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Thema: Der Mongolensturm - Das vielleicht bald umbenannte neue Jahrhundert

  1. #1636
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    9.-18. Mai 1433: In Mailand findet wieder die jährliche Handelsmesse statt, die erneut mit dem bereits traditionsreichen und von zahlreichen interessierten Gelehrten aus ganz Europa besuchten Dichterwettstreit verbunden ist. Dieses Jahr werden besonders viele Werke aus dem Bereich der Reiseliteratur eingereicht, und die ersten drei Plätze gehen dann auch an Schriftsteller, die diesem Genre zugeordnet werden. Hintergrund könnten die Bemühungen Italiens und einiger anderer Mächte sein, mehr über die Küsten Afrikas, Westasiens und Indiens zu erfahren.


    10. Mai 1433: An einem wunderschönen Frühlingstag weiht die französische Gesandtschaft in Sarai feierlich das neue Botschaftsgebäude ein. Zahlreiche Gäste aus dem hohen Adel des Reiches und aus den übrigen Landesvertretungen geben dem Anlass einen schönen Rahmen und auch die nötige Aufmerksamkeit.


    10. Mai 1433: Als erste Gemeinschaft wählt ein Landtag der österreichischen Vasallen den Vertreter für das neue Beratungsgremium. Mit Johann von Axberg wird der Bruder des Erzherzogs ohne Gegenstimme entsandt und mit den nötigen Mitteln ausgestattet, um Österreich würdig in der Hauptstadt zu vertreten.

  2. #1637
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    12. Mai 1433: Die päpstliche Indiengesandtschaft besucht den Großsatrapen von Multan in seinem Palast oberhalb des Chanab. Toqtamis Khan begrüßt den Legaten mit angemessener Höflichkeit und gewährt ihm rasch eine längere Audienz. Später wird berichtet, die Männer des Heiligen Stuhls hätten offen über die Situation in Sindh, in der Großsatrapie und in den freien Fürstentümern gesprochen, dabei aber sehr verbindliche Töne angeschlagen.


    12. Mai 1433: Lödöse wird nunmehr auch von See her blockiert. Die Johanniterflotte hat sich offenbar geteilt: Die norwegischen Schiffe, die ursprünglich Frankreichs Küste sichern sollten und nun unter dem Befehl der Johanniter stehen, operieren in der Nordsee und schließen die belagerte Hafenstadt vom Meer ab, der im Norden befindliche Teil der eigenen Flotte des Ordens sind hingegen in der Ostsee aktiv. Dies soll vermutlich auch dazu beitragen, mögliche Missverständnisse durch die verschiedenen Marinetraditionen zu verhindern.


    12. Mai 1433: In Schonen treffen etwa 800 Niederadlige aus verschiedenen Ländern Europas ein. Es handelt sich meist um nachgeborene Söhne des Adels, die keine Aussicht auf ein eigenes Lehen haben. Viele davon verdingten sich bislang als Höflinge oder Söldner, so dass ihre Kampfkraft recht unterschiedlich ist. Es fällt außerdem auf, dass die Böhmen, Asturier und Franzosen besonders stark vertreten sind. Man geht davon aus, dass diese Reiterkrieger und Ritter darauf hoffen, einen Teil der erwarteten Beute oder sogar des Landes erlangen zu können. Einige Niederadlige Mittel- und Westeuropas melden außerdem, dass aus ihren Amtsbezirken Gruppen von Bauern und Landarbeitern aufgebrochen seien, um den Orden bei seinem gerechten Kampf zu unterstützen. Auch hier dürfte es sich wenigstens zum Teil um Menschen handeln, die auf eine bessere Zukunft hoffen. Sie werden wohl im Lauf des Mai und Juni gruppenweise in Schonen oder auf dem dänischen Festland eintreffen.

  3. #1638
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    13. Mai 1433: Die „norwegische“ Johanniterflotte vor Lödöse bringt sechs Handelsschiffe auf und eskortiert sie nach Kopenhagen. Es handelt sich wohl um Fahrzeuge, die aus der Stadt zu fliehen versuchten. Vier davon fuhren unter dänischer und je eines unter hanseatischer und englischer Flagge. Die Schiffe legten anscheinend leer ab, sieht man vom Proviant und den wenigen wohl den Besatzungen gehörenden Wertgegenständen ab.


