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Thema: Der Mongolensturm - Das vielleicht bald umbenannte neue Jahrhundert

  1. #1006
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    7. Mai 1425: Ein Reiter aus Tirol trifft bei Minku Khan ein. Offenbar lehnen es die Orden im Khanat ab, von der Kommission beschlagnahmtes Land zu übernehmen.


    8. Mai 1425: Der zwölfköpfige Hanserat stimmt mit knapper Mehrheit (7:5) für die von der bremischen Ratsversammlung verlangte Suspendierung Emdens. Bürgermeister Albrecht Steiner aus Emden stimmte pikanterweise für den Antrag, der offenbar vor allem von den „Exilanten“ unterstützt wird. Ende Mai soll dann auch ein Städtetag einberufen werden, um die Situation in der ganzen Gemeinschaft zu stabilisieren.


    12. Mai 1425: In Burgund legt erstmals ein von der Inquisition Verurteilter Berufung beim König und beim Großinquisitor ein. Der 33jährige Handwerker hatte zusammen mit seiner Frau einen Fruchtbarkeitszauber bei einer „Hexe“ aus dem Dort bestellt. Alle drei waren wegen „heidnischer und dämonischer Praktiken“ zu Prügelstrafen verurteilt worden. Der Handwerker und seine Frau gingen zudem ihrer Bürgerrechte verlustig, während die Hexe aus der Grafschaft Hennegau verbannt wurde. Der Handwerker fordert mit Unterstützung seiner Zunft eine neue Verhandlung für alle drei, obwohl die „Hexe“ ihre Strafe offenbar akzeptiert hat.

  2. #1007
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    16. Mai 1425: Bischof Hermann von Gurk spricht in einer Predigt über den Propheten Elija und den aus Habgier verübten Justizmord König Ahabs an seinem Untertanen Nabot. Gott habe auch den König und jeden Herrscher unter sein Gebot gestellt, ja ihm mit dem hohen Amt sogar eine besonders große Pflicht auferlegt. Die Worte des angesehenen Oberhirten verbreiten sich rasch in Kärnten und der Steiermark. Zugleich erklärt die Kommission, auf direkten Befehl des Khans keine neuen Prozesse mehr anzustrengen und stattdessen mit neutraler kirchlicher Aufsicht (insbesondere auch mit Hilfe der Johanniter) einige der alten Fälle nochmals zu überprüfen. Die Urteile sollen aber zunächst in Kraft bleiben.


    18. Mai 1425: In Rom beginnen die Krönungsfeierlichkeiten des Königreichs Italien. Neben dem jungen König Galeazzo sind auch zahlreiche Vertreter der italienischen Städte vor allem aus der Toskana erschienen. Erzbischof Giulio von Mailand hält die Eröffnungsmesse, wird dann aber dem Heiligen Vater den Vortritt lassen, der die Krönungsmesse und auch die Krönung selbst vornehmen soll. Aus Europa sind Minku Khan von Tirol (der eine offizielle Privataudienz beim Heiligen Stuhl erhält), König Heinrich II. von Frankreich zusammen mit seiner Mutter, König Johann von Burgund und Großmeister Stephan von Colomiers für den Johanniterorden erschienen. Einige italienische Adlige aus dem Nordosten des Landes sind erkennbar bemüht, Minku Khan aus dem Weg zu gehen.


    19.-21. Mai 1425: Das nordschwedische Frühlingsfest verläuft zunächst recht harmonisch, doch als einige Nordschweden entgegen der Abmachung doch heidnische Gesänge und (angeblich) altnordische Lieder anstimmen, reisen die meisten Christen ab. Offenbar sind beide Seiten weiterhin recht empfindlich.

