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Thema: Der Mongolensturm - Das vielleicht bald umbenannte neue Jahrhundert

  1. #871
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    29. Oktober 1423: Die Trapezunter und Stadtgardisten, die sich nach dem Angriff der Araber auf dem Tempelberg in Jerusalem verschanzt haben, lehnen eine Kapitulation ab. Im Westen der Stadt gewinnen die Eindringlinge hingegen deutlich an Boden. Hier dürften die Loyalisten Anfang November aufgeben müssen, wenn kein Entsatz kommt.


    29.-31. Oktober 1423: Das Aufgebot Muhammad Khans rückt weiter nach Westen vor. Zwar versuchen Reiter der Loyalisten, den Vormarsch zu stören, dies gelingt aber kaum. Sultan Osman betet indes im Kreis seiner Krieger zu Gott. Er dankt ihm für die Idee, weiter nach Osten zu ziehen und für die Barmherzigkeit, mit der er die eigene Armee bis jetzt stärkte. Gott sei gerecht und habe ein Zeichen gesandt, dass er den Gerechten beistehen werde. Viele Reiterkrieger nehmen an dem Gebet teil, sei es aus Frömmigkeit, sei es aus Angst und Nervosität, viele vielleicht auch aus beiden Gründen. Auch die anderen Monarchen stärken die Moral ihrer Truppen durch aufmunternde Worte und Gesten.


    30. Oktober 1423: Ein Gesandter Damdinsun Khans trifft in Damaskus ein. Angeblich soll er ein Friedensangebot für das Khanat Syrien überbringen. Das Khanat Syrien scheint aber voll mobilisiert zu haben und dürfte damit einer möglichen Invasion erheblichen Widerstand leisten können.

  2. #872
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    31. Oktober 1423: Bei Jericho kommt es zu einem Gefecht zwischen einer arabischen Schar Kamelreiterei des Scherifen und einigen loyalen Aufgeboten Isaak Khans. Das Scharmützel wird nach nur kurzer Zeit ergebnislos abgebrochen, aber die dabei vom ältesten Sohn des Scherifen gehaltene Rede verbreitet sich bald in der Region: Mitstreiter! Ihr seid in diesen Landstrich gekommen, um ihn der Barbarei zu entreißen, den wahren Glauben zu bringen und diesen schönen Teil der Welt dem Joch Sarais zu entreißen. Wir werden kämpfen. Denkt daran, dass von diesen Mauern vierzig Jahrhunderte auf euch herabblicken! Die Ansprache verbreitet sich trotz des wenig bedeutsamen Anlasses bald in der Region und stärkt den Kampfgeist der arabischen Vasallen Ägyptens.


    31. Oktober 1423: Eine Gruppe vermummter Männer greift das Dianaheiligtum in der Nähe von Neapel an. Es handelt sich um etwa 35 Bewaffnete, die es offensichtlich auf die Statue der Göttin abgesehen haben. Die Frauen vor Ort wehren sich erbittert und läuten rasch die Alarmglocke, so dass einige Bedienstete und die Priestersklaven herbeieilen, um sich am Kampf zu beteiligen. Es gelingt den Verteidigern schließlich, sich mit der Dianafigur in den hinteren Gemächern zu verschanzen. Als dann aus den umliegenden Dörfern Adlige mit ihrem Gefolge eintreffen, stehen die Angreifer auf verlorenem Posten und müssen sich ergeben. Am Abend sind 15 Frauen aus dem Konvent, 30 Bedienstete und Tempelpriester, zehn Angreifer und acht Männer aus dem Khanat Hellas tot oder schwer verwundet. Die etwa 25 überlebenden Vermummten werden zum Verhör nach Neapel gebracht.


    1. November 1423: In der Nähe der wichtigen und verkehrsgünstig gelegenen, aber schon etwas veralteten Festung Zandschan stehen sich die mächtigen Heere Muhammad Khans und Khalid Khans gegenüber. Auf Seiten der Loyalisten wird die Reiterei vorwiegend von den Hilfsaufgeboten aus Syrien, Izmir, Konya und Trapezunt gestellt. Beide Armeen umfassen fast 35000 Mann, wobei Khalid mehrere Tausend Unausgebildete ausheben musste. Muhammad hingegen verfügt über eine erfahrene Streitmacht und auch über einen klaren Vorteil bei der Reiterei. Der Satrap aus Täbris scheint aber dennoch den Kampf suchen zu wollen, weil die Rebellen schon seit dem Fall Bagdads zusätzliche Truppen aus Mesopotamien heranführen und dies auch weiterhin tun könnten, wenn man sich längere Zeit kampflos gegenübersteht. Außerdem scheint es den Loyalisten trotz der Getreidetransporte aus Sarai an Nachschub zu fehlen. Da die Schlacht herannaht, hält Despot Manuel eine vielbeachtete Rede, in welcher er zu Tapferkeit und Treue aufruft. Sie wird eigens von einem Schreiber aufgezeichnet.