    13. Mai 1433: Der schwedische Barde Rikard Dibak führt in Stockholm vor General Gustav von Södermalm und einem Verband ausrückender Freiwilliger eine nach ungarischer Art für das ganze Land gedichtete Hymne auf, die den Männern Mut für den Kampf gegen die von den Johannitern und ihren Verbündeten aufgebotene Übermacht schenken soll. Das Lied wird bald nach seinen Anfangsworten "Du gamla, Du fria“ benannt und allgemein bekannt. Besonders die vierte und letzte letzte Strophe spielt dabei eine große Rolle: Med Gud skall jag kämpa, för hem och för härd, för Sverige, den kära fosterjorden. Jag byter Dig ej, mot allt i en värld, |: Nej, jag vill leva jag vill dö i Norden. :| („Mit Gott werd’ ich kämpfen, für Heim und für Herd, für Schweden, die geliebte Heimaterde. Ich tausche dich nicht gegen alles in der Welt. |: Nein, ich will leben, ich will sterben im Norden.“:|)


    13. Mai 1433: Die wenigen überlebenden schwedischen Seeleute der Themse-Schlacht sind unter strenger Bewachung in Gent eingetroffen. Offenbar hat König Johann darauf bestanden, sie persönlich abzuurteilen.

  4. #1639
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    15. Mai 1433: Der olympische Oberpriester Numa II. Pompilius eröffnet in Neapel feierlich einen Tempel der Venus. Dort soll neben der gewohnten Gottesverehrung auch die tätige Nächstenliebe praktiziert werden. Einige wohlhabende Frauen werden als Priesterinnen geweiht und erhalten den Auftrag, sich im Vorhof des Tempels der Armen anzunehmen.


    16. Mai 1433: In Schonen ist die Streitmacht der Johanniter und ihrer Verbündeten bereit zum Angriff. Es scheint aber, als werde die Grenze noch nicht überschritten, sieht man von einzelnen Spähern ab. Möglicherweise wartet man noch auf die Ankunft des Großmeisters, der selbst nach Norden unterwegs ist und in Kopenhagen Station machen wird.


    17. Mai 1433: König Hankis I. trifft sich in Marburg mit Vertretern mehrerer Zünfte aus den süd- und westdeutschen Städten und dem Khanat Schwaben. Es soll offenbar geprüft werden, ob man die Uracher Maß als königliche Maßeinheit einsetzen könnte.

  5. #1640
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    20. Mai 1433: Kronprinz Batu von Syrien trifft in Bagdad ein, um die Tochter des Satrapen zu ehelichen. Der 29jährige ist bereits verwitwet und fast zehn Jahre älter als seine junge Braut. Die beiden scheinen sich jedoch von Anfang an gut zu verstehen. Die Verlobung wird nach islamischen Brauch gefeiert, die Hochzeit selbst dürfte dann 1434 in Syrien folgen.


    22.-27. Mai 1433: Auf einer Synode des ungarischen Klerus wird Erzbischof Theodor von Esztergom zum Vertreter des Christentums im neuen Rat gewählt. Der Kardinal gilt als unumstrittenes Oberhaupt der ungarischen Kirche und als guter Freund der Khanin, was deren Position weiter festigen dürfte.


    27. Mai 1433: Johannitergroßmeister Stephan von Colomiers trifft in Kopenhagen ein. Beim geplanten Angriff wird er voraussichtlich selbst den Oberbefehl über die Armee im Kampf gegen die schwedischen Heiden übernehmen. Zunächst ist aber geplant, dass er in der dänischen Hauptstadt am Reichstag das Wort ergreift.

  6. #1641
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    31. Mai 1433: Der Mai war in diesem Jahr warm und regenreich, so dass die Saat bislang gut gedeiht. Die meisten Bauern sind daher sehr zuversichtlich, was die diesjährige Ernte in den Ländern Europas, Westasiens und Nordafrikas angeht.


