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Thema: Der Mongolensturm - Das vielleicht bald umbenannte neue Jahrhundert

  1. #1021
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    20. Juli 1425: Vor Emden taucht eine mächtige Flotte der Hanse auf. Es soll sich um etwa 20 Schiffe verschiedener Größe handeln. Der Seeweg ist damit blockiert. Zu Lande ist die Stadt aber weiter erreichbar, weil Herzog Albrecht V. von Braunschweig und Lüneburg sich nicht an der Blockade beteiligt. Der junge Herrscher gilt als anglophil und hansekritisch, muss aber auch auf die Stände seines Landes Rücksicht nehmen, die mit Emden gute Geschäfte machen und kein Interesse haben, diese durch Blockademaßnahmen zu schädigen.


    20. Juli 1425: Der schwedische Prinz Harald lädt Königin Skadi zu Wild mit Preiselbeeren ein. Die beiden unterhalten sich über die Zukunft des Landes, wobei Skadi als (noch sehr junge) Großmutter des kleinen Königs weiterhin für eine etwas ausgleichendere Haltung steht als ihre Schwiegertochter Iduna.


    21. Juli 1425: In der Nähe von Wertheim am Main treffen einige bairische Späher auf zwei Söldnerregimenter, die nach Süden zu marschieren scheinen. Es gelingt ihnen, die Auftraggeber beider Regimenter in Erfahrung zu bringen.

    Nur für Baiern

    Achtung Spoiler:
    Es handelt sich um Tirol und Schwaben, wobei beide Streitmächte nicht weit voneinander entfernt stehen. Die „Tiroler“ haben einen kleinen Vorsprung, scheinen aber vorsichtiger zu sein, so dass die „Schwaben“ allmählich aufholen. Beide Regimenter haben sich aber ganz offenkundig noch nicht entdeckt. Besonders die „Schwaben“, die nicht über eigene Reiterei verfügen, könnten so leicht überrascht werden.
    Geändert von Jon Snow (11. September 2020 um 00:43 Uhr)

  2. #1022
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    22. Juli 1425: Johannitergroßmeister Stephan von Colomiers erbittet von den Innsbrucker Autoritäten die Erlaubnis, die getöteten Adligen christlich zu bestatten. Zwar wurden von den radikalen Kräften viele der Mordopfer bereits verscharrt, aber der Stadtkommandant und die Mehrheit der Kommission entsprechen dem Wunsch schließlich, so dass die noch übriggebliebenen sterblichen Hüllen mit einem Requiem verabschiedet und auf einem kleinen Friedhof in Mühlau nördlich des Inn begraben werden können. Auf die angebotene Geldzahlung verzichten die Tiroler aber.


    24. Juli 1425: Ulrik Khan von Schwaben trifft völlig überraschend mit einer sehr kleinen, nur etwa 50 Mann umfassenden Reitertruppe in der Nähe der freien Stadt Biberach ein und bittet die Tiroler Söldner um Verhandlungen. Diese stehen in kampfbereiter Ordnung am Südufer der Riß und erwarteten anfangs offenbar einen Angriff. Als klar wird, dass Ulrik mehr oder minder allein gekommen ist, lässt sich der Anführer der Streitmacht, der als treuer Anhänger Minku Khans geltende Hofadlige Karl von Völs, tatsächlich auf Gespräche ein. Der Grund dürfte aber eher in der Befürchtung liegen, die Schwaben könnten einen Hinterhalt planen. Die Reiter der Armee scheinen weiter auszuschwärmen.


    24. Juli 1425: Minku Khan von Tirol soll sich Gerüchten zufolge an der Spitze eines Schweizer Söldnerregiments in der Nähe von Luzern aufhalten. Es gibt mehrere Kaufleute aus Italien und Süddeutschland, die ihn gesehen haben wollen. Zur Marschrichtung seiner Streitmacht werden aber sehr unterschiedliche Angaben gemacht.