  3. #873
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    2.-16. November 1423: Den in der „Einung von Auxerre“ verbundenen Adligen und Städten gelingt es mit einer Mischung aus Härte und Nachgiebigkeit, die Bauernrebellion in der Region zu beenden. Etwa 30 Ritter, welche die Rebellion anführten werden als Gefangene nach Paris geschickt. In der ersten Monatshälfte bilden sich weitere Adels- und Städtebünde zur Abwendung von Rebellionen. Schwerpunkte dieser Entwicklung sind Zentralfrankreich, Hochburgund, das Rhonetal und die französische Mittelmeerküste. Dies dürfte einerseits die Sicherheit vor Ort verbessern, andererseits aber auch zu einem gewissen Einflussverlust der jeweiligen Krone sorgen. Im Süden Frankreichs sind auch einige Johanniterkommenden Teil der Einungen.


    2.-20. November 1423: Der Vormarsch Bahadur Khans ins indische Hochland gerät immer mehr ins Stocken. Die Inder leisten geschickt Widerstand und unterbrechen wiederholt die Nachschubverbindungen des Großkönigs. Dieser sieht sich schließlich gezwungen, die Armee zur Festung Sakri zurückzuziehen. Dort gilt seine Stellung aber als fast uneinnehmbar. Zudem kann er von der Festung aus jederzeit wieder in Richtung Dhule vorstoßen.


    2.-22. November 1423: In Nordwestindien kommt es zu zahlreichen Scharmützeln zwischen den Loyalisten und den Rebellen. Gegen Ende des Monats scheint aber die Front in Rajastan zunehmend zu bröckeln. Möglicherweise muss Schinab Khan noch vor Jahresende erneut den Rückzug nach Osten antreten.

  4. #874
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    3.-6. November 1423: In Sarai und Taschkent treten die Kriegsräte zusammen. Offenbar geht es neben militärischen Fragen vor allem um die Loyalitätserklärung des Khanats Ägypten für die Taschkenter Seite. Natürlich spielen auch das militärische Gewicht und die Verbindungen des Scherifen in Arabien eine gewichtige Rolle, aber der Seitenwechsel des Vasallenkhanats gilt auch als symbolischer Erfolg der Rebellen.


    4. November 1423: In Trapezunt werden Kaufleute festgenommen, die man für Ägypter aus dem Khanat hält und bis zur Klärung der Identität festgehalten. Ihre Waren werden vorläufig beschlagnahmt. Die Handelsgilden der Stadt erheben aber sofort scharfen Protest. Es sei für eine vom Handel abhängige Nation äußerst unvernünftig, fremde Kaufleute zu drangsalieren oder gar zu bestehlen, zumal man kaum annehme, dass die in Trapezunt lebenden Händler von Rhodos oder Zypern etwas mit der Einnahme Jerusalems zu tun hätten. Es scheint, als tangiere die Eroberung der Heiligen Stadt die Menschen im Despotat nicht allzu sehr. Nur im Klerus scheint man wirklich empört zu sein.


    4.-5. November 1423: Bei Zandschan gelingt Khalid Khan ein – allerdings sehr verlustreicher – Sieg über die vorrückenden Rebellen. Angesichts der geringeren Erfahrung seiner Armee vertraute er auf den Überraschungseffekt, indem er das Zentrum hauptsächlich mit den einberufenen Bauern besetzte. Auch der rechte Flügel umfasste zwar recht viel Reiterei (vorwiegend aus Syrien und Trapezunt), verfügte aber kaum über Reserven. Dadurch war der linke Flügel außerordentlich kampfkräftig. Hier gelang es, den Gegner im Rücken zu fassen, was einen Teil der rebellischen Reiterei zur Flucht veranlasste. Am nächsten Tag kommt es dann zu weiteren Scharmützeln, aber da beide Armeen hohe Verluste erlitten, können sich die Rebellen geordnet nach Osten und Süden zurückziehen. Täbris ist damit zunächst für die Loyalisten gesichert. Viele der Reiter, die auf dem linken Flügel den Sieg erfochten, stammen aus dem Sultanat Izmir und aus der Allianz von Konya und erhalten Auszeichnungen für ihre Tapferkeit, ebenso auch einige Syrer und Trapezunter.