    31. Mai 1433: Die Truppen der deutschen Kleinstaaten und die Königsschweizer melden aus Norddeutschland, dass keine schwedischen Söldner in der Region unterwegs seien. Es ist unklar, ob es sich um ein Missverständnis wegen der heimkehrenden Ungarn, um eine gezielte Falschinformation oder bloß um Zufall handelte, aber es waren offenbar bloß Gerüchte.


    31. Mai 1433: Der Putraqidenorden erklärt auf einer Konferenz der Äbte in Stettin, dass der Angriff der Johanniter auf Schweden zur Ehre Gottes geschehe. Der schwedische Adel möge das Strafgericht vielleicht als sehr hart empfinden, doch selbst das Volk Israel habe für seine Sünden und die seiner Könige das Exil auf sich nehmen müssen. Erst nach tätiger Buße und innerer Reue habe Gott dann die Heimkehr geschenkt.

  7. #1642
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    1.-6. Juni 1433: Die Johanniterarmee in Finnland beginnt mit einem Angriff auf den Süden des Landes, der noch immer unter schwedischer Kontrolle steht. Obwohl man sich anfangs nur begrenzte Ziele setzte, entwickelt sich die Operation bald zu einer Großoffensive, weil die Schweden offenbar fast alle Kämpfer abgezogen hatten. Nur die finnischen Vasallen verblieben anscheinend vor Ort. Das mongolische und das nordeuropäische Söldnerregiment können so ohne größere Verluste bis Turku vorstoßen. Die Finnen scheinen auch keine besondere Motivation mehr zu haben und ergeben sich meist recht schnell. Turku selbst ist aber noch in schwedischer Hand, als die Offensive am 6. Juni zunächst ausläuft.


    1.-9. Juni 1433: In Stettin, Riga und Nowgorod treffen Gesandte des burgundischen Königs ein. Es ist zunächst nicht klar, welchen Auftrag sie haben, aber offenbar suchen sie nicht vornehmlich den Kontakt mit den jeweiligen Regierungen.


    2. Juni 1433: Einen Tag nach der Finnlandoffensive beginnt auch der Angriff der Johanniter, Burgunder, Italiener und Franzosen auf Schweden. Anders als auf dem östlichen, von einer königskritischen Bevölkerungsmehrheit bewohnten Kriegsschauplatz geht man hier äußerst vorsichtig zu Werke. Die ersten Dörfer, die direkt an der Grenze gelegen sind, wurden von den Verteidigern offenbar evakuiert. Auch Nahrungsmittel und Vieh scheinen weiter nach Norden gebracht worden zu sein.

  8. #1643
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    3. Juni 1433: Kronprinz Francesco von Hellas und seine trapezuntische Gemahlin werden Eltern eines kleinen Knaben. Der Junge wird nach seinem Großvater auf den Namen Karvar getauft. Es wird gemunkelt, dass Francesco mit der Taufe eigentlich noch abwarten wollte, da er den Olympiern nahesteht. Seine fromme Frau Konstantina von Trapezunt, die keine leichte Geburt hatte und bereits im 33. Lebensjahr steht, soll ihn aber davon überzeugt haben, das Sakrament nicht aufzuschieben.


    3. Juni 1433: König Magnus XI. empfängt in einer feierlichen Zeremonie die Taufe. Zugleich wird der 13jährige offiziell für volljährig erklärt und übernimmt nominell die Verteidigung des Landes gegen die Invasoren aus dem Süden. Als Taufpaten fungieren General Gustav von Södermalm und Erzbischof Athanasius von Uppsala. Dieser ruft in einer flammenden Rede dazu auf, die Heimat gegen den Wahn der Johanniter zu schützen, der alles zerstöre, was mit Gottes Hilfe erreicht worden sei. Wie einst Nebukadnezzar oder die Assyrer sei der Orden von Gott als Werkzeug in die Hand seines Gesalbten – des Heiligen Vaters – gelegt worden, um Schweden zum rechten Weg zurückzuführen. Wie diese sei nun auch der Großmeister hochmütig geworden und habe sich gleichsam als Axt gegenüber dem Holzfäller gerühmt. So gelte, was Gott durch den Propheten Habakuk angekündigt habe: „Wahrhaftig, der Reichtum ist trügerisch, / wer hochmütig ist, kommt doch nicht ans Ziel, wenn er auch seinen Rachen aufsperrt wie die Unterwelt / und unersättlich ist wie der Tod, wenn er auch alle Völker zusammentreibt / und alle Nationen um sich vereinigt. (…) Weh dem, der eine Stadt mit Blut erbaut / und eine Festung auf Unrecht gründet. (…) Denn dich erdrückt dein Verbrechen / wegen des Blutes, das du vergossen hast unter den Menschen, wegen der Gewalttaten, die du verübt hast an Ländern und Städten / und an allen ihren Bewohnern.“


