bei der Bevölkerung beliebter sind als ihre Gegner. Die „Smolensker Residenz“, ein noch unter Kebek Khan errichtetes Stadtpalais, wird durch die Verhandlungen einerseits zu einem Symbol für die immer noch bestehende Bedeutung des Großkhans als Legitimationsinstanz der mongolischen Khanate, andererseits aber auch ein Zeichen für den rapiden Machtverfall des Reiches seit dem Jahrhundertbeginn. Noch vor einigen Jahrzehnten hätte der Großkhan einen solchen Bürgerkrieg in einem Vasallenkhanat einfach durch ein Machtwort beenden können.


    12. Juni 1426: Einer hanseatischen Patrouille gelingt es, ein irisches Handelsschiff mit etwa 30 Johannitern und ihren Pferden aufzubringen. Das Fahrzeug hatte einige Tage zuvor einen Mastbruch erlitten und war deshalb nur sehr langsam unterwegs. Trotz des Protestes der Mannschaft werden die Johanniter ehrenvoll gefangen genommen. Die Iren dürfen ihren Weg dagegen fortsetzen. Der Vorfall ereignete sich direkt an der livländischen Küste, wo beide Flotten (die Schwedens und die der Hanse) mittlerweile offenbar konzentriert sind.


    12. Juni 1426: Die königlich-französische Delegation trifft in Krakau ein und wird dann den Weg über die Reichsstraße nach Kiew nehmen. Einige Adlige aus der Region begrüßen den jungen König sehr freundlich, hatten sie doch sehr vom Schutz der französischen Ritter während des Bürgerkrieges profitiert.

  10. #1120
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    13. Juni 1426: Drei irische Schiffe gelangen nach einem Katz- und Mausspiel mit schwedisch-hanseatischen Einheiten wohlbehalten an die baltische Küste und bringen in Memel, das zu Inaras Machtbereich gehört, gut 200 burgundisch-französische Johanniterritter an Land. Die Hafenbehörde scheint es zu akzeptieren, dass die Kämpfer sich bald darauf an einer nach Norden führenden Ausfallstraße sammeln und die Stadt verlassen. Da auf der Ostsee noch viele weitere irische Schiffe unterwegs sind, dürfte die Anlandung weiterer Johanniter nur noch eine Frage der Zeit sein. Einige Seeoffiziere raten dazu, die schwedischen Bordkanonen einzusetzen, während andere fürchten, dass die Iren dann mit gleicher Münze antworten könnten.


    13.-15. Juni 1426: Die schwedisch-hanseatisch-estnische Armee, die inzwischen Nowgorods Fischerviertel fest in der Hand hat, setzt ihre durch den Kampf um die Stadt unterbrochene Propaganda fort, während nur kleinere Scharmützel an der Mauer stattfinden. Hauptteil ist die immer wieder durch akustische Verstärker gebrüllte Aufforderung an die Bevölkerung, sich zu ergeben. Da die „feige Sharina und ihre feigen Reiter“ ohnehin nicht imstande seien, die tapferen Verbündeten zu besiegen, sondern wie bisher nur vernichtende Niederlagen zu erwarten hätten, werde nach der Übergabe der Stadt Friede einkehren. Jeder Kaufmann, Handwerker, Fischer oder Bauer könne dann wieder frei seiner Arbeit nachgehen. Auch das Versprechen, Überläufer würden (gestaffelte) Handgelder erhalten, wird ständig wiederholt. Um die gute Versorgung der Armee zu demonstrieren und wohl auch, um die Motivation zu stärken, lässt Prinz Harald aus den Vorräten des Stadtviertels Bier und geistige Getränke in maßvoller Menge an seine Männer verteilen. Auch die Verwundeten scheinen sich in der Wärme des Sommers dank der liebevollen Pflege und guten Versorgung rasch zu erholen. Da die Besatzer versuchen, mit der Bevölkerung des Fischerviertels zu fraternisieren, wagen es die Gastwirte und Hausbesitzer, ihre Kosten beim Prinzen geltend zu machen. Die 7000-7500 Bewaffneten und der weit größere Tross haben dabei gemeinsam einen Gegenwert von gut 1500 S konsumiert oder erhalten.