  5. #875
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    5. November 1423: Die Truppen auf dem Tempelberg harren weiter aus. Offenbar wurden sie auch durch die Ankunft eines Boten aus dem Feldlager des Despoten Manuel ermutigt, der seinen Leuten eine Versorgung für mögliche Hinterbliebene in Aussicht stellt und sie an ihr Treueversprechen erinnert. Die Truppen des Scherifen haben aber trotz einiger Mühe – sie müssen in den engen Gassen in aller Regel abgesessen kämpfen – den Großteil der Stadt unter Kontrolle. Nur isolierte Kleingruppen leisten noch sporadisch Widerstand.


    5.-7. November 1423: Der Versuch eines sultanatsägyptischen Söldnerregiments, an der bei Akaba erbauten Festung des Scherifen vorbeizukommen, kann von den Arabern vereitelt werden. Die Ägypter ziehen sich daraufhin wieder hinter den Sinai zurück. Dieser könnte wie bei den Kämpfen mit den päpstlichen Truppen zu einer Art Niemandsland werden. Bislang halten sich beide Seiten aber eher zurück, was wohl auch mit der unsicheren Situation in Bezug auf Jerusalem und Südisrael zu tun hat.


    6. November 1423: Die Südarmee Muhammad Khans erobert mit arabischer Verstärkung die syrische Karawanenstadt Ar-Raqqa. Damit ist die Verbindung zwischen Damaskus und Täbris deutlich erschwert. Ein weiterer Vormarsch scheint aber zunächst nicht geplant zu sein.

  6. #876
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    7.-21. November 1423: Im Norden des Khanats Tirol kommt es immer wieder zu Angriffen von Banden Jugendlicher auf Besitztümer des Monarchen. Meist werden Landhäuser, kleine Jagdschlösser oder Zuchthöfe zum Ziel der Raubzüge. Es ist unklar, wohin die Banditen sich nach den Taten zurückziehen und was mit der Beute geschieht. Auffällig ist auch, dass die jugendlichen Missetäter nur schlecht bewachte Objekte angreifen und es bislang nicht zu Toten kam.


    8. November 1423: Die 400 vom burgundischen König im Hochsommer aufgebotenen Ritter treffen in der Nähe von Auxerre ein. Sie sollen vermutlich mithelfen, die Grenzregion zu sichern. Die Mitglieder der Einung von Auxerre fragen in Gent und Paris an, ob man die Männer auf beiden Seiten der Grenze einsetzen dürfte.


    9. November 1423: Der Kampf am Tempelberg ist entschieden, als es einigen Arabern und LN aus Zypern zusammen mit einheimischen Kollaborateuren gelingt, auf einem Schleichweg die künstliche Anhöhe zu erklimmen. Sie kommen noch vor dem Morgengrauen direkt am Felsendom heraus und nehmen die desorientierten Stadtgardisten und Ritter beim ersten Tageslicht unter Pfeilbeschuss, wobei sie von den Nahkämpfern abgedeckt werden. Trotz des mahnenden Briefes ihres Despoten Manuel geben die Trapezunter ihre Sache daraufhin verloren und kapitulieren, was die restliche Stadtgarde wenig später nachmacht. Der Scherif entscheidet, dass alle Gefangenen in ehrenvolle Haft genommen werden, bis Anweisungen aus Nikosia eintreffen. Dies dürfte auch dem Frieden in der Stadt dienen, denn die Garde ist dort bestens vernetzt und könnte dazu beitragen, führende Bürger zur Zusammenarbeit mit den Ägyptern zu bewegen.