    3.-12. Juni 1433: Im Großkönigtum Sindh werden die Landstände einberufen. Altan I. bittet Klerus, Adel und Volk um tätige Mithilfe beim Wiederaufbau des kriegsgeschädigten Landes und um kluge Ratschläge für die künftige Politik. Die Versammlung wird danach täglich von Patriarch Thomas eröffnet und geleitet, der als Erster Minister über großen Einfluss und viel Ansehen verfügt und sich außerdem auf die Unterstützung der Gesandten der Johanniter und des Heiligen Stuhls verlassen kann. Dennoch kommt es zu recht offenen Diskussionen über die anstehenden Fragen. Besonders die Armeeführung, die größtenteils noch aus der Zeit des früheren Großkönigs Bahadur stammt, verfügt über eine eigene Machtposition. Hauptstreitpunkte sind zunächst die Religionsgesetze, die Regeln zur Wiederbesiedlung Nordostdebuls und das Verhältnis zu den freien indischen Fürstentümern.

  9. #1644
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    4.-6. Juni 1433: Die Armee der Johanniter und ihrer Verbündeten rückt weiter an der Küste Schwedens entlang nach Norden vor. Trotz aller Vorsicht erleiden die Kämpfer, die auf der linken Flanke marschieren, immer wieder Verluste durch kleinere Überraschungsangriffe. Am Abend des 6. Juni erreicht man schließlich die befestigte Hafenstadt Kalmar.


    5. Juni 1433: In Jerusalem kommen Sultan Osman von Izmir, Arban Khan von Syrien, Despot Antiochos Alexander von Trapezunt und der ägyptische General Muhammad Ismael bei den Heiligen Stätten der verschiedenen Religionen zusammen. Während der Despot mit seinen dort stationierten Rittern und Kardinal Menli in der Grabeskirche betet, besuchen die drei übrigen hochrangigen Männer zusammen mit dem toluidischen Stadtkommandanten den Felsendom. Danach folgen mehrere vertrauliche Besprechungen der vier Mächte, aber auch einige öffentliche Termine mit den Würdenträgern der Stadt.


    5. Juni 1433: Als ein jüdisches Ehepaar aus der nordsyrischen Handelsmetropole Aleppo den gemeinsamen lasterhaften Sohn nach den Vorschriften von Dtn 21 vor die Gemeinde bringt, um ihn steinigen zu lassen, erhebt der Rabbiner mit Blick auf die Auslegung der Mischna im Traktat Sanhedrin zunächst Einspruch, beugt sich dann aber doch. Die Gemeinde steinigt den 18jährigen am Abend tatsächlich zu Tode, und obwohl er in der Stadt als Unruhestifter und Dieb bekannt ist, sorgt dies für heftige Kontroversen unter den jüdischen Gelehrten Syriens, Judäas und Mesopotamiens. Die Gemeinde von Aleppo rechtfertigt sich zwar damit, dass wie verlangt beide Elternteile gemeinsam vorgetreten seien, ihn gemeinsam herbeigebracht und mit einmütiger Stimme die Anklage verlesen hätten, doch viele Rabbiner sind der Ansicht, dass das Gebot nur für diejenigen gilt, die noch nicht volljährig sind und daher unter der vollständigen Obhut ihrer Eltern stehen. Als Grenze hierfür müsse also die Bar-Mizwa gelten. Andere Gelehrte halten dem entgegen, dass dieser Brauch im frühen Judentum noch nicht bekannt gewesen sei und man einen Dreizehn- oder Vierzehnjährigen auch nur selten als „Trinker und Schlemmer“ bezeichnen könne. Schließlich wird entschieden, eine Konferenz der syrischen, judäischen und mesopotamischen Rabbiner nach Damaskus einzuberufen, um die Auslegung der Mischna für die Gläubigen klarer zu fassen.