    13.-16. Juni 1426: Die Armee Zarinas und ihrer Verbündeten schließt den Kreis um Narwa nochmals enger. Außerdem versuchen die Kämpfer, nach dem Vorbild der „Fischerviertel-Armee“ gegnerische Soldaten zum Überlaufen zu bewegen. Im Umfeld der Hafenfestung kommt es zu kleineren Scharmützeln mit der Reiterei Sharinas, die aber das flache Land weiterhin kontrolliert.

  11. #1121
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    14. Juni 1426: Die französische Hafenbehörde von Le Havre macht den durch die Versenkung eines Handelsschiffes geschädigten Reeder ausfindig. Das von den Schweden beschossene und danach gesunkene Fahrzeug soll mit Ladung und Entschädigung der Familien getöteter Besatzungsmitglieder einen Verlust von 5400 S verursacht haben. Die Beamten vermuten aber, dass der findige Geschäftsmann die Summe recht hoch angesetzt hat.


    14. Juni 1426: Ein nächtlicher Versuch, die im Fischerhafen Nowgorods liegenden Boote für ein Kommandounternehmen anzumieten, endet in einem unblutigen, aber doch ein wenig peinlichen Misserfolg. Von den Besitzern der noch am Kai liegenden zehn Fahrzeuge sind die Hälfte bereit, ihre Boote zu vermieten, und angesichts der Fraternisierungsbemühungen verzichten die Schweden darauf, die anderen zu zwingen. Einige Hanseaten, Schweden und Esten versuchen daraufhin, die kleinen Boote mitten in der Nacht gegen die Strömung auf den Ilmensee hinaus zu rudern. Acht schwedische Ritter haben sogar ihre Pferde dabei, um beweglicher zu sein, während sie auf ihre Rüstungen glücklicherweise verzichten. Noch auf dem Wolchow stoßen aber zwei der Boote zusammen, während ein drittes trotz der Dienste eines einheimischen Lotsen in eine unglückliche Strömung gerät und kentert. Die Schweden und ihre Verbündeten können sich aber alle an Land retten, und auch die Pferde bleiben unverletzt. Sogar die gekenterten Boote werden am nächsten Tag von anderen Fischern geborgen. Die Heimkehr der „nassen Helden“ am frühen Morgen des Tages sorgt dann für große Heiterkeit bei den Einheimischen, und einige Gassenjungen verspotten die Schweden sogar. Da das Unternehmen insgesamt glimpflich ausging, bleiben die Folgen für Kampfmoral und Ansehen der Verbündeten aber unbedeutend.


    14. Juni 1426: Die im Hafen von Danzig liegenden irischen Schiffe, die gemäß dem Bündnis der Insel mit Surgot Khan als Hilfseinheiten vermietet worden waren, unterstellen sich für die Dauer des Bürgerkrieges der Satrapie Stettin, die im Augenblick kommissarisch vom Satrapen-Stellvertreter Mikula Khan verwaltet wird. Dieser sagt zu, den Transport der Johanniterritter zu schützen, sollte es nötig sein.

  12. #1122
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    15. Juni 1426: Prinz Harald von Schweden versucht, unter den – meist als Fischer oder kleine Handwerker tätigen – Bürgern des eroberten Fischerviertels ein offizielles Oberhaupt für den Stadtteil wählen zu lassen, der dann von Zarina bestätigt werden könnte. Es findet sich aber niemand, der dieses Risiko auf sich nehmen möchte.