  7. #877
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    10.-28. November 1423: Ein Teil der arabischen Vasallen des Großreichs schließt sich Bertai Khan an. Allerdings hält die übergroße Mehrheit der Wüstenreiter Großkhan Yunus noch die Treue. Zahlreiche arabische Krieger haben sich in der zweiten Jahreshälfte Gouverneur Isaak Khan von Judäa unterstellt, der sein Hauptquartier mittlerweile in Arabella aufgebaut hat. Es ist ihm gelungen, wieder eine geordnete Befehlskette für die Söldner aus Hellas herzustellen. Da der Scherif von Mekka aber eine numerische Überlegenheit hat, sorgt der Feldherr der Loyalisten vor allem dafür, dass die Nachschubverbindungen offen bleiben und der wichtige Hafen Jaffa geschützt ist. Ein Angriff auf Jerusalem dürfte gegenwärtig die Kräfte der auch aus der Wüste heraus bedrohten Kämpfer des Großkhans übersteigen. Generell dürfte auf dem vorderorientalischen Kriegsschauplatz wohl erst im kommenden Jahr eine Entscheidung fallen. Die beiden mächtigen Armeen, die sich bei Zandschan eine große Schlacht geliefert hatten, gelten gegenwärtig nicht mehr als einsatzfähig, und Damdinsun Khan lässt seine Reiterei vorwiegend in Südmesopotamien operieren, um überraschende Vorstöße aus der Wüste zu unterbinden und das wertvolle Getreide des Zweistromlandes für die Rebellen zu sichern. In der Wüste selbst kommt es immer wieder zu Scharmützeln der Araber beider Seiten, die aber meist vor einer Entscheidung abgebrochen werden.


    10.-30. November 1423: Die Höfe von Sarai und Taschkent geben die Stellungnahmen ihrer Großkhane zum Khanat Ägypten heraus. Bertai Khan nimmt die Huldigungsadresse Zakaria Karims (bzw. seiner Regenten) offiziell entgegen und bestätigt ihm den Besitz ganz Ägyptens samt aller Nebenländer. Nach dem Ende des Bürgerkrieges im Mongolischen Reich soll nach seinem Willen eine „Wiedervereinigungskonferenz“ in Nikosia stattfinden. Ziel sei natürlich eine friedliche Lösung, die aber auf die legitime Herrschaft der Toluidendynastie gegründet sein müsse. Während Bertai also den Erwartungen vieler politischer Beobachter entspricht, trifft Yunus Khan eine eher überraschende Entscheidung. Anders als vermutet setzt er den kleinen Zakaria nämlich nicht ab, sondern bestätigt ihn im Besitz des Restkhanats, wobei er ähnlich wie sein Konkurrent aus Taschkent eine friedliche Einigung zwischen Sultanat und Khanat befürwortet (auch wenn dies nach seiner Bestätigung des Sultanats natürlich nicht mehr sehr wahrscheinlich ist). Stattdessen erklärt er, der kleine Khan regiere nicht selbst, könne also nicht für die Treulosigkeit seiner Regenten verantwortlich gemacht werden. Sie seien es, die man zur Verantwortung ziehen müsse. Daher erklärt Yunus die Regentschaft offiziell für abgesetzt und benennt als rechtmäßiger Lehnsherr zum Wohl Zakaria Karims neue Regenten, nämlich Patriarch Antonius von Alexandria, Isaak Khan und Kardinal Menli von Jerusalem. Dieses Gremium könne um Vertreter loyaler Landesteile ergänzt werden, wenn es nötig sei. Es wird kolportiert, dass es bei Hofe große Vorbehalte gegen die völlige Absetzung der Toluiden gab, deren Ahnherr einer der Söhne des großen Dschingis war und deren Angehörige hohe Positionen bis hin zum Armeeoberbefehl des Reiches bekleideten. Daher habe der traditionsverbundene Marek Khan den Vorschlag gemacht, nur die treulose Regentschaft abzusetzen.


    12. November 1423: Die Koalition von Mankal nimmt die wichtige Hafenstadt Varkund ein, welche die Mündung des Damanganga ins Meer beherrscht. Offenbar hatte Bahadur hier nur eine kleine Garnison zurückgelassen. Als die Nachricht davon im Norden eintrifft, muss der Großkönig seine Streitmacht notgedrungen aufteilen und Hilfstruppen entsenden.

  8. #878
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    13. November 1423: Der Hof in Sarai gibt Abschriften einer Rede heraus, die Satrap Salim Khan angeblich vor der Schlacht von Maschdad gehalten hatte. Salim fiel schon im Sommer in dem Kampf, dem er trotz deutlicher numerischer Unterlegenheit nicht auswich, und einige seiner Getreuen zeichneten einige Monate später dessen Worte auf. In der Rede ermutigte er seine Männer, sich mit der Verteidigung von Recht, Wahrheit und Ehre einen Namen zu machen und so das Wohlgefallen des Höchsten und den Stolz ihrer Familien zu erwerben. Tatsächlich scheint die Rede den Kampfesmut der Loyalisten wieder zu stärken.


    13.-22. November 1423: Der Kampf in Südisrael und im südlichen Judäa geht unvermindert weiter. Die Truppen des Scherifen gewinnen zunehmend die Kontrolle über die Region, nur die Garnison von Hebron hält noch stand. Es gelingt den Loyalisten aber nicht mehr, sie zu versorgen, so dass ein Fall der Stadt sehr wahrscheinlich ist.