  3. #1008
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    20. Mai 1425: Etwa 60 Adelsfamilien aus verschiedenen Teilen Tirols gründen in Meran den „Falkenbund zum Schutz der wohlerworbenen Rechte“. Die Vereinigung besitzt eine eigene Satzung, in der unter anderem festgehalten wird: „Sollte der Khan gegen einen aus uns wider Landesrecht gewalttätig verfahren, so wollen wir ihn gemeinschaftlich ermahnen und ihn mit Fleiß bitten, keine Neuerungen durchzuführen. Sollte einer von uns anderwärts an seinen Rechten verkürzt werden, so wollen wir uns vereinigen, ihm zu Rechte zu verhelfen.“ Vorsitzender wird der Kärntner Baron Ulrich von Mallnitz. Bischof Hermann von Gurk wird zum geistlichen Berater der Vereinigung gewählt. Die Adligen fordern, dass die Urteile der Kommission gänzlich aufgehoben werden sollen, da große Zweifel an ihrer Rechtmäßigkeit bestünden. Der Großprior der deutschen Zunge des Johanniterordens erklärt sich bereit, zusammen mit den Bischöfen von Brixen und Gurk und Vertretern des Großkhans einige der Urteile der Kommission zu überprüfen. Man werde jedoch keine eigenständigen Prozesse durchführen und rate dazu, die üblichen Standesgerichte mit der Sache zu betrauen, da diese nach alten Herkommen dafür zuständig seien.


    24. Mai 1425: Die schwedische Hofverwaltung legt einen Bericht zu den Morden an den aus dem Hansebund stammenden Beamten vor. Es gelang nicht, die Todesfälle aufzuklären oder Verdächtige zu bestimmen.


    26. Mai 1425: Die Söldnerarmee des jungen, radikalen Generals Sonam Khan stellt sich bei Rourkela den chinesisch-südostasiatischen Streitkräften der Loyalisten zum Kampf und erleidet eine vernichtende Niederlage. Sonam selbst fällt im Kampf, und der Osten Indiens ist praktisch nicht mehr verteidigt. Es heißt, Shiva selbst habe die Truppen der Asiaten in ihrem Kampf angeführt.

  4. #1009
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    27. Mai 1425: In Innsbruck werden zwei Mitglieder der „Tiroler Kommission zur Bekämpfung der inneren Feinde“ ermordet aufgefunden. Die wenigen als Kritiker Minku Khans geltenden Adligen, die noch in der Stadt sind, fliehen daraufhin auf ihre Güter oder verlassen das Land sogar ganz. Auch viele ihrer Diener, Gefolgsleute und Angehörigen kehren der Metropole den Rücken. Zugleich ist die Kommission aber erkennbar bemüht, die Anordnungen des Khans genau umzusetzen, so dass keine neuen Verhaftungen mehr durchgeführt werden.


    28. Mai 1425: Papst Martin IV. krönt in einer würdevollen, aber sehr schlichten und kaum von Feierlichkeiten umrahmten Zeremonie den jungen König Galeazzo I. von Italien. Die anwesenden Vertreter der Städte scheinen regelrecht gerührt zu sein, zumal viele den Franziskanern, Karmeliten und Dominikanern nahestehen und den Heiligen Vater sehr schätzen.


    29. Mai 1425: In Hamburg beginnt der Städtetag der Hanse. Vertreter Emdens sind nicht erschienen und waren auch offiziell nicht eingeladen.

  5. #1010
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    1. Juni 1425: Die freie Stadt Emden bietet den Exilanten die Rückkehr an und erklärt den Austritt aus der Gemeinschaft der Hanse. Bürgermeister Matthias verspricht, in der von Gottes Geboten geprägten Stadt sei Platz für jedermann. Der Rat der Stadt untersteht mittlerweile offiziell einer Art Volksversammlung, in welcher Handwerkergesellen und Landarbeiter die Führung innehaben.


