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Thema: Der Mongolensturm - Das vielleicht bald umbenannte neue Jahrhundert

  1. #556
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    10. Dezember 1420: Nach langer, schwerer Krankheit stirbt Mehmed Khan von Ägypten. Der „Märchenkhan von Alexandria“ war in ganz Eurasien und Afrika für seinen Reichtum, seinen erlesenen Geschmack und seine wissenschaftlichen Interessen bekannt. Leider waren die letzten Herrscherjahre aber von erfolglosen Feldzügen gegen die Berber und dem Aufstand des eigenen Heereskommandos geprägt. Besonders in Westarabien wird der den Muslimen gegenüber aufgeschlossene christliche Mehmed aufrichtig betrauert.


    11.-19. Dezember 1420: Angesichts der Kältewelle und wohl auch wegen der eindeutigen, gemeinsamen Stellungnahme der Könige von Frankreich und Burgund erlahmen die Kämpfe in den deutschen Städten vielerorts, weil die Lammköpfer offenbar allein dastehen, so dass die meisten Kämpfer sich lieber in ihre Häuser zurückziehen. Die Rebellen können so keine weiteren Städte in ihre Gewalt bringen.


    12. Dezember 1420: Der 60. Geburtstag Kabul Khans wird angesichts der kritischen Situation in Europa eher zurückhaltend gefeiert. Dennoch kommen viele Vertreter des Reichsadels, um dem hochangesehenen Onkel des Großkhans ihre Aufwartung zu machen.

  2. #557
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    18. Dezember 1420: Die beiden Kinder Heinrichs des Jägers und Beryls von Böhmen tauchen in der Eidgenossenschaft auf. Offenbar hatte ihre Mutter sie einem verkleidet aus der Stadt geflohenen mongolischen Kaufmann übergeben, um sie in Sicherheit zu bringen. Sie sollen zunächst in Lausanne Zuflucht finden.


    31. Dezember 1420: Zum Jahresende hin ist der Westen der bekannten Welt deutlich in zwei Teile geteilt. Während im Mittelmeerraum und in Osteuropa fast überall Frieden herrscht, droht in Nord-, West- und Mitteleuropa der größte Krieg seit 1348 oder gar 1318. Betroffen sind mittlerweile neben dem praktisch im Bürgerkrieg versinkenden Deutschland Frankreich, Burgund, Dänemark, Südschweden, Böhmen, Tirol, Hessen und die mongolische Satrapien Stettin und Krakau. Offenbar verstärken die in den letzten Jahren geschlossenen Verträge und Eheverbindungen gerade im Niederadel ein „gesamteuropäisches“ Bewusstsein, das sich nun gegen diejenigen Fürsten richtet, die sich dem Kampf gegen die Mongolenherrschaft verweigern. Außerdem sank der Einfluss der promongolischen Kleriker (besonders auch der Predigerorden) wegen der „Kreuzzugsaffäre“ beträchtlich. Diese hatten häufig den Frieden in einer Region vermittelt, werden aber inzwischen vom Niederadel nicht mehr mit demselben Respekt wie früher angehört. Auffällig ist, dass (Gesamt-)Italien, Spanien und der Balkan nicht betroffen sind. Offenbar sind die Frontstellungen hier anders gelagert, und besonders im Königreich Italien gelingt es den von fast allen Ständen geprägten Stadträten, den Frieden auch ohne die Autorität der Orden leidlich zu sichern. Es ist aber nicht auszuschließen, dass ein gesamteuropäischer Krieg auch den Mittelmeerraum betreffen könnte. Immerhin sind auch Italien, Venedig, Hellas und Spanien ganz oder teilweise europäisch geprägt.

  3. #558
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    1.-18. Januar 1421: Das Jahr beginnt mit sehr kalten Tagen, und sogar im Mittelmeerraum fällt vielerorts Schnee.


    2. Januar 1421: Die (Erz)bistümer Köln, Trier, Magdeburg, Bamberg und Bremen verkünden eine Generalmobilmachung. Alle Ritter und waffentragenden Bürger werden aufgeboten, damit die Bedrohung der „teutschen Lande und der teutschen Libertät“ abgewehrt werden kann. Bis Mitte Januar folgen auch Meißen, Braunschweig und Thüringen. Allerdings dürfte sich die Einberufung der Truppen angesichts der Temperaturen noch einige Zeit hinziehen.