    14.-31. November 1423: Ein großer Teil der tapferen Einberufenen, die das Schlachtzentrum bei Sainschand gegen ausgebildete Truppen hielten, wird von Khalid Khan mit einem kleinen Handgeld nach Hause entlassen. Dies könnte die Bürger von Täbris dazu anspornen, weiter auf den Erfolg der Loyalisten zu vertrauen.

  9. #879
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    15. November 1423: Das Khanat Ägypten weist die Vorwürfe des Despoten von Trapezunt in einer kurzen Erklärung der Kanzlei von Nikosia zurück. Es sei unter der Würde einer der auf den großen Dschingis selbst zurückgehenden Dynastien, auf derartig unflätige Angriffe zu reagieren. Es sei aber bezeichnend für die Zustände, die unter Yunus Khan eingerissen seien, dass der Despot es wage, mongolische Khane auf diese Weise zu beleidigen und das er ganz offensichtlich Jerusalem auch als seine persönliche Spielwiese betrachte. Man habe viel zu lange viel zu milde auf die Infragestellung der gottgewollten Friedensordnung reagiert; dies werde sich unter dem vom Reichsheer ausgerufenen, rechtmäßigen Khan Bertai hoffentlich wieder ändern, gerade auch im Hinblick auf die Rebellen im Niltal.


    15. November 1423: Erste Ergebnisse der Befragungen, welche in ehrenhafter Form durch die Behörden Neapels an den gefangenen Angreifern auf das Dianaheiligtum durchgeführt wurden, sind schriftlich niedergelegt worden und sollen nach Athen gehen. Es laufen aber schon zahlreiche Gerüchte in der Stadt um, wonach der Angriff direkt auf Befehl von Papst Karl durchgeführt worden sei.


    16.-20. November 1423: Das englische Parlament hält eine lange Sitzung ab, die nur spät an den Abenden für kurze Zeit unterbrochen wird. Es wird vermutet, dass es um die Haltung zum Bürgerkrieg im Mongolischen Reich geht.

  10. #880
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    17. November 1423: Der Scherif bietet den Trapezuntern auf Geheiß der übrigen Regenten an, auf Ehrenwort freizukommen. Da damit aber das Versprechen verbunden sein soll, nicht mehr am gegenwärtigen Krieg teilzunehmen, erbitten die Ritter eine Entscheidung ihres Lehnsherrn. Diese könnte über die Feste Gesandtschaft des Despotats mitgeteilt werden, welche mittlerweile nach Jaffa ausgewichen ist.


    17. November 1423: Trotz des bereits hereinbrechenden Winters sendet Großkhan Yunus einige Reiterabteilungen nach Süden. Es wird vermutet, dass sie im kommenden Jahr die Streitmacht Khalid Khans unterstützen sollen. In Täbris beginnen derweil die Vorbereitungen auf den Winter, wobei die drei Monarchen Trapezunts, Izmirs und Syriens erneut versuchen, ihre Männer zu moralisch zu stärken. Besonders der Sultan und der Despot verweisen dabei häufig auf Gottes Gebot und Ratschluss, während der Khan eher die Verteidigung der von den Rebellen bedrohten Heimat in den Vordergrund stellt.


    17.-30. November 1423: Als allmählich bekannt wird, dass es sich bei den Angreifern auf das Dianaheiligtum bei Neapel um Petrusstreiter des Papstes handelte, erhebt sich ein Sturm der Entrüstung in Süditalien. Da unter den toten „Ordensschwestern“ auch die Töchter einiger führender Adelsgeschlechter sind, ist der Widerstand gegen die Inquisition rasch organisiert. Schon am 18. November wird die kleine Zweigstelle der päpstlichen Behörde in Neapel mit Schimpf und Schande aus der Stadt gejagt, und sogar Erzbischof Nicola Diano beteuert ohne Zögern, nichts von diesem hinterhältigen, verachtenswerten Angriff gewusst zu haben. Da einige der betroffenen Adelsfamilien mit Vergeltung drohen, berufen die Gouverneure der neapolitanischen Provinzen die fünf Provinzsenate ein. So soll eine Eskalation an der Grenze zum Kirchenstaat vermieden werden.