  10. #1645
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    6. Juni 1433: Die Streitmacht der Johanniter vor Lödöse plant für die nächsten Tage den lang erwarteten Sturmangriff, zumal man das Belagerungsgerät nun im Osten benötigt. Zunächst gibt man den Schweden allerdings noch Gelegenheit, die Stadt zu übergeben. Dafür bietet man den Bürgern und dem Rat gemäß einer Entscheidung des Johannitergroßmeisters und des französischen Königs einen autonomen Vasallenstatus unter der neuen schwedischen Krone an, sobald ein neuer Monarch (voraussichtlich ein Südfranzose) inthronisiert ist. Die Stadtväter nehmen völlig überraschend an, was wohl auch damit zu tun hat, dass nur noch unausgebildete Verteidiger aus der kommunalen Bevölkerung und einige wenige Mitglieder der Stadtwache auf den Mauern stehen. Großprior Karl von Burgund zieht dann bereits am frühen Nachmittag feierlich in die Stadt ein und legt eine Besatzung aus französischen und burgundischen Hilfstruppen in den Hafen. Dadurch dürfte sich die militärische Situation der Verbündeten deutlich verbessern, weil ihr Nachschub nunmehr auch im Westen gesichert ist. Außerdem könnte nun mit Hilfe Martins des Zeloten auch eine zweite Front im Gebiet der Benediktiner eröffnet werden. Das Belagerungsgerät soll derweil so rasch wie möglich nach Kalmar gebracht werden.


    6. Juni 1433: Etwa 500 hochrangige englische Adlige bitten König Thomas in einer Bittschrift, das Parlament einzuberufen. Man wolle darüber beraten, ob man den Johanniterorden aus England ausweisen müsse, um die gottgefällige Ordnung zu schützen. Schließlich führe die angeblich als Schwert des Glaubens gegründete Rittergemeinschaft mittlerweile offen Krieg gegen ein christliches Königreich und stütze nach Gutdünken Könige und Edelmänner. Daher sei man möglicherweise gut beraten, den Orden der englischen Güter zu entledigen. Sollte man dann einmal selbst zum Ziel des Großmeisters werden, müsse man zumindest nicht fürchten, aus dem Inneren des Landes heraus angegriffen zu werden.


    6. Juni 1433: Khalid Khan unterbricht die bereits seit Monaten andauernde Adelskonferenz des Mongolischen Reiches, nachdem die meisten Amtsträger bereits abgereist sind. Sie soll als Gesandtenkongress fortgeführt werden, sobald die Anträge formuliert sind. Erste recht kritische Rückmeldungen aus China und Indien und von Teilen des Reichsadels ergeben aber, dass gegen eine Tributbeteiligung von Vasallenkhanaten erhebliche Widerstände bestehen. Daher soll der Abstimmungsmodus auf jeden Fall die Möglichkeit bieten, mehrere Optionen in gewichteter Reihenfolge anzugeben.

  11. #1646
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    8. Juni 1433: Der dänische Reichstag folgt seinem König und erklärt, zunächst nicht in den Krieg gegen das Königreich Schweden eintreten zu wollen, da man eine Enteignung des dortigen Adels kritisch sehe. Zugleich wird aber einmütig beschlossen, die Johanniter, Burgunder und Franzosen weiterhin logistisch zu unterstützen. Außerdem wird mit deutlicher Mehrheit bekräftigt, dass weiterhin treu man zum Verteidigungsbündnis mit Burgund stehe.