  3. #1023
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    25. Juli 1425: Am Jakobustag predigt Papst Martin IV. über die Bergpredigt und nimmt auch Bezug auf die Ereignisse in Tirol (ohne aber schon von der „Blutnacht“ vor dem Alexiustag zu wissen). Der Heilige Vater spricht daher allgemein über Versöhnungsbereitschaft und den gottgewollten Frieden unter den Menschen, besonders unter den Christen. Erst einige Tage später trifft die Nachricht über die Morde in Rom ein und wird häufig sogar eher ungläubig aufgenommen, weil viele Römer annehmen, dass man den Khan verleumden wolle.


    25. Juli 1425: Erste Aufgebote der Reichsstädte Ulm, Memmingen, Giengen, Nördlingen und Reutlingen sammeln sich im Donautal. Offenbar versuchen sie, den Söldnern aus Tirol den Weg zu verlegen und bauen dabei wohl auf ihre bessere Ortskenntnis. Zahlenmäßig und in ihrer Kampfkraft dürften sie aber deutlich unterlegen sein.


    25. Juli 1425: Die Freie Stadt Emden ruft den Mainzer Erzbischof als Schlichter im Streit mit der Hanse an. Auch der Herzog von Braunschweig und Lüneburg schlägt vor, die Sache mit Hilfe der Mitteleuropakommission zu lösen. Zwar habe die Hanse seinen Leuten Privilegien versprochen, wenn das Herzogtum an der Blockade Emdens teilnehme, eine Annahme des Angebots könnte aber nach der Einschätzung der Landstände als ehrlos angesehen werden, da Emden keinerlei Beschwer gegeben habe.

  4. #1024
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    26. Juli 1425: Ebeart von Schwaben, der jüngere Bruder Urlik Khans, trifft in der Nähe von Mergentheim auf ein Söldnerregiment, das anscheinend in Tiroler Diensten steht. Es heißt, dass ganz in der Nähe ein weiteres Söldnerregiment in schwäbischem Dienst nach Süden marschiere. Die Tiroler Söldner nehmen den Bruder des Khans und seine gut 30 Begleiter aber ohne viel Federlesens gefangen.


    26.-30. Juli 1425: Tiroler Söldner – es handelt sich nach übereinstimmenden Berichten von Einheimischen um etwa 2500-3000 Mann – plündern und verwüsten die Besitztümer des schwäbischen Khans zwischen dem Federsee und Sigmaringen. Die Gebiete kleiner Barone und kirchliche Liegenschaften werden hingegen in aller Regel verschont. Es ist gut möglich, dass die Armee danach auf die Albhochfläche marschieren wird, wo das Khanat Schwaben sein politisches Zentrum hat und mit der Pferdezucht auch einen wichtigen ökonomischen Bereich schützen muss. Ulrik Khan wird mitsamt seiner Begleiter gefangen genommen und soll möglicherweise nach Tirol gebracht werden.


    27. Juli 1425: Wegen der großen Hitze entzündet sich das Heu in einem Speicher, der zur bei Eszergom gelegenen Sommerresidenz Merek Khans von Ungarn gehört. Bauern und Sklaven eilen zwar sofort zum Löschen herbei und können das Haupthaus retten, die Stallungen und Nebengebäude brennen aber vollständig nieder.

  5. #1025
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    28. Juli 1425: Einige Meilen südlich von Mergentheim kommt es zu Kämpfen zwischen vier Söldnerregimentern, die im Dienste Tirols, Schwabens und Hessens stehen. Die 3000 Mann unter schwäbischer und hessischer Fahne sind dabei deutlich im Vorteil und scheinen auf zusätzliche Berichte von Spähern zurückgreifen zu können. Die Tiroler Streitmacht kann am späten Abend aber beim etwas unbeweglichen süddeutschen Regiment in schwäbischem Dienst durchbrechen und sich auf einer Anhöhe nahe des Dorfes Dainbach verschanzen. Die drei gegnerischen Einheiten blockieren nun alle Wege, um die Tiroler am Weitermarsch zu hindern.


    29. Juli 1425: Eine kleine schwedische Delegation trifft in Fez ein und soll dort eine ständige Gesandtschaft einrichten.