  11. #881
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    18. November 1423: Eine Streitmacht des Khanats Syrien, die vorwiegend aus Kamelreitern der arabischen Vasallen besteht, aber auch syrische und anatolische Reiter umfasst, greift die Karawanenstadt Ar-Raqqa an. Zunächst sieht alles nach einem Erfolg aus, als die vom Bruder des Khans persönlich angeführte syrische Reiterei einen Nordschwenk durchführt, während die Kamelreiter von Süden her kommen. Die feindlichen Reiter geraten wie geplant zwischen die Fronten und müssen sich in aller Eile zurückziehen. Allerdings fliehen sie nicht wie erhofft in die Wüste, sondern in die Stadt zurück, so dass der Kampf unentschieden endet. Man hofft aber, dass man die Feinde in der Stadt noch besiegen kann, zumal Isaak Khan ungeachtet der Bedrohung aus dem Süden Unterstützung losgeschickt haben soll, um Syrien zu schützen.


    19.-26. November 1423: In mehrtägigen Kämpfen gelingt es den Truppen Bertai Khans, den Großteil der umstrittenen Region Rajastan zu erobern. Satrap Schinab Khan muss erneut den Rückzug antreten, kann aber den Großteil seiner ausgebildeten Truppen erneut nach Osten führen. Es wird erwartet, dass die Rebellen wegen zunehmender Nachschubprobleme im Winter keine große Offensive mehr durchführen werden, was dem größeren Teil Indiens bis zum Frühjahr eine Atempause gewähren könnte. Dies dürfte auch für die Tribute aus den indischen Fürstentümern von Bedeutung sei, da diese dann ordnungsgemäß abgeliefert werden könnten. Man wird in Sarai 1424 das Geld der Tributstaaten benötigen, um die Söldnerregimenter bezahlen zu können. Auch Taschkent dürfte allerdings finanziell nicht mehr so solvent sein wie in diesem Jahr, als man über fast die gesamte Kriegskasse des Reiches und die chinesischen und indischen Tribute verfügen konnte.


    20.-30. November 1423: Auch im letzten Monatsdrittel kommt es immer wieder zu Angriffen der Jugendbanden auf Gebäude und Besitztümer des Khans. Es erweist sich immer mehr, dass es sich um gut geplante Raubzüge handeln muss, vermutlich von jungen Menschen, die in Innsbruck den Khan und seine Leute hassen gelernt haben, aber auch über Verbindungen in der Region verfügen müssen. Ein Schweizer Söldnerregiment rückt Ende des Monats aber in die Region ein, was die Angriffe erschweren dürfte.

  12. #882
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    21. November 1423: Der Kampf um Ar-Raqqa entbrennt in großer Heftigkeit, als von Osten her eine Reiterarmee der Rebellen auftaucht. Die Syrer haben außergewöhnlich viele Späher postiert, so dass sie deren Herannahen früh bemerken und einen Hinterhalt legen können. Allerdings erweist es sich, dass auch die Rebellen den Kampfort gut auskundschafteten und nun selbst den Syrern den Weg nach Westen abschneiden, indem sie ein ähnliches Manöver anwenden wie diese bei der Einschließung der Stadt. Da zudem auch die Reiter aus Ar-Raqqa zum Gegenangriff übergehen, wird ein beträchtlicher Teil der syrischen Kämpfer verwundet, getötet oder gefangen genommen. Nur die im Norden der Stadt postierten Anatolier, die von der Schlacht zunächst nichts mitbekommen haben und erst durch flüchtende Syrer und Araber darauf aufmerksam werden, können ohne Verluste nach Westen ausweichen. Zwar gelingt es einem Teil der syrisch-arabischen Reiterei, der Falle zu entrinnen, aus der Wüste heraus greifen aber immer wieder Araber an, die zu den Verbündeten Damdinsun Khans gehören. Der klägliche Rest der stolzen Streitmacht zieht sich fluchtartig in Richtung Aleppo zurück, was den Osten Syriens weitgehend von Truppen entblößt, so dass die Rebellen dort Nahrung, Pferde, Nutzvieh und Wertgegenstände requirieren können. Kronprinz Taban geht mit einem großen Teil seiner Streitmacht und dem ehemaligen schwäbischen Khan Salim in Gefangenschaft. Als Hoffnungsschimmer an diesem „schwarzen Tag Syriens“ gilt allerdings, dass die Angreifer nicht zu den Metropolen des Vasallenreichs wie Aleppo, Damaskus oder Homs vorzustoßen versuchen. Die Hauptstadt wird rasch mit den anatolischen Söldnern bemannt, die das Jahr über die Banditenbekämpfung übernahmen.