    9. Juni 1433: Kalmar ist nun von Land und See her eingeschlossen. Die Johanniter und ihre Verbündeten könnten nun mit einer Teilstreitarmee die Belagerung aufrechterhalten und zugleich weiter nach Norden vorrücken. Es wäre aber auch möglich, den Fall der Stadt abzuwarten, bis der Vormarsch fortgesetzt wird.


    10. Juni 1433: Die junge französische Königin Caterina della Torre ist Mutter geworden und schenkt ihrem in Schweden für den Glauben kämpfenden Gemahl eine Tochter. Diese wird nach der Großmutter auf den Namen Giulia getauft und in Frankreich bald Juliette gerufen. Mutter und Tochter sind erschöpft, aber wohlauf und gesund.

  12. #1647
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    11. Juni 1433: Die Armee des Johanniterordens beginnt mit der Belagerung von Kalmar. Das Belagerungsgerät muss zwar noch aus Ostschonen herangeführt werden, weil man direkt bei der Stadt noch keinen Hafen kontrolliert. Dank der gewaltigen Übermacht zu Lande und zur See kann man den Belagerungsring aber sehr weiträumig ziehen und effektiv jede Hilfe von außen unterbinden. Einige Kämpfer beginnen außerdem, die Region nördlich und östlich der Stadt zu erkunden, was schwedische Überraschungsangriffe deutlich erschweren dürfte und auch beim Vormarsch helfen könnte, den man nach dem Fall Kalmars erwartet.


    12.-20. Juni 1433: In Südwestschweden flammen die Kämpfe zwischen den Männer Martins des Zeloten und der Grubenschutzeinheit der Benediktiner wieder auf. Die Streitmacht des abtrünnigen Priors wird dabei von einigen Johannitern und Franzosen unterstützt, welche die Hafenstadt Lödöse nach Norden hin absichern. Beide Seiten kämpfen erbittert, und es werden nur selten Gefangene gemacht.


    17. Juni 1433: Bei einem waghalsigen Angriff am frühen Morgen gelingt es der Armee des Johanniterordens in Südwestfinnland, das Nordtor von Turku zu besetzen. Die Verteidiger, meist finnische Vasallen der schwedischen Krone, kämpfen aber den ganzen Tag über um jede Straße und jedes Haus. Erst am Abend kapitulieren die Überlebenden in der Nähe des Hafens, den sie sogar noch durch die Versenkung einzelner Schiffe unbrauchbar zu machen versuchen. Das ehemals schwedische Vasallengebiet in Finnland ist damit in der Hand des Johanniterordens. Anders als in Zentralfinnland nördlich von Uusima, wo die finnischen Stämme und Dörfer Religionsfreiheit und eine weitreichende Autonomie genießen, könnte der Orden die eroberte Region direkt unter seine Kontrolle stellen. Es wäre aber auch denkbar, sie als Vasallengebiet unter der Oberhoheit des Großmeisters zu belassen.

  13. #1648
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    22. Juni 1433: Die Streitmacht Martins des Zeloten erreicht zusammen mit einigen Rittern des Johanniterordens und der französischen Krone einen Durchbruch nördlich von Lödöse. Seine fanatischen Anhänger brennen dabei ein drittes Benediktinerkloster nieder, retten aber erneut die liturgischen Geräte. Nun erlebt auch Südwestschweden eine regelrechte Flüchtlingswelle nach Norden, in seltenen Fällen auch nach Westen in Richtung Norwegen. Trotz mahnender Worte der johannitischen und französischen Offiziere entscheidet der Zelot, zwei gefangen genommene Äbte mit dem Schwert hinrichten zu lassen.


    25. Juni 1433: Auf die Nachricht vom Fall Turkus und den Vormarsch der Zeloten im Westen des Landes hin erklären sich auch die Ratsherren und Bürger Kalmars bereit, gegen die vom Großmeister angebotene Zusicherung einer autonomen Stellung im Rahmen der künftigen schwedischen Krone zu kapitulieren. Damit kontrollieren der Orden und seine Verbündeten einen wichtigen südostschwedischen Hafen, was den Vormarsch am Meer entlang deutlich erleichtern dürfte.