    4. Januar 1421: Auf Wunsch der europäischen Vasallen und mit Zustimmung des Reichsadels und der Satrapen ernennt Yunus Khan den Satrapen von Krakau zum Bevollmächtigen für die mitteleuropäische Krisenregion. Ilgur Khan hat damit die Möglichkeit, im Namen des Reiches Truppen einzuberufen, einstweilige Regelungen zu treffen und den Vasallen Anweisungen zu erteilen. Damit steht den betroffenen Khanaten und freien Reichen ein Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung, der über großen Einfluss verfügt.

  4. #559
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    6. Januar 1421: Zum Dreikönigsfest erlässt Papst Karl I. die offizielle Einberufungsbulle für das ab dem 10. Mai stattfindende Konzil von Venedig. Gemäß den kanonistischen Regeln sollte die Tagesordnung Ende Februar an alle Bistümer versandt werden. Der Großkhan hat bereits angekündigt, dass die päpstlichen Boten zu diesem Zweck den Postdienst nutzen dürften.


    7. Januar 1421: Die schwedische Armeeführung in Turku bittet um genauere Anweisungen des Königs. Dieser habe 800 S für die Region bereitgestellt, aber noch keine Entscheidung getroffen, welche Waffengattungen zum Schutz der Siedlungen und Höfe eingesetzt werden sollen. Im Augenblick stehen 100 Ritter, 100 PL und 200 FA in Finnland.


    9. Januar 1421: Erzbischof Aribert von Trier beruft den „Wunderkaplan“ Wezilo ins Kapitel des Hochstiftes. Ihm wird die Aufgabe übertragen, zusammen mit anderen Domkapitularen, die über hohes Ansehen verfügen, rebellische Adlige zum Einlenken zu bewegen.

  5. #560
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    10.-18. Januar 1421: Trotz des kalten Winters versammelt Timur Khan seine aufgebotenen bairischen Reiter im Donauraum und beruft mehrere regionale Versammlungen ein. Dabei hält er eine vielbeachtete Grundsatzrede, die sich rasch in den Khanaten verbreitet.


    11. Januar 1421: Der erweiterte Hofrat des Großkhans gibt sein formelles Einverständnis zu den in Gaza geführten Verhandlungen. Daher wird Khalid Khan den mehrjährigen Vertrag mit dem Sultanat Ägypten voraussichtlich in Kürze abschließen können.


    12. Januar 1421: Der böhmische Khan Temujin erlässt ein Sprachendekret für den Prager Hof und die Verwaltung. Darin werden Deutsch und Tschechisch dem Mongolischen faktisch als Amtssprachen gleichgestellt. Es dürfte eine Weile dauern, bis die Neuregelung umgesetzt ist, aber zum Jahresende kann sicherlich ein erstes Fazit gezogen werden.

  6. #561
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    14. Januar 1421: Der Emir von Tunis Aadil Yazid II. beginnt mit einigen Geistlichen und nach altem Brauch auch mit einer Reihe frommer, einfacher Leute die Hadsch nach Mekka. Er wird mit einem feierlichen Gebet des Großimams der Residenzstadt und von einer jubelnden Volksmenge verabschiedet. Die Karawane des Emirs könnte nun entweder den Weg durch die nördlichen Oasen ins Nildelta oder über die weiter im Inneren der Wüste liegenden Routen nach Oberägypten nehmen.


    19.-31. Januar 1421: Nach dem Abklingen der Kältewelle kommt es in einigen Städten in Europa wieder zu Straßenschlachten. In Gent erstürmen die Lammköpfer das Händerviertel und erschlagen relativ wahllos mongolische Kaufleute (darunter auch Böhmen, Schwaben, Tiroler, Nowgoroder und Livländer und irrtümlich sogar einige Thüringer und Sachsen), was in Paris gerade noch von der Stadtgarde verhindert werden kann. In London haben sich die Mongolen ins Hansekontor zurückgezogen, das von den Lammköpfern belagert wird. In den deutschen Ländern und Böhmen kommt es ebenfalls zu Unruhen, die aber eingedämmt werden können. Nur in Bamberg und Pilsen werden ebenfalls die Händlerviertel erstürmt. Duisburg ist weiterhin in der Hand der Lammköpfer. Dort ist inzwischen aber eine eigene (rebellische) Stadtregierung eingesetzt worden, die weitere Unruhen verhindern kann.