    2.-20. Juni 1425: Aus verschiedenen Regionen Tirols werden massive Angriffe auf Güter und Besitztümer des Khans gemeldet. In einigen Gegenden herrscht fast schon offener Aufruhr, und die Schergen der Kommission werden nicht selten erschlagen. In der Steiermark und in Kärnten haben sich Selbsthilfevereine des Adels und der wohlhabenden Bauern gebildet, die den Großkhan um sein Urteil anrufen. Auf zahlreichen Burgen im Süden und Osten Tirols und – etwas überraschend – auch in Österreich wehen mittlerweile die Donaufahnen. In Südtirol und Vorarlberg kommt es hingegen „nur“ zu Angriffen auf die Güter des Khans, während Adel und Volk es ängstlich vermeiden, als Feinde des Herrschers wahrgenommen zu werden. Viele Adlige fliehen in die Nachbarländer oder schicken zumindest ihre Familien weg. Aus einigen benachbarten Khanaten und Satrapien scheinen mittlerweile Reiterkrieger ins Land einzusickern, die ihren Verwandten beistehen wollen. In Südtirol sind offenbar auch italienische Ritter erschienen, die mit dem dortigen Adel verschwägert sind.


    2.-26. Juni 1425: Die Armee Toru Khans zieht sich kämpfend ins Hochland Kaschmirs zurück und zerstört dabei systematisch die Dörfer in Nordindien. Auch in Nordafghanistan gelingt es den Rebellen, durch eine Taktik der Verbrannten Erde den weiteren Vormarsch der Armee Khalid Khans zu verhindern. In beiden Regionen kommt es zu heftigen Kämpfen, die meist ohne klaren Sieger enden.

  6. #1011
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    3. Juni 1425: Auf dem Städtetag der Hanse wird heftig über den Umgang mit den Geldern für die Bauernförderung gestritten. Letztlich setzt sich aber die Gruppe der wohlhabenden und mächtigen Ackerbürger und Kaufleute durch, so dass die Mittel weiterhin unabhängig von den Einkommensverhältnissen vor Ort verteilt werden sollen. Dadurch dürfte man in den umliegenden Regionen an Einfluss gewinnen, aber die sozialen Spannungen könnten weiter zunehmen. Da der Austritt Emdens noch nicht bekannt ist, wird der Antrag des Hanserates angenommen, wonach zunächst Verhandlungen mit den „Rebellen“ stattfinden sollen.


    4. Juni 1425: In Innsbruck gründen Anhänger Minku Khans den „Vaterlandsbund“, um Politik und Weltsicht des Monarchen zu unterstützen. Bis Mitte Juni treten der Vereinigung fast alle noch in Innsbruck lebenden Adligen und viele wohlhabende Bürger bei, ebenso sämtliche Höflinge. Außerhalb der Residenzstadt findet der Bund aber nur wenige Anhänger, und auch Kardinal Theodor von Brixen weigert sich, als geistlicher Berater zu fungieren. Diese Aufgabe übernimmt schließlich der schmeichlerische Hofprediger Philipp Galber.


    6.-26. Juni 1425: In Südfrankreich kommt es zu einer Reihe von Ketzerprozessen, die sich vor allem gegen Theologen richten, welche für eine Versöhnung mit dem Kalifen und dem Islam im Allgemeinen eintreten. Die Urteile sind zwar wie üblich recht milde, aber die meisten der verurteilten Kleriker verlieren dennoch ihre Ämter und müssen sich künftig vielfach mit weniger einträglichen und ehrenvollen Pfründen begnügen.

  7. #1012
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    8. Juni 1425: Großkhan Yunus erklärt sich bereit, eine Delegation unter einem hochrangigen mongolischen Adligen nach Innsbruck zu entsenden, um im Streit zwischen Minku Khan und großen Teilen des Adels zu vermitteln. Der Gesandte soll die Urteile des Sondergerichts und die Vorwürfe der Tiroler Lehnsmänner überprüfen, sie seien ungerechter Verfolgung und Bedrückung ausgesetzt. Yunus scheint aber noch davor zurückzuschrecken, die Delegation auch gegen den Willen Minku Khans loszuschicken. Zugleich wird bekannt, dass dieser den Familien der beiden ermordeten Kommissionsmitglieder einen kleinen Teil der nach den Prozessen eingezogenen Güter als Lehen übertragen hat. Außerdem gibt es Gerüchte, dass die beiden gefangen genommenen jungen ungarischen Adligen gefoltert würden. Beide Väter verlangen ultimativ deren Freilassung und drohen dem Khan ansonsten die Fehde „unter Einsatz aller Mittel“ an.