    23. November 1423: Die Garnison von Hebron ergibt sich den Truppen des Scherifen. Damit sind Südisrael und Judäa südlich von Jerusalem mit Ausnahme der Küste vollständig in der Hand der Khanatsägypter. In Jerusalem entlässt der Kommandeur der Araber derweil den Großteil der Stadtgarde auf Ehrenwort, um seinen guten Willen gegenüber der Bevölkerung zu zeigen. Tatsächlich bleibt die Stadt bislang ruhig.


    25.-30. November 1423: Die neapolitanischen Provinzialsenate des Khanats Hellas stimmen der von ihrem Herrscher getroffenen Übereinkunft zu und erklären sich bereit, gegen eine Entschuldigung und eine in ihrer Höhe noch festzusetzende Entschädigungszahlung an die Familien der getöteten oder in ihrer Ehre gekränkten Damen auf Vergeltung zu verzichten und sogar die gefangenen Petrusstreiter freizugeben. Eine Wiedererrichtung der aus Neapel und dem Umland vertriebenen Inquisition komme aber auf keinen Fall in Frage. Diese habe sich als Gefahr für den Landfrieden erwiesen.

  13. #883
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    27. November 1423: Der Satrap von Multan und Oberbefehlshaber der indischen Armee des Großkhans Yunus, Schinab Khan, läuft zu Bertai Khan über. Indien ist damit fast vollständig in den Händen der Rebellen, was die Situation Yunus Khan weiter verschlechtert. Auch die in der Koalition von Mankal verbundenen Inder sind nun in einer prekären Lage, weil man für das kommende Jahr mit einem neuen Angriff Bahadurs rechnet.


    27. November 1423: Die Rhodier unterstellen sich auf einer Besprechung der Inselregierung mit Vertretern des Erzbistums und der Handelsgilden der vom Großkhan Yunus eingesetzten Regentschaft. Die drei Regenten bitten Yunus daraufhin offiziell, den Gouverneur Georgios Kallisthes und den Erzbischof Paulinos in ihren Kreis der Regenten aufnehmen zu dürfen. Es heißt, als Alternative habe sich der Gouverneur mit Verve für ein Angebot des Khanats Hellas ausgesprochen, nach dem die Ehefrau des dortigen Khans – die ägyptische Prinzessin Saavik Malia – als Fürstin von Rhodos anerkannt und in die Regentschaft um Patriarch Antonius von Alexandria aufgenommen worden wäre. Angeblich drohten aber die mächtigen Stadtgarden von Rhodos und Lindos mit Unterstützung des Erzbischofs Paulinos, für diesen Fall gegen die Inselregierung zu rebellieren und sich selbst direkt der Regentschaft Sarais zu unterstellen. Aus Furcht vor einem Bürgerkrieg und bedrängt von der städtischen Unterschicht (die Hellas noch von der Besatzungszeit her hasst und den zyprischen Regenten mit dem Papst im Bund zu wissen glaubt) muss sich Georgios Kallisthes schließlich geschlagen geben. Er bleibt aber zunächst Gouverneur der Insel, und falls die Bitte der (neuen) Khanatsregentschaft positiv aufgenommen wird, könnte er sogar erneut einer der offiziellen Sachwalter des kleinen Zakaria Karim werden, diesmal allerdings auf der anderen Seite.


    28. November 1423: Zum ersten Advent feiert Papst Karl im observanten Karmeliterkloster Santa Maria del Carmine Maggiore die Vesper der Mönche mit. Danach wird er etwa drei Wochen zu Schweigeexerzitien an diesem Ort der Kontemplation bleiben.

  14. #884
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    30. November 1423: Yunus Khan gibt eine offizielle, von zahlreichen Mitgliedern des Hofes und einigen in Sarai anwesenden Satrapen unterzeichnete Erklärung heraus, wonach die rebellischen Regenten von Ägypten keinerlei Befugnis haben, Teile des Reiches der Sorge irgendwelcher Mächte anzuvertrauen. Die Abmachung mit dem Heiligen Stuhl sei damit als nichtig zu betrachten.


