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Thema: Der Mongolensturm - Das vielleicht bald umbenannte neue Jahrhundert

  1. #1036
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    13.-17. August 1425: Bei einer Reihe von Plünderzügen gelingt es den Tiroler Söldnern auf der Schwäbischen Alb, große Mengen an Nahrung und Tierfutter zu erbeuten. Dadurch hat sich ihre Situation deutlich entspannt. Der Echazabstieg ins Neckartal bleibt aber weiterhin versperrt, weil man selbst bei einem Durchbruch durch alle Hindernisse auf der Steige den schwäbischen Angriffen fast schutzlos ausgeliefert wäre.


    14.-28. August 1425: Prinzessin Alina beginnt in Zusammenarbeit mit den neuen Landtagen Südtirols, Kärntens und der Steiermark, die bisherigen Prozesse der Sonderkommission zu überprüfen. Rasch erweisen diese sich als außerordentlich willkürlich. Sie wurden offenbar gezielt gegen Familien geführt, welche die vor einigen Jahren recht plötzlich von Minku Khan eingeführte europäische Kleiderordnung nicht übernahmen, weiter mongolisch sprachen oder ganz allgemein als mögliche Kritiker der Regierungspolitik galten. Es scheint, als sei bereits die Besetzung der Hofämter anhand dieser Kriterien erfolgt, so dass die Urteile der Sonderkommission sehr einseitig ausfielen. Ende des Monats entscheidet Alina daher, alle Entscheidungen der Kommission für nichtig zu erklären. Betroffene seien sofort wieder in ihre Rechte einzusetzen und zu entschädigen, wobei viele dieser Entschädigungen wohl an Hinterbliebene gehen werden. Zum Schutz der neuen Gurker Regierung ordnet Alina eine Generalmobilmachung der südlichen und östlichen Landesteile an und bittet um 400 Reiter aus Ungarn.


    15.-20. August 1425: In einer mehrtägigen Schlacht im Osten Afghanistans erringen die aus Mongolen, Indern und Trapezuntern zusammengesetzten loyalistischen Truppen einen sehr verlustreichen Sieg über die Rebellen. Diese ziehen sich über den Kunduz nach Norden zurück und zerstören erneut planmäßig alles Nutzbare. Die erschöpften Streiter Yunus Khans verzichten daher zunächst auf eine Verfolgung. Die Verbindung der Rebellen am oberen Indus nach Taschkent wurde aber zumindest deutlich erschwert, da sie jetzt nur noch über das Kaschmirgebirge hinweg unangefochten möglich ist.

  2. #1037
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    16. August 1425: Minku Khan entscheidet sich, seinen schwäbischen Erzfeind Ulrik zunächst in ehrenvolle Haft auf der Burg Hasegg bei Innsbruck zu nehmen. Er selbst bleibt hingegen noch einige Zeit in Vorarlberg, um den Beginn der Landverteilung zu beaufsichtigen und gegen möglichen Widerstand durchzusetzen.


    17.-31. August 1425: Aus Syrien, Nordisrael und dem Osten Judäas werden zahlreiche und offenbar auch gut geplante Angriffe auf Handelskarawanen gemeldet. Es scheint, als sei die Truppenpräsenz in der Region gegenwärtig zu gering, um die Ordnung aufrechtzuerhalten. Isaak Khan erklärt sich schließlich bereit, beim Großkhan um die Rückkehr der restlichen Reiter und um die Verlegung arabischer Kontingente aus dem Osten zu bitten.


    18. August 1425: Der erst 43jährige tunesische Emir Aadil Yazid erleidet nach einem Bad im Schwimmbecken seiner Residenz einen Hitzeschlag und stirbt noch am selben Abend. Da der Kronprinz seinen neunten Geburtstag noch vor sich hat, dürfte wohl einer von Aadil Yazids Brüdern die Herrschaft übernehmen. Im Emirat ist es üblich, dass der Herrscher unter den Mitgliedern der Dynastie gewählt wird.