    15. Juni 1426: Nach drei Tagen intensiver Propagandatätigkeit ziehen Prinz Harald und seine Offiziere im Nowgoroder Fischerviertel Bilanz. Sehr positiv wird vermerkt, dass in den recht unübersichtlichen Gassen keine Angriffe auf die eigenen Truppen stattfanden. Offenbar ist es gelungen, sich den Einheimischen als „freundliche Besatzer“ zu präsentieren. Dennoch sind nur wenige Stadtbürger bereit, zu den Eindringlichen überzulaufen. Ob dies an den nun schon sehr hellen Nächten, einer Ablehnung Axeus und der Hanse, Sharinas Ansehen oder starken Zweifeln an einem Sieg der Verbündeten liegt, bleibt unklar.


    Nur für Schweden und die Hanse


    Achtung Spoiler:
    Ein im Vorjahr aus dem Rat entfernter Anhänger Axeus schafft es, eine kurze Botschaft nach draußen zu schmuggeln. Darin berichtet er, dass es noch mehr Gegner Sharinas gebe, die nichts gegen eine Herrschaft Zarinas einzuwenden hätten. Er könne versuchen, mit etwa 1000 S Kleinkriminelle und unzufriedene Handwerker anzuwerben, um die Stadt im Inneren zu destabilisieren.



    15. Juni 1426: Gut 100 Johanniterritter werden von flandrischen Schiffen in Kopenhagen an Land gebracht. Viele Schiffseigner hatten offenbar die Transportverträge aufgelöst, so dass die Ordensleute nun eine neue Gelegenheit suchen müssen, weiter nach Osten zu gelangen. Zugleich gilt es mittlerweile als sicher, dass die meisten Johanniter auf irischen Schiffen unterwegs sind.

  13. #1123
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    16. Juni 1426: Großkhan Yunus entscheidet sich nach genauer Prüfung der Sachlage, die drei Adligen, die man für den Tod des Grafen Minku von Tirol verantwortlich macht, mit einem Teil von dessen Besitz zu belohnen, wie es ihnen nach dem Gesetz über die Vogelfreiheit zusteht. Zwei der drei Männer veräußern diese Besitztümer so schnell wie möglich wieder an die von der Reichsverweserin repräsentierte Krone und verlassen mit ihren Familien das Land, um sich im Mongolischen Reich niederzulassen. Der dritte – ein noch recht junger und als furchtlos geltender Mann – behält die Ländereien hingegen. Auch er erwirbt aber etwas Land außerhalb Tirols, nämlich in Südböhmen.


    16. Juni 1426: Hankis Khan von Hessen versammelt Teile des Hochadels, der Kronvasallen und anderer führender Persönlichkeiten des Landes in Marburg. Aus der Einladung geht hervor, dass mehrere wichtige Themen zu besprechen sind.


    16.-22. Juni 1426: Zahlreiche Kämpfer aus Finnland und dem Norden Nowgorords treffen bei der Hauptstadt ein. Es handelt sich zwar vorwiegend um Plänkler und Bogenschützen, aber auch sie können wohl zur Verteidigung der Stadt beitragen. In der Stadt selbst scheinen sich einige kriminelle Banden zu bewaffnen, und es heißt, sie seien mit den Schweden im Bunde. Die „Fischerviertelarmee“ bereitet sich währenddessen mit dem Bau von Leitern und einigen Schutzwänden an den Dächern, von welchen aus man die Zinnen der Stadtmauer erreichen könnte, auf einen Sturmangriff vor. Beide Seiten scheinen zu spüren, dass die Entscheidung naht. Die „Propagandaabteilung“ des Prinzen Harald ist weiterhin äußerst aktiv.

  14. #1124
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    17. Juni 1426: Das Königreich Schweden beruft weitere Fußtruppen ein. Sie sollen so bald als möglich nach Stockholm kommen und sich zum Einschiffen bereithalten.


    17. Juni 1426: Nach intensiven Verhandlungen stimmt der ägyptische Sultanatsrat für die Einsetzung einer Kommission zur Überprüfung der Flotte. Offenbar hatte die Macht der Oberkommandos von Heer und Marine nicht ausgereicht, diese Maßnahme zu verhindern. Es gelingt ihnen aber mit Hilfe einiger Kaufleute, die Einsetzung eines neuen Großadmirals auf den Herbst zu verlegen, was ihnen Zeit für weitere Verhandlungen verschafft. Dennoch spricht viel dafür, dass die Flotte verkleinert werden muss, denn die Kommission wird von Adligen aus Oberägypten dominiert.