    29. Juli 1425: König Heinrich II. ist mit seiner Mutter nach Paris zurückgekehrt. Die Reise nach Rom und das Ritterturnier scheinen dem jungen Monarchen sehr gefallen zu haben. Vor größeren Gruppen von Menschen ist er aber anscheinend recht schüchtern.
    Geändert von Jon Snow (12. September 2020 um 22:47 Uhr)

  6. #1026
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    30. Juli 1425: Als weitere Berichte über die Innsbrucker Blutnacht in Rom eintreffen, sind die Kardinäle größtenteils empört und bitten den Heiligen Vater, seinen Einfluss zugunsten der Familien der Ermordeten geltend zu machen. Man müsse sie aus dem Krongut entschädigen und den Khan zur Kirchenbuße und vielleicht sogar zur Abdankung zwingen.


    30. Juli 1425: Die Landtage Südtirols, Kärntens und der Steiermark treffen sich in Klagenfurt, um über weitere Schritte zu beraten. Den Schutz der Veranstaltung übernehmen die aus Sarai zurückgekehrten Reiter zusammen mit Kämpfern aus Ungarn und Italien, die auf eigene Faust nach Tirol gekommen sind. Viele Ungarn dürften aber in Kürze wieder in ihre Heimat zurückkehren, weil sie von ihrem Khan zu den Waffen gerufen wurden. Dadurch könnte sich die ungarische Mobilisierung sogar beschleunigen.


    30. Juli 1425: Der schwedische Prinz Harald lädt auch seine Schwägerin Iduna zu Wild mit Preiselbeeren ein. Offenbar möchte er auch von ihr erfahren, wie sie sich die Zukunft des Landes vorstellt.

  7. #1027
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    31. Juli 1425: Überschattet vom Raubzug Tirols in Schwaben treffen sich Adlige und Äbte aus Oberschwaben mit dem Bischof von Konstanz in der Abtei Weingarten. Alle Anwesenden sind sich einig, dass man dem Khanat mit allen Mitteln beistehen wolle, aber auch selbst Hilfe benötige, um die Söldner oder weitere Hilfstruppen am Durchzug und an Plünderungen hindern zu können. Dazu soll sowohl bei den freien Eidgenossen bei den deutschen Ständen um Unterstützung nachgesucht werden.


    31. Juli 1425: In Urach stehen mittlerweile 400 Reiter und 200 Mann Fußtruppen bereit. Die Männer könnten alsbald den Söldnern Tirols entgegenziehen und versuchen, sie aufzuhalten oder ihnen den Weg zu verlegen.


    31. Juli 1425: Johannitergroßmeister Stephan von Colomiers trifft im bairischen Landshut ein und ruft zahlreiche Priore zu einer Konferenz zusammen, die wohl Mitte August stattfinden dürfte. Es wird erwartet, dass zumindest der Großprior der deutschen Zunge ebenfalls in Landhut erscheinen kann.

  8. #1028
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    1. August 1425: Sultan Osman von Izmir geht bei einem seiner philosophischen Gespräche sehr ausführlich auf Minku Khan von Tirol ein und stellt ihn als Beispiel für die Gefahren von Zorn, Eigennutz und Gewalttätigkeit dar. Es sei gerade für einen Menschen mit viel Macht riskant, sich mit Schmeichlern zu umgeben und diese dann mit sich in den Abgrund zu reißen. Stattdessen solle man sein Herz Gott zuwenden und ihn um Vergebung bitten, um stets seinem Willen zu entsprechen und so die eigenen Leute zum Guten zu führen.


    1.-9. August 1425: Die Tiroler Söldner plündern und verwüsten die Besitztümer des Khans von Schwaben auf der Albhochfläche nördlich von Sigmaringen. Die hervorragende und wirtschaftlich bedeutende Pferdezucht des Landes wird dabei schwer getroffen und dürfte einige Jahre unter den Schäden zu leiden haben. Gegen Ende des Raubzuges stehen die Kämpfer aus dem Alpenkhanat südlich der Burg Greifenstein und könnten versuchen, ins wirtschaftlich ebenfalls sehr bedeutende Neckartal hinabzusteigen. Die wenigen bereits mobilisierten Schwaben waren offenbar nicht imstande, sie wirksam zu stören.