  3. #1038
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    21. August 1425: 1800 bairische Reiter treffen in Urach ein. Zusammen mit den ungarischen und schwäbischen Kämpfern ist man den Tiroler Söldnern nunmehr zahlenmäßig überlegen. Diese haben ihre Stellung bei Greifenstein mittlerweile aufgegeben und scheinen sich nach Südwesten zu bewegen, vermutlich um das obere Neckartal zu erreichen.


    22. August 1425: Im bairischen Landshut beginnt ein von Johannitergroßmeister Stephan von Colomiers selbst geleiteter, aber recht improvisierter Ordenstag. Von den Großprioren konnten nur Christian von Ystad und Adalbert von Varazdin rechtzeitig erscheinen. Dem Vernehmen nach soll es um die Haltung zum Tiroler Bürgerkrieg gehen.


    22.-26. August 1425: Im östlichen Mittelmeerraum toben überraschend heftige Stürme, so dass viele Schiffe eilends sichere Häfen aufsuchen.

  4. #1039
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    24. August 1425: Kronprinz Maximilian von Tirol trifft überraschend in Paris ein. Offenbar ist seine anfängliche Flucht nach Süden nur ein Täuschungsmanöver gewesen. Die französische Regentin galt lange als Freundin Tirols, so dass der junge Thronfolger wohl hofft, bei ihm vor Nachstellungen sicher zu sein, nachdem die Khanate und Burgund sich gegen seinen Vater gestellt haben.


    26. August 1425: Kurz vor Beginn der Messe in Paris ziehen die Schweden mit großem Pomp in die Stadt ein. Angeführt vom hünenhaften Asbjörn und begleitet von einigen nur spärlich bekleideten Damen zeigen sie schwedischen Schmuck und Waffen aus ihrer Heimat. Der im ersten Moment beeindruckende Auftritt wird aber bald von der Realität eingeholt. Die von den wenigen Händlern mitgeführten Waren sind häufig von minderer Qualität oder – was man wegen der Unerfahrenheit der Schweden sicher entschuldigen mag – entsprechen nicht dem Geschmack der Franzosen. Außerdem ist das ganze Unternehmen stark unterfinanziert, so dass Asbjörn und seine Leute schon am zweiten Tag der Messe Paris fluchtartig verlassen und eine unbezahlte Rechnung von fast 700 S hinterlassen. Pikanterweise wurde der ganze pompöse Einzug samt der dafür angeworbenen Hübschlerinnen auf Pump finanziert, wie eine Untersuchung der Stadtbehörden ergibt.


    26. August 1425: In einer der wichtigsten Nordtiroler Silberminen kommt es in der Nacht zu einer schweren Explosion, die einen Erdrutsch verursacht. Zwar kommen keine Menschen zu Schaden, die Ausbeutung der Mine dürfte aber bis ins kommende Frühjahr hinein unmöglich sein. Innsbrucker Loyalisten sprechen von einer Sabotageaktion der inneren und äußeren Feinde Tirols.

  5. #1040
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    27. August 1425: Die französische Königinmutter und Regentin Katharina von Aquitanien und ihr Sohn empfangen Kronprinz Maximilian von Tirol mit allen angemessenen Ehren. Während eines Abendessens spricht Katharina ihrem Gast sogar Mut zu. Die Wirrnisse in Tirol würden gewiss bald beigelegt werden. Maximilian scheint äußerst dankbar zu sein, zumal er offenbar noch immer unsicher ist, wie er auf die Nachrichten aus der Heimat reagieren soll. Als er aber vorsichtig eine militärische Hilfe anspricht, macht ihm Katharina umgehend deutlich, dass er nur willkommen sei, solange der Großkhan dies zulasse.


    27. August 1425: Großkhan Yunus ruft den Tiroler Khan Minku unter Verweis auf dessen bei der Thronbesteigung abgegebenes Treueversprechen nach Sarai. Dort soll ein Lehnsprozess vor zwölf seiner Standesgenossen stattfinden, die nicht von den Auseinandersetzungen in Tirol und Schwaben betroffen sind. Zugleich verfügt der Herrscher aller Mongolen und Uiguren, dass Ulrik Khan von Schwaben umgehend freizulassen sei, zumal er während diplomatischer Gespräche gefangen genommen wurde. Alina erhält die Befugnis, Tiroler Krongut als Entschädigung an zu Unrecht Verurteilte zu vergeben.