    17.-19. Juni 1426: Die schwedisch-hanseatische Flotte versucht entschieden, irische Schiffe am Erreichen der baltischen Küste zu hindern, während Zarinas Männer vor allem die Häfen und mögliche Landungsabschnitte überwachen, weil sie sich vor Ort besser auskennen. Die Schweden setzen ihre Kanonen mittlerweile ohne Rücksicht auf Verluste ein. Zwei irische Schiffe können dabei so beschädigt werden, dass sie kurze Zeit später sinken. Es waren aber offenbar keine Johanniter, sondern Fische und Handelsgüter an Bord.

  15. #1125
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    18. Juni 1426: An einem wunderschönen Sommertag reiten die trapezuntischen Truppen aus dem Orient im Triumphzug in die Stadt ein. Despot Manuel wird dabei wie ein altrömischer Kaiser und Imperator auf einem eigens aus Rom herbeigeschafften Wagen bejubelt, wobei man die heidnische Symbolik ein wenig kaschiert. Das Volk ist regelrecht begeistert, und häufig ertönen Hochrufe auf den „Basileus“ und den „neuen Alexander“ (auch wenn dieser eigentlich Makedone war und mit den Römern nichts zu tun hatte). Die umjubelten Helden sind erkennbar stolz und dankbar für diesen überwältigenden Empfang, und die zahlreichen internationalen Gäste scheinen sehr beeindruckt zu sein.


    18. Juni 1426: Die schwedisch-hanseatische Flotte vor der baltischen Küste greift südlich des wichtigen Hafens Königsberg einige französische und englische Schiffe auf. Die Kapitäne, die insgesamt etwa 70 Johanniter transportieren, hatten sich offenbar in Kopenhagen zu einer gemeinsamen Fahrt zusammengeschlossen, um besser geschützt zu sein. Die Kriegsflotte der beiden verbündeten Mächte Zarinas hält die Schiffe aber zunächst nur zurück und verzichtet darauf, sie zu entern. Zuerst will man offenbar bei Prinz Harald von Schweden und Johann Seitbach (dem Hansebürgermeister) nachfragen, um keine diplomatische Krise auszulösen. Dies ist umso dringlicher, als die Hauptkonvois in den Nächsten Tagen die Küste erreichen dürften. Dabei scheint es drei Flotten zu geben: Eine englisch-irisch-französische, die weit im Norden unterwegs ist und möglicherweise die finnische Küste oder sogar Narwa selbst als Ziel haben könnte, eine irisch-englisch-norwegische, die vermutlich Riga erreichen möchte und eine rein irische, die zwischen den beiden anderen zu fahren scheint und von vierzehn Kriegsschiffen der Stettiner Flotte (es handelt sich um die verbündeten Einheiten aus Irland) begleitet wird. Die beiden erstgenannten Verbände sollen je etwa 500, die dritte ungefähr 700 Kämpfer samt ihren Pferden transportieren. Dies dürfte die Hauptmacht der Johanniter sein. Weiter im Westen fahren anscheinend noch einige norwegische und dänische Schiffe, auf welchen die in Kopenhagen zurückgelassenen 100 Johanniter unterwegs sind.


    18.-19. Juni 1426: Axeu von Moskau siegt in einer erbitterten Schlacht vor den Toren Twers gegen die Streitmacht Mhulans und erweist sich dabei durchaus als begabter Stratege. Die Stadt selbst wird daraufhin eingeschlossen und belagert. Der Großteil der russischen Armee dürfte aber in einigen Tagen nach Norden vorrücken, um die „Fischerviertelarmee“ des Prinzen Harald zu unterstützen.

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