    12. Juni 1425: Johannitergroßmeister Stephan von Colomiers trifft zusammen mit König Galeazzo in Mailand ein. Beide Männer und ihre Gefolgsleute werden mit großem Jubel empfangen. Das Ordensoberhaupt wird Ende Juni nach Tirol weiterreisen, um bei der Beilegung der dortigen Krise mitzuwirken.


    12. Juni 1425: Erzbischof Andreas von Canterbury richtet in seiner Diözese eine Behörde für die Ketzerverfolgung ein und bittet die Römische Glaubenskongregation um theologische und personelle Unterstützung. Es scheinen aber längst nicht alle Mitglieder des englischen Episkopats von der Idee begeistert zu sein.

  8. #1013
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    13. Juni 1425: Kronprinz Maximilian von Tirol trifft in Mainz ein. Er soll dort offenbar selbst die Beziehungen zu den deutschen Staaten verbessern, wird besonders von den Süd- und Ostdeutschen aber erkennbar distanziert behandelt.


    13. Juni 1425: Die französische Königinmutter lässt drei Großpriore des Johanniterordens an den Hof von Paris rufen. Da sie selbst aber noch in Italien weilt und über Südfrankreich nach Hause zurückreisen wird, schlägt der neue provenzalische Großprior ein Treffen in Marseille vor. Im Orden wird ein wenig darüber gespottet, dass Katharina von Aquitanien auf ein Gespräch mit dem Großmeister in Rom verzichtet habe und nun einzelne Priore von ihren Aufgaben und Pflichten abhalte.


    14. Juni 1425: In Triest vertreiben sich die Gesandten aus Ungarn und der Italischen Liga die Zeit mit Angelausflügen und Jagdpartien in den slowenischen Bergen. Im Stadtrat spötteln einige Bürger mittlerweile darüber, dass die Monarchen ihre Leute vermutlich vergessen hätten. Der Bürgermeister weist die Spötter aber darauf hin, dass man in Innsbruck und den anderen Hauptstädten der Region vermutlich gerade andere Sorgen habe.

  9. #1014
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    15. Juni 1425: Als die Nachricht vom Austritt Emdens aus dem Hansebund in Hamburg beim weiterhin tagenden Städtetag eintrifft, beantragt der Hansebürgermeister ein Ultimatum. Eine Stadt könne nicht einfach austreten, zudem sei der Emdener Rat unrechtmäßig und unter Gewaltdrohungen eingesetzt worden. Die Stadt solle ihren Austritt zurücknehmen und den alten Rat wieder einsetzen, sonst drohe ihr die Blockade. Das Ultimatum wird mit einer recht klaren Mehrheit befürwortet.


    15.-25. Juni 1425: Als Minku Khan in einem brieflichen Erlass festlegt, dass das enteignete Adelsland an nachgeborene freie Bauernsöhne, ehemalige Leibeigene und loyalistische Adlige vergeben werden soll, verhärten sich die Fronten in Tirol weiter. In Südtirol, der Steiermark, Kärnten und Vorarlberg bilden sich spontan Landtage aus Adel und Bürgern, welche die Urteile der Kommission und Verfügungen des Khans für nichtig erklären und an Großkhan Yunus appellieren. Auch die Johanniter und die aus Ungarn, Baiern, Norditalien und Deutschland eingetroffenen Verwandten des Tiroler Adels stellen sich nun eindeutig gegen die Söldner des Monarchen. Da die Söldner über das ganze Land verstreut sind, werden sie häufig das Opfer von Angriffen kleiner Gruppen und unterliegen nicht selten den ortskundigen, hochmotivierten Gegnern. Schließlich muss das Oberkommando sie unter einigen Verlusten nach Nordtirol zurückziehen, wo die Anhänger des Monarchen weiterhin klar die Oberhand haben und alle Kritiker und Skeptiker seiner Politik vertrieben wurden oder geflohen sind. Minku Khan selbst befindet sich mit einigen Reisegenossen bei Trient und wird von den Südtirolern am Überqueren der Alpenpässe gehindert. Da die Söldner Ende Juni oder Anfang Juli neu formiert sein dürften, könnte man dann einen Vorstoß nach Trient oder in eine andere Region wagen.