    1.-31. August 1425: Die heftigen Gefechte nördlich des Indus setzen sich fort. Es gelingt der numerisch überlegenen Armee der Loyalisten weiterhin nicht, die Rebellen entscheidend zu schlagen, so dass ein Sieg über Inara, Tohtu II. und die Rebellen Zentralasiens in diesem Jahr mittlerweile als unwahrscheinlich gilt.

  9. #1029
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    2. August 1425: In Baiern sind mittlerweile die ersten 500 Reiter mobilisiert worden. Timur Khan kann sie jederzeit losschicken, wenn er es für sinnvoll hält. Sie befinden sich bereits an der Donau in der Nähe von Ingolstadt.


    2. August 1425: Die Stände Südtirols, Kärntens und der Steiermark erklären gemeinsam ihre Unabhängigkeit vom Khanat Tirol und bitten den Großkhan, er möge ihnen einen neuen, besseren Herrscher geben. Damit zeichnet sich ein Zerfall des Alpenlandes ab, auch wenn unsicher ist, ob Yunus dem Ersuchen stattgeben wird. Das italienische Angebot einer wie auch immer gearteten „offiziellen Schirmherrschaft“ wird hingegen abgelehnt, weil man offenbar noch immer auf die Mongolen baut. Einige Adlige aus Südtirol stimmten aber anscheinend (erfolglos) für weitere Verhandlungen mit Mailand.


    2. August 1425: Maximilian von Tirol erfährt in Mainz von den Ereignissen der Blutnacht und dem beginnenden Bürgerkrieg. Daraufhin versucht er die Stadt zu verlassen, wird aber vom Generalvikar des Erzbistums aufgehalten, der ihn bis zur Ankunft des Kanzlers in ehrenvollen Gewahrsam nehmen lässt.

  10. #1030
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    3. August 1425: Bairische, italienische, böhmische, österreichische und oberschwäbische Reiter, die häufig bereits im Juni zur Unterstützung von Verwandten nach Tirol gekommen waren, sammeln sich bei der Schattenburg in Vorarlberg. Es soll sich um knapp 400 Mann handeln. Die Burg selbst wird aber von einem entschiedenen Anhänger Minku Khans und etwa 300 aufgebotenen Bauern gehalten.


    3. August 1425: Als die Nachricht von der „Innsbrucker Blutnacht“ in Sarai eintrifft, erklärt Großkhan Yunus den Tiroler Monarchen für abgesetzt. Die Regierungsgewalt über das Land soll zunächst Yunus‘ Cousine Alina mit einem Rat lokaler Adliger übernehmen, um das Recht wiederherzustellen und die Nachfolgefrage zu klären. Die Dynastie wird aber zunächst nicht ihrer Herrschaftsrechte enthoben.


    3.-31. August 1425: Trotz der großen Hitze besucht Sultan Osman von Izmir seine Vasallen auf dem Balkan und wird mit großem Respekt empfangen. Hier scheint sein Ruf als Prophet und Gottesmann auch auf dem Land sehr verbreitet zu sein.

  11. #1031
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    4. August 1425: Ein Schweizer Söldnerregiment unter dem persönlichen Befehl Minku Khans trifft in Bregenz ein und legt eine kurze Rast ein. Die Stände Vorarlbergs scheinen große Angst vor einem möglichen Strafgericht zu haben.


    4. August 1425: Der Despot von Trapezunt besichtigt während einer Kampfpause einige aus hellenistischer Zeit stammende Ruinen und liest seinen Begleitern dabei aus verschiedenen antiken Werken vor. Sein sauberes Altgriechisch setzt dabei einige anwesende Gelehrte in großes Erstaunen.


    4. August 1425: Die Schweizer Orte erklären ihre Neutralität im Konflikt zwischen Tirol und den anderen deutschen Khanaten. Man billige die Tötung des Adels in Innsbruck keineswegs, habe aber einen gültigen Gestellungsvertrag mit dem Khanat und könne die Vertragstreue Minkus in dieser Hinsicht nur loben. Da die Eidgenossenschaft sich nicht am Krieg beteilige, würden fremde, durchziehende Heere als Gegner behandelt und bekämpft. Tatsächlich ist es bei Biel offenbar zu Gefechten zwischen Schweizern und burgundischen Rittern gekommen, die – möglicherweise versehentlich – auf eidgenössisches Gebiet vordrangen.