    30. November 1423: Die Truppen Bertai Khans beenden für dieses Jahr ihre letzten Angriffe und Operationen in Mesopotamien und Indien. Die Situation der Loyalisten Yunus Khans gilt fast überall als verzweifelt, weil den Aufständischen neben ganz Zentralasien einschließlich Afghanistans und Nordindiens auch ein großer Teil Südsibiriens sowie die meisten Regionen des iranischen Hochlandes und Mesopotamien in die Hände gefallen sind. Das Großreich ist damit faktisch in zwei Hälften geteilt. Entscheidend dürfte nun die Haltung Seged Khans sein, der sich dem Vernehmen nach bereits im Hochsommer mit Kaiser Pa Nung traf, um eine gemeinsame Position zu finden. Sollte er sich Bertai Khan anschließen, wäre die südrussisch-europäische Basis Sarais wohl zu schmal, um den für das kommende Jahr erwarteten (oder befürchteten) Ansturm noch aufzuhalten. Aus diesem Grund überwintern Bertai Khan und seine Frau Inara auch in Beshbalik, wo sie den Kernlanden Segeds relativ nahe sind. Es wird erwartet, dass der jüngste der drei Brüder im Januar zu Gesprächen eintreffen wird, die für den Bürgerkrieg vorentscheidend sein könnten.


    30. November 1423: Als in Jerusalem bekannt wird, dass der Erzbischof von Nikosia ohne die Einwilligung oder auch nur das Wissen des Scherifen die Stadt und andere Gegenden Judäas der militärischen Kontrolle des Heiligen Stuhls übertragen will, drohen die Araber damit, sich in den Hedschas zurückzuziehen. Wenn die Zyprioten dem verhassten Papst aus Burgund in den Allerwertesten kriechen wollten, seien sie herzlich eingeladen, die Sache mit den Leuten Yunus Khans selbst auszufechten. Selbst die Söhne Scherif Husseins drohen damit, sich von ihrem Vater abzuwenden und ihre Getreuen aus Jerusalem wegzuführen, sollte er dem Tun des Erzbischofs nicht Einhalt gebieten. Dem erfahrenen Nachkommen des Propheten gelingt es aber, die Gemüter zunächst zu beruhigen. Wie von der Regentschaft beschlossen setzt er eine neue Stadtregierung ein, die aus Vertretern der drei großen Religionsgemeinschaften besteht und der die Sorge für die Heiligen Stätten zunächst anvertraut werden soll. Die drei Vorsitzenden sind der aus Syrien stammende Pfarrer und Stiftsherr der Jakobskirche Josef von Tyros, der kurdische Imam Skerbeg Ibn Kerbeg und der Leiter der großen Synagoge an der Westmauer Rabbi Jonathan Elifas. Danach verspricht Hussein, über den Winter nochmals mit den anderen Regenten zu sprechen und eine Lösung zu suchen.

  15. #885
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    2.-22. Dezember 1423: In Italien treffen sich Gerüchten zufolge Gesandte des Königs mit den Vertretern mehrerer Stadträte. Thema soll angeblich die päpstliche Inquisitionsbehörde und damit verbunden der Vorfall in Neapel sein.


    4. Dezember 1423: Bertai Khan gibt offiziell bekannt, dass er die von den Regenten seines treuen ägyptischen Vasallen Zakaria Khan getroffene Abmachung mit dem Heiligen Stuhl nicht in Kraft setzen könne. Es seien vielmehr weitere Verhandlungen nötig, die nach dem Ende des Bürgerkrieges auf dem Kuriltai geführt werden sollen. Da die Heeresversammlung bei ihrem letzten Zusammentreten zur Wahl des neuen Großkhans keine Entscheidung zu dem Thema getroffen habe, könne ein einzelner Vasall nicht auf eigene Faust mongolisches Land der Sorge auswärtiger Mächte anvertrauen, erst recht nicht ein einzelner Regent ohne Absprache mit dem Lehnsherr oder den anderen Regierungsangehörigen. Da man aber den guten Willen und den friedensstiftenden Gedanken hinter der Maßnahme billige und das Amt des Gouverneurs von Judäa angesichts der Treulosigkeit Isaak Khans ohnehin als vakant zu betrachten sei, ernennt Bertai Khan den Scherifen von Mekka zu dessen Nachfolger. Als Stellvertreter werden die von diesem persönlich ausgewählten Männer bestätigt, nämlich Stiftsherr Josef von Tyros, Imam Skerbeg Ibn Kerbeg und Rabbi Jonathan Elifas.


    6. Dezember 1423: Kalif Muhammad IX. von Cordoba und Marrakesch segnet nach einer nur sechsjährigen Herrschaft in seinem Palast in Fez das Zeitliche. Da sein gleichnamiger Vater dem Thron bereits 1417 entsagte, er selbst aber keine lebenden Söhne mehr hat, wird der Halbbruder Muhammads IX., der 34jährige Ibrahim, Kalif an Stelle des Kalifen. Ibrahim war seit fast zehn Jahren Gouverneur des spanischen Landesteiles und gilt als Freund des dort recht mächtigen Adels.

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