    27.-31. August 1425: Offizielle Ausrufer und Boten Tirols verlesen eine Stellungnahme Minku Khans. Er ruft die Bevölkerung dazu auf, sich hinter ihm zu scharen. Tirol sei von Mongolen besetzt, und das drücke sich im Adel aus. Ein Herrscher, der sich gegen den Adel erhebe, werde von den anderen Khanaten so sehr unter Druck gesetzt, dass er alleine das Volk nicht befreien könne. Daher sei jeder aufgerufen, sich gegen Adel, der die Urteile nicht anerkenne und in Bünden organisiere, vorzugehen. Ein jeder, der einen rebellischen Adligen erschlage, solle sein Land bewirtschaften dürfen. Das beziehe sich aber ausdrücklich nur auf den Minku feindlich gesinnten mongolischen Adel, der ja sich ja mittlerweile klar zu erkennen gebe. Anfang September werden auch entsprechende Flugschriften verteilt und sogar nach Südtirol, Kärnten und in die Steiermark geschmuggelt.

  6. #1041
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    28. August 1425: Die beim Herannahen Minku Khans und seiner Söldner aus Vorarlberg und dem äußersten Westen Tirols geflohenen Adligen und Bauern sammeln sich auf dem Gebiet des Stiftes Lindau. In der gleichnamigen Stadt, in der eine Johanniterkommende besteht, werden außerdem Vorbereitungen getroffen, um größere Ritterkontingente zu versorgen. Möglicherweise sollen sich Ordensritter oder Kämpfer aus dem Hochstift Konstanz nächstens dort einfinden.


    28. August 1425: Die Häupter des tunesischen Adels treffen sich nach alter Sitte, um aus den Angehörigen der Dynastie einen neuen Emir zu wählen. Als Favoriten gelten die Brüder des verstorbenen Emirs Abd-al-Qadir Yazid (*1369) und Abadi Yazid (*1386). Auch der Sohn Aadil Yazids, der erst neunjährige Kaddour Yazid könnte eine Mehrheit hinter sich bringen, obwohl viele Edelleute einer Regentschaft skeptisch gegenüberstehen.


    28. August 1425: Die Messe von Paris wird in einer kleinen Weise – doch mit starker Präsenz aus dem Ausland – wieder eröffnet. Bis zum 10. September haben Handwerker und Händler aus Nordfrankreich und ganz Europa Gelegenheit, ihre Waren zu präsentieren und günstige Geschäfte abzuschließen. Ursprünglich war für Minku Khan von Tirol ein Ehrenplatz und eine besondere Begrüßung vorgesehen, aber Maximilian ist offenbar klug genug, nicht darauf zu bestehen.

  7. #1042
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    30. August 1425: Die Tiroler Söldnerregimenter in Schwaben erreichen nach einem dank der Umsicht ihrer Späher weitgehend verlustfreien Albabstieg die Reichsstadt Rottweil, deren Mauern aber bemannt und deren Tore geschlossen sind. Die Situation der Söldner ist damit sehr kritisch, weil ihnen eine mächtige bairisch-schwäbisch-ungarische Reiterarmee folgt und die Burgunder unter ihrem beliebten König Johann bereits beim Donauursprung stehen. Zudem ist am Dreifaltigkeitsberg eine Streitmacht des Bistums Konstanz und bei Oberndorf eine Armee badischer, pfälzischer und freier schwäbischer Ritter aufgetaucht. Zusammen sind diese vier Heere den Tirolern wohl um mehr als das Dreifache überlegen.


    31. August 1425: Trotz der hochsommerlichen Hitzewelle und des Regenmangels im August fällt die Ernte in den meisten Ländern Europas erneut recht gut aus. Die Bauern melden fast überall ausreichende oder sogar hervorragende Erträge. Besonders zufrieden ist man in der norddeutschen Tiefebene, im Süden Dänemarks und in England.