  12. #1032
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    5. August 1425: Vor Emden tauchen weitere fünf Schiffe aus Schweden auf. Es handelt sich ganz offenkundig um Fahrzeuge mit Bordkanonen, und sie scheinen die Blockade der Hanse zu unterstützen. Zu Lande ist der Weg aber weiterhin offen, und das Herzogtum Lüneburg hat anscheinend auch einige Ritter zum Schutz der Straßenverbindung aufgeboten.


    5.-6. August 1425: Das bei Mergentheim eingeschlossene Tiroler Söldnerregiment lehnt ein auf nur sechs Stunden terminiertes Ultimatum ab. Daraufhin greifen die drei hessischen und schwäbischen Einheiten am Morgen an, können aber trotz ihrer numerischen Überlegenheit keinen entscheidenden Erfolg erzielen. Offenbar sind besonders die vielen Bogenschützen in der Vorwärtsbewegung zu schwach, außerdem verteidigen sich die „Tiroler“ recht geschickt. Am Abend des 6. August flauen die Kämpfe schließlich ab, und angesichts der beträchtlichen Verluste auf beiden Seiten wird die Regeneration wohl einige Tage dauern.


    6. August 1425: Einige Meilen vor Mainz fällt Erzbischof und Kanzler Eugen von Gaisbrück völlig entkräftet vom Pferd und stirbt noch am selben Abend. Sein „guter“ Tod – versehen mit den Sakramenten der Kirche und aufgerieben im Dienst an Gott und Reich – gilt als würdiger Abschluss eines gottgefälligen und ehrenhaften Lebens. Überall im Reich und darüber hinaus läuten die Kirchenglocken, und es werden zahlreiche Gedenkmessen und Memorien gestiftet. Das Mainzer Kapitel dürfte schon Ende August zusammenkommen, damit das Erzbistum in dieser schweren Zeit nicht lange vakant bleibt. In der Aufregung um Eugens Tod gelingt es Maximilian von Tirol, den ehrenvollen Hausarrest im erzbischöflichen Palais zu verlassen und mit nur zwei Dienern nach Süden zu reiten. Sein Verschwinden wird erst einige Tage später bemerkt.

  13. #1033
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    7.-9. August 1425: Schwäbische Reiterkrieger können zusammen mit Bauernaufgeboten von der Alb den Echazabgang sichern. Die Tiroler Söldner ziehen sich daraufhin wieder auf ihre Stellung bei Greifenstein zurück und versuchen offenbar, eine andere Möglichkeit zu finden, um ins Neckartal zu gelangen. Es scheint, als hätten sie mittlerweile gewisse Probleme, sich zu versorgen. Möglicherweise sind die Informationen zur Geographie der Region, die sie von Einheimischen erhalten oder erzwungen haben, auch unzutreffend. Jedenfalls sind verstärkt Reiter unterwegs, die Getreide und Vieh requirieren.


    8. August 1425: Die „Alina-Kommission“ trifft in Gurk ein und wird einige Tage später davon in Kenntnis gesetzt, dass sie nun eine Art Regierung des Khanats Tirol darstellt. Sofort nimmt man zahlreiche Mitglieder der Landtage Südtirols, Kärntens und der Steiermark auf, um den Befehl des Großkhans umzusetzen. In Nordtirol und der Steiermark erkennt man hingegen weiterhin Minku Khan als rechtmäßigen Herrscher an. In beiden Teilen des Landes sind viele Menschen auf der Flucht, weil die Loyalisten häufig nach Innsbruck und fast alle „Rebellen“ und „Neutralen“ (oder auch nur Kritiker der Politik Minku Khans) nach Süden ausweichen. Damit gewinnen die beiden Regionen an innerer Geschlossenheit, aber zugleich schwindet auch die Möglichkeit zu Kompromissen.