    25. Juni 1433: Während in Schweden weiter gekämpft wird, erlebt Kopenhagen ein schönes, rauschendes Fest, als König Christoph II. die hochgebildete mongolische Adlige Dorothea von Stettin heiratet. Zahlreiche Vertreter des europäischen und mongolischen Adels geben dem Fest einen würdigen Rahmen, und Dorothea findet rasch einen Zugang zu den Herzen vieler Dänen, zumal sie Fragen konsequent in fließendem Dänisch beantwortet. Offenbar wurde die 22jährige in der langen Verlobungszeit gut auf ihre neue Rolle vorbereitet.

  14. #1649
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    27. Juni 1433: Die bairische Delegation trifft zu Gesprächen in Sainschand ein und eröffnet bereits einige Tage später eine Kipferlstube, wo Adel und Volk der Metropole sich mit dem Backwerk aus dem Westen vertraut machen können. Einige der Kipferl ziert das Konterfei eines Bartmannes, der wohl als glücksverheißende, bärtige Gottheit zu deuten ist. Seged Khan ist der erste Kunde der neuen Backstube, und er versäumt es nicht, dabei einige warmherzige Worte über das Vasallenkhanat Baiern zu sprechen.


    28. Juni 1433: Die Johanniterarmee setzt ihren Marsch nach Norden fort. Etwa 500 Mann aus dem burgundischen Aufgebot setzen währenddessen nach Öland über, um die dort liegenden schwedischen Ländereien zu besetzen. Da auf der Insel mehrere starke Burgen bestehen, dürfte sich dieses Vorhaben aber etwas hinziehen. Die Finnlandarmee meldet derweil, dass man Anfang bis Mitte Juli mit der Verschiffung von Truppenteilen beginnen könnte. Im Südwesten Finnlands herrsche aber noch große Unruhe, so dass man dort weiterhin eine gewisse militärische Präsenz benötige.


    28. Juni 1433: Regierung, Armeeführung und Adel des Großkönigtums Sindh einigen sich darauf, in den verwüsteten nordostdebulischen Landesteilen wieder Religionsfreiheit zu gewähren. Patriarch Thomas erklärt als Erster Minister aber, dass diese Regelung wieder zurückgenommen würde, sollte der Heilige Stuhl bis Ende Juli Einspruch erheben.
    Geändert von Jon Snow (14. März 2022 um 23:14 Uhr)

  15. #1650
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    29. Juni 1433: Zum Hochfest Peter und Paul legen mehrere Gelehrte des päpstlichen Hofes die erste Ausgabe der Mythensammlung vor, mit welcher man missionarisch tätig werden könnte. Der Text wurde zunächst in lateinischer, griechischer und italienischer Sprache in kleinen Mengen gedruckt und soll nun vom Heiligen Vater bestätigt werden.


    29. Juni 1433: Der päpstliche Legat in Schonen bittet Martin den Zeloten zum Gespräch über die Hinrichtung zweier Äbte. Dieser folgt der Einladung (oder nach Ansicht einiger mit der Region vertrauter Beobachter: Vorladung) sofort. Der Anführer der radikalen Christen in Schweden beruft sich aber darauf, dass die schwedische Kirche vom Glauben abgefallen sei. Schließlich habe der Johanniterorden als Schwert des wahren Glaubens alle schwedischen Adligen ihrer Güter enthoben, was er mit treuen Christen sicherlich nicht gemacht hätte.


    29. Juni 1433: Ein Vertreter des Großkhans eröffnet die Botschafterkonferenz in Sarai, auf welcher über die bessere Unterstützung der Vasallenkhanate und die Anträge aus Europa gesprochen werden soll. Yunus selbst hält eine längere Eröffnungsrede und betont, dass trotz der Abreise des Reichsadels auch weiterhin intensiv über Verbesserungen beraten werden soll. Das veränderte Format sei keine Missachtung der Nöte vieler Khanate, nur könne man den Reichsadel nicht zu lange von den politischen und militärischen Aufgaben abhalten, die in den Satrapien und Provinzen zu erfüllen seien.

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