    20. Januar 1421: Das Erzbistum Mainz beruft einen Gesandtentag ein, der dauerhaft in der Bischofsstadt tagen soll. Angesichts der Krise erklären sich fast alle Bischöfe und Fürsten bereit, Bevollmächtige zu entsenden. Auch die Khanate Böhmen, Tirol und Schwaben kündigen ihre Teilnahme an. Der Erzbischof von Magdeburg regt an, rasch über die gemeinsame Aufstandsbekämpfung zu sprechen.

  7. #562
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    21. Januar 1421: Ein reitender Bote der freien Stadt Amsterdam trifft in Gent ein. Gerüchten zufolge will sich der Stadtrat Rat vom angesehenen König Johann einholen, was den aus Schweden stammenden Gefangenen Grimnir angeht.


    22.-31. Januar 1421: Ein neuerlicher Wintereinbruch verzögert in Osteuropa die Einberufung von Kriegern. Betroffen sind vor allem die Satrapien des Großreiches, Ungarn und Böhmen. In den deutschen Bistümern sammeln sich hingegen erste Aufgebote der Loyalisten und auch der Rebellen.


    23.-30. Januar 1421: Auf die Anweisung ihres Großmeisters hin berufen die Balleien der mongolischen, der slawisch-bulgarischen, der deutschen und der italienischen Zunge ihre Ritter ein. In Ungarn, auf dem Balkan und in den westlichen Satrapien des Großkhanats erklären sich viele Adlige bereit, beim Schutz des Ordenseigentums mitzuwirken, solange zahlreiche Kämpfer ihre Kommenden verlassen haben. Angesichts der Kälte dürfte sich die Einberufung im Osten allerdings noch etwas hinziehen.

  8. #563
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    24. Januar 1421: König Johann von Burgund begibt sich persönlich aus seinem Winterschloss ins Zentrum der Hauptstadt, um den Aufstand im Händlerviertel zu beenden. Zunächst geht er zusammen mit dem Dechanten, mehreren Priestern, den in Gent anwesenden Rittern und seiner Leibgarde zur Bauhütte der Kathedrale. Dort übergibt er die Spende dieses Jahres an den leitenden Baumeister. Hernach verbrennt er persönlich eine Lammköpfer- und auch eine Lammkämpferfahne, stellt sich auf die Asche und lässt vor sich ein burgundisches Banner aufrichten. Nach einer Rede, in der er die Einheit des Landes beschwört und zur Treue aufruft, marschieren die Königlichen zusammen mit der Stadtgarde hinter einem großen Kreuz zusammen mit der Stadtgarde zum Händlerviertel, das noch in der Hand der Aufständischen ist. Diese haben sich mittlerweile um den verarmten Niederadligen Gunther von Brognon geschart und sind offenbar zu Gesprächen bereit.

    Nur für Burgund:

    Achtung Spoiler:
    Die Rebellen fordern, dass der König fremde Händler aus Gent ausweist, Höchstpreise für Brot und einige andere einfache Lebensmittel erlässt und den Deutschen zusammen mit Frankreich und England zur Hilfe kommt. Außerdem fordert man die Schließung einiger kontemplativer Klöster, deren Besitz an die Armen verteilt werden soll. Es ist deutlich erkennbar, dass die Bewegung mittlerweile sozialkritische Züge angenommen hat.



    26. Januar 1421: Der emeritierte Papst Siricius II. trifft in einem kleinen Benediktinerkloster in der Nähe der Bischofsstadt Tivoli ein. Der für seine relativ weltliche Lebensweise bekannte Konvent stellt dem ehemaligen Oberhaupt der Christenheit eine abseits des Hauptgebäudes liegende Klause zur Verfügung, die eher einem Landhaus als einer Mönchszelle ähnelt. Der frühere Papst könnte so ein standesgemäßes, bequemes Leben führen, wenn sein Nachfolger dem Arrangement zustimmt.