    15.-30. Juni 1425: Die zweite Junihälfte ist von ergiebigen Regenfällen und milden, recht Temperaturen geprägt. Die Bauern erhoffen ein gutes Wachstum auf den Feldern.

  10. #1015
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    16.-30. Juni 1425: In der zweiten Monatshälfte tauchen erneut Flugschriften gegen Minku Khan von Tirol auf. Die Darstellung des Herrschers als geldgieriges Monster mit Pranken statt Händen und wölfischen Zügen scheint sich zunehmend durchzusetzen. Auch Oberitalien und Burgund sind mittlerweile betroffen, und in einigen lombardischen Städten verlangen die Räte, man möge den Khan aus der Italischen Liga ausschließen.


    18.-30. Juni 1425: Am Kaspischen Meer kommt es erneut zu schweren Kämpfen, bei denen die Rebellen weiter nach Süden zurückgedrängt werden können. Es fällt aber auch jetzt keine endgültige Entscheidung, und die zentralasiatischen Steppen bleiben weitgehend in der Hand Inaras.


    19. Juni 1425: König Heinrich II. ist zusammen mit seiner Mutter und seinem Gefolge nach Frankreich zurückgekehrt. Bis Mitte Juli wird er nun mit den Vasallen vor Ort sprechen und sich ihre Nöte anhören. Gegen Ende seiner Reise soll außerdem ein Ritterturnier in Lyon stattfinden.

  11. #1016
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    21. Juni 1425: Die ungarischen Unterhändler verlassen Triest wieder. Der Stadtrat erklärt aber nochmals, man sei weiterhin zu Gesprächen über Handelserleichterungen bereit und sehe sowohl die italische Liga wie Ungarn als Freunde an.


    29. Juni 1425: Als die eindringliche Bitte Merek Khans um eine Schlichtung in Sarai eintrifft und bekannt wird, dass Minku Khan Fakten zu schaffen versucht, setzt sich Großkhan Yunus über alle Bedenken hinweg und entscheidet sich, dem ungarischen Anliegen Folge zu leisten. Weil die führenden Männer des Hofes militärisch gebunden sind, wird seine Lieblingscousine Alina die Delegation anführen, der auch zahlreiche Rechtsgelehrte der Universitäten Sarai, Krakau und Nowgorod angehören werden. Da der oberste Lehnsherr die Untersuchung an sich zieht, muss die Vollstreckung aller Urteile der Kommission sofort ausgesetzt werden und noch gefangene Adlige sind in der Regel auf Ehrenwort freizulassen. Yunus erklärt in seinen an alle europäischen Khane gerichteten Brief, dass er den Wunsch Minkus, die Urteile sofort und ohne Prüfung zu sanktionieren, nicht zustimmen könne. Der Tiroler Adel melde schwere Bedenken gegen deren Rechtmäßigkeit an, was nun untersucht werden müsse. In Bezug auf die beiden Ungarn bittet Yunus darum, sie als Geste des Ausgleichs dem bairischen Khan zu übergeben. Die vier „Landtage“ in den Regionen Steiermark, Kärnten, Vorarlberg und Südtirol fühlen sich durch das Urteil ganz offenkundig bestätigt und beginnen Anfang Juli mit der Rückgabe enteigneter Güter. Die meisten Gefangenen sind aber in Innsbruck, wo der Vaterlandsbund seine Reihen schließt. Unter Führung mehrerer fanatisch loyaler Adliger und Bauern beginnen seine Mitglieder, Jagd auf mögliche Feinde des Khans zu machen und die wenigen in Nordtirol verbliebenen „Neutralen“ zu vertreiben. Innsbruck ist damit fest in der Hand der Anhänger Minkus, die seine „Tirol-zuerst“-Doktrin entschieden vertreten. Ende des Monats haben es Johannitergroßmeister Stephan von Colomiers und Erzbischof Eugen von Gaisbrück aus Mainz trotz der unsicheren Lage ebenfalls nach Innsbruck geschafft, und der Stadtkommandant Severin von Imst begrüßt sie recht freundlich.