    31. August 1425: Im Skanderbeghochwald nordwestlich von Kohat treffen durch Zufall sechs Hundertschaften der Rebellen auf drei Jagun der Loyalisten. Die 300 Kämpfer Sarais stehen unter dem Oberbefehl des jungen Söldners Gjergi Kastrioti, dem es gelingt, seine abgesessen kämpfenden Reiter zu einem glanzvollen Sieg zu führen und dabei einen der hochrangigsten Generäle der Rebellen gefangen zu nehmen. Als dieser Erfolg in Sarai bekannt wird, weist der Großkhan Gjergi ein eigenes Lehen zu und nimmt ihn in den Reichsadel auf. Um seinen Erfolg zu ehren, darf der ehemalige Söldner sich künftig nach dem Schlachtort Skanderbeg Khan nennen.

  8. #1043
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    1.-18. September 1425: Die Johanniter sammeln zwei größere Armeen am Bodensee und in Südtirol. Es soll sich zusammen um etwa 3500 Mann handeln, wobei viele davon schon im Frühjahr in Tirol waren, um Banditen zu bekämpfen. Die beiden Heeressäulen werden von den Großprioren Michele di Pontedra und Christian von Ystad persönlich kommandiert und bestehen aus Rittern vierer Zungen (der deutschen, italienischen, slawisch-bulgarischen und mongolischen). Die Landesverweserin Alina – der man offiziell den Oberbefehl über die Gesamtarmee übergibt – hat damit plötzlich ein schlagkräftiges Instrument zur Durchsetzung ihrer Regierung in der Hand.


    2. September 1425: Die römische Patrizierin Franziska, die vor acht Jahren ein Hospiz in der Ewigen Stadt errichtet hatte, gründet nun auch einen Oblatinnenkonvent. Sie bittet – von zahlreichen bedeutenden Geistlichen der Stadt unterstützt – den Heiligen Vater um eine offizielle Anerkennung des neuen Klosters.


    2.-30. September 1425: Die Kämpfe im Norden Indiens und an den Rändern Zentralasiens – des Kernlandes der Rebellen – nehmen häufig eine guerillaartige Form an. Die Kämpfer Inaras stammen mittlerweile fast ausschließlich aus der umkämpften Region und gelten daher als hochmotiviert und ortskundig. Sie verlegen sich wegen ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit meist auf rasche, nächtliche Überfälle auf vorgeschobene Posten und auf Angriffe gegen die Nachschubverbindungen. Das Oberkommando in Sarai tut sich mit der Taktik offenbar schwer, zumal Großkhan Yunus und seine Berater es bislang ablehnen, ebenfalls brutale Maßnahmen gegen die Zivilbevölkerung und das Hinterland der Rebellen zu ergreifen. Zugleich gestattet das Heeresoberkommando den zahlreichen Kämpfern aus Izmir, Syrien und Arabien Ende September die Rückkehr in ihre Heimat, wo sie wohl zu Beginn des Frühjahres ankommen werden.

  9. #1044
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    3. September 1425: Die Johanniterkommende im Pitztal wird von Minku Khan von Tirol offiziell aufgehoben. Noch am selben Tag erstürmen ortsansässige Landarbeiter die drei Wohnhäuser der Ordensritter und ihrer Knechte. Da die meisten Kämpfer bereits nach Süden oder Westen abgezogen sind, dauert der Kampf nicht sehr lange. Am Ende sind 43 Bauern, acht meist sehr betagte Ritter und 19 Knechte tot oder schwer verwundet. Die Tiroler, die unter dem Kommando des benachbarten Barons Georg von Osterstein stehen, halten danach ein Standgericht ab, bei dem alle Johanniter und ihre Verbündeten als „notorische Feinde des Tiroler Volkes“ zum Tode verurteilt werden. Das Urteil wird auch umgehend vollstreckt, so dass weitere zwei Ritter und 16 Knechte ihr Leben verlieren.


    3. September 1425: Ein Bote des Königs von Burgund trifft in Paris ein, um mit Maximilian von Tirol zu sprechen. Da der junge Kronprinz sich in Freiheit befindet und als Gast gilt, verhindern die französischen Hofbeamten die Begegnung nicht.