    27. Januar 1421: Trotz der niedrigen Temperaturen begibt sich das nach Prinzessin Beryl benannte Söldnerregiment von Prag aus nach Pilsen, wo es in einigen Tagen ankommen dürfte.

  9. #564
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    28. Januar 1421: Seged Khan gibt einen Band mit Wintergedichten heraus, die deutlich von Cen Can und seinen „Grenzlandliedern“ beeinflusst sind. Da Seged sowohl chinesische als auch mongolisch-uigurische Traditionen aufgreift, gilt das Werk auch als politische Botschaft und verweist auf die angestrebte Verbindung der Völker des Ostens.


    28. Januar 1421: Im Zuge der Mobilisierungsmaßnahmen in der italienischen Zunge feiert ein Ordenspriester der Johanniter eine Heilige Messe im Beisein des Großmeisters und weiterer Würdenträger. Der Gottesdienst in der Marienkirche zu Siena wird auch von einigen Bürgern der Stadt besucht. Danach reist Foulques de Villaret nach Westen weiter, um im Frühjahr Burgos zu erreichen.


    28. Januar 1421: Im Auftrag des Großkhans schließt Khalid Khan einen fünfjährigen Frieden mit dem Sultanat Ägypten ab. In der Zwischenzeit soll versucht werden, eine Einigung mit dem Khanat zu finden, um einen neuen Waffengang zu vermeiden.

  10. #565
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    29. Januar 1421: Als König Johann von Burgund auf einen Teil der Forderungen des Volkes in Gent eingeht, indem er den ausländischen Kaufleuten empfiehlt, zunächst zu ihrer eigenen Sicherheit die Stadt zu verlassen, mit den Handelsgilden erfolgreich über eine Senkung des Brotpreises verhandelt, einen größeren Teil der Festen Zuwendungen in die Armenspeisung investiert und Gespräche mit der Kirche über die kontemplativen Klöster zusagt, bricht der Aufstand widerstandslos zusammen. Gunther von Brognon ergibt sich zusammen mit den meisten Anführern den Königsrittern, während nur wenige Rebellen ihr Heil in der Flucht durch das verschneite Flandern suchen.


    1. Februar 1421: Die Satrapien Stettin und Krakau berufen zusammen 4500 Reiter und 7500 Fußsoldaten ein, die zum Teil in der norddeutschen Tiefebene operieren sollen. Satrap Ilgur Khan übergibt das Kommando über diese Kämpfer an seinen Amtskollegen Batjargal Khan aus Stettin. Die hessischen Streitkräfte sollen von Bembyl Khan angeführt werden und zur Unterstützung auf die 1000 ungarischen Reiter zurückgreifen, die Merek Khan bereits im Vorjahr nach Deutschland entsandte. Ihr Operationsgebiet ist offenbar der Raum zwischen Hessen und dem Mittelrhein. Die Böhmen stehen östlich davon unter dem Kommando des Khans oder eines Beauftragten, während der Südabschnitt von Schwaben, Baiern, Tirol und gegebenenfalls Ungarn abgedeckt wird.


    1. Februar 1421: Das Sultanat Ägypten gibt die gefangen genommenen Italiener und Syrier und auch die aus anderen Ländern stammenden Mitglieder der päpstlichen Invasionsarmee frei. Da man die Männer im letzten Jahr meist in sehr ehrenvoller Art gefangen hielt und den Kontakt zur Bevölkerung nicht unterband, bleiben einige der ehemaligen Feinde aber in Ägypten, etwa weil sie dort heiraten oder sich eine Existenz aufbauen möchten.

  11. #566
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    2. Februar 1421: Der türkische Kronprinz Mesud stirbt überraschend nach einer Teerunde mit einigen Freunden, die teilweise schwer erkranken. Es gibt Gerüchte, er sei vergiftet worden.