    30. Juni 1425: Die freie Stadt Emden lehnt es ab, den Forderungen der Hanse zu entsprechen und den alten Rat wieder einzusetzen. Man werde stattdessen ein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit nach dem Evangelium errichten und könne so auf Gottes Beistand vertrauen.

  12. #1017
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    1.-25. Juli 1425: Am Oberlauf des Indus kommt es zu heftigen Gefechten zwischen kleinen Streifscharen der Rebellen und der Armee der Loyalisten. Zwar können die zahlenmäßig deutlich überlegenen Anhänger Yunus Khans die meisten Kämpfe für sich entscheiden, die schweren Verluste verhindern aber einen weiteren Vormarsch, zumal die Rebellen erneut gezielt Feldfrüchte, Kornspeicher und Obstbäume verbrennen oder anderweitig zerstören.


    1.-31. Juli 1425: In mehreren Ländern West- und Westmitteleuropas treten Theatergruppen mit einem neuen Stück auf, das die gemeinsamen Kämpfe der Mauren mit den europäischen Khanaten und den Johannitern am Kaspischen Meer darstellt. Die Vorführungen sind aber nicht sehr beliebt, vielleicht weil im Volk weder die Region noch die Mauren besonderes Ansehen oder Interesse genießen.


    2.-20. Juli 1425: Beamte aus Paris tauchen in Südfrankreich auf und wollen offenbar Näheres über die Ketzerprozesse in Erfahrung bringen. Es gelingt ihnen aber kaum, beim Adel und bei den Stadträten Einblick in die Dokumente zu erhalten, während die kirchlichen Stellen sich sogar ganz verweigern. Einerseits scheint es den Beamten des stark unterfinanzierten Hofes an der nötigen Ausbildung zu fehlen, andererseits gilt das Wort der Königin in Südfrankreich offenbar nicht sehr viel.

  13. #1018
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    3. Juli 1425: Eine schwedische Flottille von vier Schiffen mit etwa 100 Mann LN taucht an der Emsmündung auf. Die Schiffe gehen zunächst in Farmsum vor Anker und nehmen Wasser und Proviant auf. Von dem Fischerdorf aus könnte man den Schiffsverkehr auf der Ems und damit auch die Zufahrt nach Emden kontrollieren. Der Bürgermeister Farmsums fragt aber in Groningen nach, ob man dieses Unterfangen gestatten solle. Da in der recht engen Bucht Enterkämpfe nicht unwahrscheinlich sind, sind die LN wohl durchaus eine Verstärkung.


    6. Juli 1425: Während eines Gefechts bei Mianwali fällt der Kommandeur der Loyalisten, der albanische Söldnerführer Gjon Kastrioti. Es gelingt dessen Sohn Gjergi, die Streitmacht trotz dieses Verlustes zusammenzuhalten und einen Sieg zu erringen. Daraufhin bietet ihm Khalid Khan das Kommando über ein Jagun an.