    Nur für Frankreich:

    Achtung Spoiler:
    Es gelang aber, das Treffen durch verschiedene Tricks in einem Raum stattfinden zu lassen, in dem es eine falsche Wand gibt. Dadurch konnte man das Gespräch abhören. Offenbar will der burgundische König Maximilian dazu überreden, sich offiziell gegen seinen Vater zu stellen, um die Einheit Tirols zu retten. Es scheint, als denke der Kronprinz zumindest ernsthaft über den Vorschlag nach.



    3. September 1425: Die Tiroler Söldnerarmee bei Rottweil marschiert etwas überraschend in Richtung Südosten, wobei die Reiter zum Teil als Vorhut eingesetzt werden und zum Teil in der Nachhut alle nutzbaren Gegenstände zerstören, Felder verbrennen und das Vieh töten. Da die Konstanzer Armee – die vom hochbetagten Bischof Dominikus von Konstanz (der ein Ordensgeistlicher ist) persönlich begleitet wird, nicht mehr als 500-600 Mann umfassen soll, dürfte der Durchbruch in Richtung Bodensee wohl gelingen, wenn die Burgunder, die einige Meilen nördlich des Donauursprungs stehen, nicht eingreifen. Die Armee der verbündeten Khanate, die sich beim Marsch aufgeteilt hatte und deren Kontingente zum Teil sogar den Albtrauf entlang vorgerückt waren, benötigt wohl ebenso wie die Streitmacht der badischen, pfälzischen und freien schwäbischen Ritter noch einige Tage, um sich neu zu formieren und die Verfolgung aufnehmen zu können. Offenbar versuchen die verbündeten Armeen noch, eine bessere Koordination zu erreichen und tauschen dazu Späher und Offiziere aus.

  10. #1045
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    4. September 1425: An der schwäbischen „Nordfront“ bleibt die Lage stabil. Die Söldner der verbündeten Khanate Schwaben und Hessen belagern mit ihren 3000 Mann weiterhin die 1000 Tiroler Söldner in der Nähe von Mergentheim. Auch weitere 100 Reiter aus Baiern vermögen die Pattsituation nicht entscheidend zu verändern, als sie Anfang September eintreffen.


    4. September 1425: Sultan Osman von Izmir trifft mit eher kleinem Gefolge in Sofia ein, wo in wenigen Tagen sein Bruder Mehmed heiraten wird. Fürst Boris – der Schwiegervater in spe – hat anscheinend einen Kompromiss zwischen der traditionellen Form der öffentlichen und prunkvollen Eheschließung des Hochadels und den Wünschen des Sultans gefunden, so dass man einerseits zahlreiche Geschenke und Vergnügungen für das einfache Volk plant, aber darüber hinaus eher ein schlichtes Fest gestaltet. Im bulgarischen Adel wird aber recht vernehmlich über diesen Traditionsbruch gemurrt.


    4.-22. September 1425: In Vorarlberg kommt es zu einer Reihe von Morden an Adligen, die mongolische Vorfahren oder Verwandte haben. Offenbar versuchen viele Bauern, auf diese Weise an Land zu kommen. Da die Söldner des Khans die Sache eher noch befördern und zusätzlich radikale Kämpfer aus dem Raum Innsbruck nach Westen strömen, fliehen die kläglichen Reste des vorarlbergischen Adels nach Baiern, in die Eidgenossenschaft und ins Hochstift Konstanz. Damit ist der Herrschaftsbereich Minku Khans weitgehend adelsfrei, sieht man von den radikalen Höflingen ab. Die Verteilung des Adelslandes an Bauern und freie Landarbeiter, die im Umland von Innsbruck bereits begonnen hat, nimmt daraufhin nochmals Fahrt auf. In einigen Gegenden entbrennen aber auch Kämpfe zwischen kleinen Gruppen von Landarbeitern, die sich die besten Landstücke sichern wollen.