    2.-16. Februar 1421: In Burgund kommt es zu einem regelrechten Exodus fremder Kaufleute, als die Ereignisse in Gent bekannt werden. Dies sorgt aber zusammen mit einer drohenden Revolte des einfachen Volkes in vielen Städten auch dazu, dass die Gilden und wohlhabende Einzelpersonen dem König von sich aus rasch anbieten, die Brotpreise zu subventionieren und so sein Versprechen in die Tat umzusetzen.


    3. Februar 1421: Die Untersuchungskommission zum Diebstahl der Pferde in Jerusalem hat einen ersten Bericht fertiggestellt. Dieser wird zunächst nur Izmir und Trapezunt zugänglich gemacht, die ihn aber natürlich weitergeben können.

    Nur für Izmir und Trapezunt:
    Achtung Spoiler:
    Bislang wurden keine Spuren über Syrien hinaus entdeckt, und dort tauchten vor dem Krieg gegen die Sklaven nur wenige Tiere auf. Es spricht einiges dafür, dass manche Rösser auch weiter im Osten verkauft wurden, aber die Mehrzahl der gestohlenen Pferde muss auf anderen Wegen weggebracht worden sein, vermutlich in Richtung Arabien.

  12. #567
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    4.-22. Februar 1421: In Flandern subventionieren die Handelsgilden der sehr wohlhabenden Städte, mehrere Klöster und einige bedeutende Hofadlige den Getreideankauf, so dass der Brotpreis auf einen historischen Tiefststand sinkt. Die Stadtgarden berichten daraufhin, dass König Johann und seine Familie überall als Wohltäter des Volkes bejubelt werden. Das vom König vor einigen Jahren eingerichtete beratende Gremium der Kaufleute weist aber darauf hin, dass man angesichts dieser Situation gewisse Maßnahmen ergreifen müsse, um keine unerwünschten Nebenwirkungen auszulösen. So sei es nötig, den Export von Getreide oder wenigstens Mehl zu verbieten, den Zuzug von Franzosen und Deutschen zu begrenzen und eine Lösung für Hochburgund zu finden, wo es kaum wohlhabende Kaufleute gibt, die den Brotpreis nach flämischen Vorbild absenken können. Außerdem dürfte es von Vorteil sein, eine feste Vereinbarung mit den Gilden zu treffen. Im Augenblick halte die Angst vor einem Volksaufstand Kritiker noch im Zaum, auf lange Sicht sei es aber unwahrscheinlich, dass die Kaufleute derart großzügig blieben. Außerdem dürfe man sie natürlich nicht überlasten.


    6. Februar 1421: Die indischen Truppen erobern Pune zurück. Bahadurs Streitmacht muss sich daraufhin zur Küste zurückziehen. Allerdings fehlt es den Indern an Reitern, so dass sie nicht die Verfolgung der Debuler aufnehmen können.


    6.-26. Februar 1421: Bald nach Bekanntwerden der fallenden Brotpreise in Burgund und der von König Johann durchgesetzten Maßnahmen fordern aufgebrachte Volksmengen in den meisten nordfranzösischen Städten eine ähnliche Politik von den Regenten. Besonders in Paris herrscht große Unruhe, die jederzeit eskalieren könnte. Außerdem verlassen viele Tagelöhner in den Grenzregionen das Land in Richtung Burgund.

  13. #568
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    7. Februar 1421: Kronprinz Mesud von Izmir wird unter großer Anteilnahme des Volkes in der Grablege der Dynastie auf dem islamischen Friedhof von Konstantinopel beigesetzt. Sultan Mesud ist dem Vernehmen nach untröstlich, während einige Höflinge über einen Mord tuscheln. Da der Kronprinz aber recht beliebt war, scheint kein rechter Grund dafür erkennbar zu sein.


    7. Februar 1421: Nach einem schwierigen Marsch steht das Garderegiment Prinzessin Beryl vor der böhmischen Stadt Pilsen. Dort wehen die Lammköpferfahnen und einige Flaggen mit dem Wappen König Ludwigs. Die Tore sind verschlossen und die Schweizer werden sofort mit einem Hagel von Pfeilen eingedeckt, so dass sie sich rasch zurückziehen müssen, was aber dank der Vorwarnung eines Spähers verlustfrei gelingt. Der Kommandeur schickt sofort einen Boten nach Prag, um nähere Anweisungen des Khans zu erbitten.