    10.-18. Juli 1425: Bei großer Hitze findet das Ritterturnier von Lyon statt. König Heinrich II. kommt damit gut zurecht, scheint aber recht schüchtern zu sein. Seine Mutter drängt ihn zwar, mit den anwesenden Rittern Kontakt zu suchen, muss sich aber mehrmals wegen Kreislaufproblemen zurückziehen. Die Veranstaltung wird daher vom als Co-Gastgeber fungierenden König von Burgund dominiert, der weiterhin großes Ansehen zu genießen scheint.

  14. #1019
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    16.-17. Juli 1425: Die „Tiroler Kommission zur Bekämpfung der inneren Feinde“ lässt alle in Innsbruck inhaftierten Adligen hinrichten. Stadtkommandant Severin von Imst will zwar zunächst Widerspruch einlegen, die Kommissionsmitglieder können aber eine Anordnung des Khans vorweisen und setzen sich damit durch. Auch Aufrufe zur Mäßigung durch den Johannitergroßmeister und den Mainzer Erzbischof bleiben ebenso wie ihre Gebete ohne Erfolg. Die Hinrichtungen werden zunächst geordnet begonnen, aber radikale Höflinge und Bauern beginnen bald, alle Gefängnisse zu öffnen und die Insassen brutal zu erschlagen und zu erhängen. Am Morgen des folgenden Tages sind etwa 250 Adlige (darunter gut 130 aus Kärnten und der Steiermark), über 80 adlige Frauen und 150 Diener und Gefolgsleute tot. Die gefangenen Handwerker und Bauern werden hingegen fast immer verschont. Dennoch fliehen weitere Bürger panikartig aus der Residenzstadt. Auch in anderen Gegenden Tirols verlassen zahlreiche Menschen ihre Heimat. Zugleich kommen viele landhungrige Knechte und Bauernsöhne hoffnungsfroh nach Innsbruck, wo enteignetes Land verteilt wird.


    17.-31. Juli 1425: Gerüchten zufolge kommt es in mehreren deutschen Khanaten und freien Reichen zu Mobilisierungsmaßnahmen. Auch in Burgund werden – hier aber ganz offiziell – 3000 Ritter zusammengerufen. Viele Kaufleute sind mittlerweile in großer Sorge und wenden sich mit Aufrufen zum Frieden an ihre Staatsoberhäupter.


    18. Juli 1425: Bei Emden kommt es zu ersten Seegefechten zwischen den Schweden und den sechs in der Stadt stationierten Hanseschiffen, die offenbar zum neuen Rat übergelaufen sind. Da die Hanseaten es vermeiden, sich auf Enterkämpfe einzulassen, können sie die Blockade nicht brechen. Es gelingt ihnen aber, eines der schwedischen Schiffe mit Hilfe von Brandpfeilen zu zerstören.

  15. #1020
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    19. Juli 1425: Eine mächtige Armee unter der Fahne Tirols taucht überraschend südöstlich der freien Stadt Ravensburg auf. Es soll sich um 2000 oder 3000 Mann handeln. Die Bürger schließen in aller Eile die Tore, aber die Tiroler requirieren nur etwas Getreide und richten keine Verwüstungen an. Ihr Ziel scheint weiter im Norden zu liegen, denn sie marschieren in aller Eile weiter, nachdem sie entdeckt wurden.


    19. Juli 1425: In Marburg wird ein Theaterstück über den heldenhaften Einsatz der loyalen Khanate in Sarai und am Kaspischen Meer aufgeführt. Das Stück wird in den kommenden Wochen und Monaten auch in anderen hessischen und mitteldeutschen Städten und Dörfern zum Besten gegeben.


    19.-21. Juli 1425: Im Anschluss an das Ritterturnier in Lyon kommt es zu einem Treffen der drei Großpriore des Johanniterordens im Königreich Frankreich mit Königinmutter Katharina. Man spürt recht deutlich, dass beide Seiten sich nicht besonders vertrauen, aber dennoch bemüht sind, die Form zu wahren.

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