  11. #1046
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    5. September 1425: Der tunesische Adel wählt Abd-al-Qadir Yazid (*1369) zum neuen Emir des Landes. Der 56jährige gilt als gut mit den freien Berbern vernetzt und als hervorragender Militärstratege.


    5. September 1425: Kronprinz Maximilian verlässt Paris wieder, verabschiedet sich aber mit der angemessenen Höflichkeit bei der Königinmutter, die ihm in schwerer Zeit Obdach und Schutz gewährte.


    5. September 1425: König Johann von Burgund hält eine Ansprache an seine Ritter, die mit zahlreichen Nachzüglern mittlerweile 2100 Mann umfassen. Darin schwört er sie auf Tugend, Tapferkeit und Ehrenhaftigkeit ein und erklärt, man dürfe den Bischof von Konstanz, einen wahren Mann Gottes, nicht allein lassen. Danach übernehmen die Burgunder, gestärkt von dieser Rede, die Verfolgung der Tiroler auf. Man rechnet damit, dass sie ihre Gegner in zwei Tagen erreichen werden, da der Vormarsch mit der gebotenen Vorsicht erfolgt.

  12. #1047
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    7. September 1425: Die Burgunder und Tiroler haben am Donauknie bei Tuttlingen erstmals direkten Kampfkontakt, als einige Späher beider Seiten sich ein kurzes Gefecht liefern. Die Aufgebote aus Konstanz haben sich an das Südufer des Flusses zurückgezogen. Die Tiroler Söldner konnten hingegen die Stadt selbst besetzen, während die Burgunder nordwestlich von Tuttlingen an der Elta stehen. Die Truppen der Khanate Ungarn, Baiern und Schwaben dürften wohl in etwa vier bis fünf Tagen eintreffen.


    7. September 1425: Die Reiterarmee des Despotats Trapezunt in Afghanistan teilt sich auf. 1200 Mann bleiben mit Manuel Komnenos im Felde, während die übrigen Kämpfer nach Hause zurückkehren. Sie dürften wohl in Persien überwintern.


    8.-30. September 1425: Auch in Kärnten, Südtirol und der Steiermark versuchen Bauern und Landarbeiter, Morde an Adligen zu begehen, um sich das Recht zur Bewirtschaftung von deren Land zu sichern. Da die ständische Ordnung in diesen drei Regionen aber noch intakt ist und die Täter hart bestraft werden, bleibt es bei vereinzelten Anschlägen, die zudem meist misslingen. Zur Monatsmitte hin kommt es außerdem vermehrt zur Flucht von verarmten Leibeigenen und Landarbeitern in den Norden. Möglicherweise hoffen diese stark benachteiligten jungen Männer (Familien sind eher selten darunter), im manchmal als „Bauernparadies“ bezeichneten Herrschaftsbereich Minku Khans eigenes Land und eine bessere Zukunft zu gewinnen.

  13. #1048
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    9. September 1425: Das Mainzer Domkapitel wählt etwas überraschend den Kapuzinerpater Albert von Dahn zum neuen Erzbischof. Der 59jährige war bisher als Beichtvater des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg eingesetzt und könnte die Mainzer Position in Norddeutschland deutlich festigen.


    9. September 1425: Die Tiroler Söldner wagen den Ausbruch aus Tuttlingen. Dabei gelingt es den Schweizern, die bei der Stadt postierten burgundischen Ritter zurückzuschlagen, so dass die Kavallerie der Regimenter – es handelt sich um Reiter mongolischer und europäischer Art, wie die betroffenen Ritter berichten – den Rückzug entlang der Donau sichern können. Da die Burgunder aber auf Tuchfühlung bleiben und es ihnen auch gelingt, mit den Männern aus Konstanz Verbindung zu halten, wagen die Tiroler es nicht, die Donau zu überqueren. In den nächsten beiden Tagen marschieren die drei Armeen vorsichtig in Richtung Osten, die Tiroler mit starker Sicherung der Nachhut, die Burgunder mit Spähern und gut gesicherter Vorhut und die Konstanzer am Südufer der Donau entlang.