    8. August 1425: Domdekan Guisbert von Mainz trifft als Schlichter des bereits verstorbenen Erzbischofs und Kanzlers in Emden ein. Falls die Hanse ebenfalls einige Unterhändler schickt, könnten die Friedensgespräche bald beginnen.

  14. #1034
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    9. August 1425: 500 ungarische Reiter treffen in Ulm ein und werden erleichtert begrüßt. Sie dürften aber wohl sofort weiterreiten, um das Khanat Schwaben zu schützen. Die Baiern sind noch nicht vollzählig mobilisiert, doch etwa 1800 Reiter könnten bereits losmarschieren. Die schwäbische Streitmacht ist schon zum größten Teil bei Urach zusammengezogen worden. Nördlich von Besançon sind 1600 Burgunder versammelt. Auch aus Ungarn könnte bereits eine größere Streitmacht nach Westen geschickt werden. Neben den 500 Männern in Ulm sind noch 2200 Reiter in Ungarn selbst sofort verfügbar. In den Khanaten hofft man, dass in der zweiten Augusthälfte alle von den Monarchen einberufenen Kämpfer aufgeboten sein werden. Die Tiroler Söldner bei Greifenstein scheinen weiterhin Schwierigkeiten mit der Versorgung zu haben, außerdem kommt es immer wieder zu nächtlichen Überfällen kleiner Gruppen, die sich wohl aus lokalen Niederadligen und Bauern zusammensetzen. Inzwischen könnte der Höhepunkt des Feldzuges überschritten sein, denn der Überraschungseffekt ist weitgehend verflogen.


    9.-31. August 1425: In Mitteleuropa taucht erneut eine Serie von Flugschriften gegen Minku Khan auf. Der bestienartige Khan zieht sich darauf die Engelsmaske seines Sohnes auf, ist aber noch immer dasselbe Monster. Die Wirkung lässt sich nicht sicher feststellen, aber in Mainz ist beim Ständigen Hoftag manchmal von der „Dynastie der Irrsinnigen und Verbrecher“ die Rede, wenn es um das Tiroler Herrscherhaus geht.


    10. August 1425: Einige berittene Söldner des Khanats Tirol bringen Ulrik Khan vor seinen Erzfeind Minku nach Vorarlberg. Es ist unklar, was der Tiroler Monarch mit ihm machen wird, aber selbst die „Radikalen“ unter dessen Getreuen raten eher von einer Tötung ab. Dennoch gelten die Gefangennahme des gegnerischen Herrschers und dessen Transport durch das feindliche Oberschwaben als große Erfolge des Alpenreiches.

  15. #1035
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    11.-31. August 1425: In vielen Ländern Europas ist allmählich das päpstliche Rundschreiben bekannt geworden, das die Teilnehmer am „Schwabenfeldzug“ mit der Exkommunikation bedroht. Die Koalition der deutschen Khanate wird dadurch deutlich gefestigt, und auch in Burgund und Mainz verstummen die (wenigen) kritischen Stimmen, die sich gegen den Einsatz eigener Truppen ausgesprochen hatten. Die Anhänger Minku Khans scheinen aber kaum beeindruckt zu sein, denn für sie wurde der Papst durch bezahlte Lügner im Dienst Schwabens und Böhmens irregeführt. Karl von Völs erklärt in einem Tagesbefehl an die Söldnertruppen auf der Alb, man werde die Exkommunikation wie ein Ehrenschild tragen, zumal der Heilige Vater irgendwann gewiss die gerechte Sache erkennen und seine nun getroffene Entscheidung rückgängig machen werde.


    12. August 1425: Der Tiroler Hofbarde Wolfang von Petrybach und der adlige Höfling Alexius von Gaisch singen gemeinsam ein Duett, mit dem sie den schwäbischen Khan verhöhnen und auf den Söldnerzug der Tiroler Bezug nehmen („ganz Schwaben brennt, die Khane fliehn“).


    12.-26. August 1425: Die Hitze in Mittel- und Westeuropa lässt wieder etwas nach, während auf dem Balkan und am Mittelmeer weiterhin sehr hohe Temperaturen vorherrschen. Italien und Spanien haben in einigen Regionen sogar mit einer begrenzten Dürre zu kämpfen.

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