    8.-28. Februar 1421: Mittlerweile werden aus weiteren Städten Europas Angriffe auf Händler und wohlhabende Bürger gemeldet. In den meisten Fällen gelingt es den Stadtgarden, die Ordnung aufrechtzuerhalten. In Würzburg, Ulm, Trier, Bremen, Emden, Southampton, Lyon, Reims, Toulouse, Valencia, Barcelona, Linz, Rom, Verona, Palermo und Neapel erstürmen die Lammköpfer – in aller Regel unter dem Kommando verarmter Adliger – die Händlerviertel, plündern die Waren und töten recht wahllos fremde Kaufleute. Im Westen Europas sind vor allem Mongolen aus dem Großreich und den Vasallenkhanaten unter den Opfern, während es im Mittelmeerraum häufig auch Venezianer oder Personen anderer Religion trifft. Einige der Städte dürften mittlerweile weitgehend in der Hand der Rebellen sein, darunter Bremen, Emden, Trier, Lyon, Linz, Palermo und Neapel. Aus Würzburg, Ulm und Southampton werden schwere Kämpfe gemeldet, während in Reims, Toulouse, Valencia, Barcelona, Verona und Rom die Stadtgarden die Oberhand gewonnen haben.

  14. #569
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    10. Februar 1421: Dem Vernehmen nach sollen auf den Söldnermärkten in Nowgorod und Kiew mittlerweile Regimenter zur Verfügung stehen, in welchen auch Arkebusenschützen aus China Dienst tun. Die Satrapie Kiew hat offenbar einige dieser Regimenter angeworben, die meisten scheinen aber in diesem Jahr noch nicht kampfbereit zu sein.


    11. Februar 1421: Großkhan Yunus gibt dem Khanat Nowgorod die offizielle Erlaubnis, mit den Iren ein Verteidigungsbündnis einzugehen. Dem Vernehmen nach hatte Surgot Khan diese Bitte schon seit längerer Zeit immer wieder vorgebracht, war aber erst jetzt mit seinen Argumenten durchgedrungen.


    12. Februar 1421: In Prag ruft Temujin Khan die Handelsgilden und Zünfte der Stadt zu einer Besprechung zusammen. Es wird vermutet, dass die Gespräche vor allem die Situation in Nordböhmen betreffen sollen.

  15. #570
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    14.-18. Februar 1421: Die gemeinsam operierenden Streitkräfte Magdeburgs und Meißens erstürmen überraschend sechs Burgen führender Eidverweigerer im Handstreich. Die noch verstreuten Ritter dürften den in mehreren Gruppen von etwa 100-200 Mann operierenden Loyalisten im Augenblick nur wenig entgegenzusetzen haben, zumal ihre Besitztümer meist über viele Regionen verteilt sind. Es könnte den Loyalisten aber wegen des Winters große Mühe machen, Burgen zu belagern, die nicht beim ersten Ansturm fallen.


    17.-28. Februar 1421: Auch am Rhein beginnen erste Angriffe der Loyalisten auf Burgen und Herrensitze der Eidverweigerer. Besonders betroffen ist dabei das Erzbistum Köln, das mit Trier, Münster, Hessen und einigen rheinischen Hansestädten kooperiert. Der Widerstand der Ritter ist hier aber heftiger, weil es deutlich mehr Eidverweigerer auf engerem Raum gibt, die zudem besser vorbereitet sind.


    18. Februar 1421: Kronprinz Vaclav von Böhmen bricht mit den 500 mongolischen Reitern von Hessen aus auf und reitet auf Befehl seines Vaters über Baiern nach Hause zurück. Auch die 300 im Erzbistum Köln stehenden Kämpfer aus dem Khanat reiten nach Osten. Der Rückzug wird in einigen Ländern – vornehmlich in Ungarn, Baiern und Syrien – spöttisch kommentiert, hatte man von den Böhmen doch nichts anderes erwartet.

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