    10. September 1425: Der türkische Kronprinz und Regierungschef Mehmed heiratet in Sofia die junge Anna, eine Tochter des mächtigsten bulgarischen Vasallenfürsten Boris. Das Fest gilt als schön und geistvoll, aber auch als ungewöhnlich schmucklos.

  14. #1049
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    11. September 1425: Eine schnelle Vorhut der Tiroler Söldner besetzt die kaum bemannte schwäbische Burg Sigmaringen und den Marktflecken Laiz. Hier könnte die Armee dank der Engstelle, durch welche die Donau bei Laiz fließt, vermutlich auch einer deutlich größeren gegnerischen Streitmacht standhalten. Im Osten bestünde zudem die Möglichkeit, wieder auf die Alb zurückzumarschieren oder die Flucht durch Oberschwaben anzutreten.


    11. September 1425: Der Emdener Bürgermeister Matthias tritt von seinem Amt zurück, was mit den Verhandlungen der Stadt mit der Hanse zu tun haben soll. Angeblich konnte unter Vermittlung des Mainzer Domdekans ein Kompromiss gefunden werden, und als Führer der Aufständischen gilt Matthias als ein Hindernis für eine mögliche Aussöhnung mit den nach Bremen geflohenen Patriziern. Der Rücktritt des Bürgermeisters (den man bei der Hanse ohnehin nicht anerkannte) gilt daher als positives Signal für eine Verhandlungslösung.


    12. September 1425: Nach einem wilden Ritt durch Frankreich und Burgund trifft Kronprinz Maximilian von Tirol mit nur vier Begleitern – darunter einem burgundischen Führer – im Feldlager König Johanns ein. Er scheint darauf zu hoffen, dass der „König der Ritter“ ihn dabei unterstützen wird, sein Heimatland vor dem Zerfall zu retten.


    Nur für Burgund:

    Achtung Spoiler:
    Maximilian ist offenbar völlig verunsichert in Paris angekommen und sah den Vorschlag des als sehr ehrenhaft und glaubwürdig geltenden Königs von Burgund als eine Art Geschenk des Himmels an. Er wird daher zunächst alles tun, was du ihm rätst, so dass du bis auf weiteres in seinem Namen sprechen und diplomatische Verlautbarungen verfassen kannst.

  15. #1050
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    13. September 1425: Die Tiroler Söldner nehmen in Laiz und der Burg Sigmaringen feste, gut zu verteidigende Positionen ein. Von Westen her wäre ein Angriff voraussichtlich mit hohen Verlusten verbunden, während ein Umgehungsversuch nur mit großen Umwege möglich wäre, was den Söldnern wiederum die Fortsetzung ihrer Flucht gestatten würde.


    13.-19. September 1425: Auf einem Kriegsrat in Sarai bespricht Großkhan Yunus mit seinen Vertrauten und Vertretern des Reichsadels die militärische Lage. Einige Vertreter aus Indien und Sibirien raten mittlerweile zu einer Verhandlungslösung und verweisen auf die Krise in Tirol und die hohen Verluste. Man könne kaum darauf hoffen, Zentralasien ohne große und kaum reparable Zerstörungen anzurichten. Eine freiwillige Unterwerfung der Rebellen sei dem allemal vorzuziehen. Die „Falken“ um Merek Khan setzen sich aber diesmal noch durch, so dass eine Fortsetzung des Krieges beschlossen wird.


    14. September 1425: Die in Eilmärschen herangerückten verbündeten Truppen der Khanate Ungarn, Schwaben und Baiern – mittlerweile handelt es sich mit weiteren Nachzüglern um gut 4500 Mann – treffen westlich von Laiz ein, wo die Burgunder bereits Stellung bezogen haben. Zudem wurde die Streitmacht des Konstanzer Bischofs durch die Schweizer Vasallen des Khanats Schwaben, die ohnehin nach Norden vorrückten, beträchtlich verstärkt. Ende Oktober könnte auch das Mainzer Doppelregiment mit Belagerungsgerät eintreffen, dann wäre die Zahl der Truppen aber sehr hoch, was Schwaben, Konstanz und die zahlreichen kleinen Territorien zwischen Bodensee und Alb stark belasten könnte.

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