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Thema: Psychische Erkrankungen

  1. #781
    Registrierter Benutzer Avatar von faldegorn
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    Im Moment fühlt sich alles beschissen an. Ich habe das Richtige getan, und dennoch fühlt es sich einfach falsch an...

    Eine Bekannte von mir hat einfach sehr wenig Krankheitseinsicht und verzichtet bewusst auf ihre Medikamente. Bei ihrer Störung ist das ein extremes Spiel mit dem Feuer. Wenn die Krankheit durchbricht, hat sie das Potential ihr ganz Leben über den Haufen zu werfen oder alles was sie aufgebaut hat zu zerstören.

    Die letzten Wochen war dann halt mal wieder eine Wesensänderung feststellbar, sie kommt auch nicht mehr zur Ruhe und ist permanent überdreht. Und ein Realitätsverlust ist auch schon da.

    Wenn da kein Kind involviert wäre, hätte ich auch nichts unternommen. Aber eben, sie will nicht hören, dass sie dringend die Medikamente nehmen soll. Da habe ich ihre Psychiaterin und die Behörden informiert, dass sie die Medikamente nicht nimmt. Beide gehen oder gingen davon aus, dass sie die Medikamente brav nimmt und fielen aus allen Wolken. Klar war auch, dass die Behörden dann eine Massnahme anordnen werden.

    Meine Bekannte wurde angewiesen, dass sie nun periodisch Blut geben muss, damit man sieht, ob sie die Medikamente nimmt oder nicht. Zum Glück ohne Erwähnung, auf was diese Massnahme beruht (also meine Rückmeldung). Finde ich eine gute Massnahme, und sie nimmt nun, wenn auch extrem widerwillig, die Medikamente. Ich hoffe, die Wirkung setzt bald ein und es ist noch nicht zu spät. Aber ich bin guter Hoffnung.

    Es fühlt sich dennoch wie Verrat an...
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  2. #782
    Grünkohlgroßmaul Avatar von Bassewitz
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    Auch wenn derjenige es vielleicht anders sieht, ist man kein Freund, wenn man so etwas deckt. Ich gehe Mal einfach davon aus, dass du sie vorher schon einmal darauf angesprochen hast, was aber erfolglos blieb.

    Gerade, da hier auch unschuldige Dritte (das Kind) gefährdet wurden.
    Zitat Zitat von Azrael Beitrag anzeigen
    Was Basse sagt. :D
    Zitat Zitat von Simato Beitrag anzeigen
    Passe, wenn nicht Basse :schwaerm:
    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
    Jeder mag Basse!

  3. #783
    Registrierter Benutzer Avatar von TeeRohr
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    Ich denke auch, dass du hier alles richtig gemacht hast. Besonders toll ist natürlich, dass man es so gedreht hat, dass gar nicht erst Verdacht auf "Verrat" aufkam. Vielleicht ist sie irgendwann glücklich über die Medis und ihr sprecht irgendwann mal drüber, aber ich denke das sollte erst seeeeehr viel später mal stattfinden - wenn überhaupt.

    Deine Motive waren aufrichtig und gut, aber das heißt nicht, dass die Dame das auch so auffasst.

  4. #784
    Registrierter Benutzer Avatar von faldegorn
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    Zitat Zitat von TeeRohr Beitrag anzeigen
    Deine Motive waren aufrichtig und gut, aber das heißt nicht, dass die Dame das auch so auffasst.
    Also wenn sie es in der jetzigen Phase erfahren würde, dann wäre ich definitiv einen Kopf kleiner Eventuell sage ich es ihr dann, wenn es ihr besser geht. Auch um ein solches Szenario in Zukunft zu vermeiden.
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  5. #785
    Nomai Avatar von GraAingeal
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    Ja, ich sehe das auch so, dass du da alles richtig gemacht hast. Bei schweren Krankheiten sind Medikamente oft leider halt notwendig.
    Ein Bekannter hatte mal vor Jahren eine Freundin, die sich damals ziemlich irrational scheiße aufgeführt hatte, was die Beziehung beendete. Paar Jahre später hat sie sich wieder bei ihm gemeldet und sich total für ihr Verhalten entschuldigt und erklärt warum das so war. Sie ist Borderlinerin. Aber sie ist jetzt in Behandlung und nimmt Medikamente. Und sie war da eben einfach eine normale Frau. Sie meinte dann aber irgendwann, dass sie sich so gut da eingelesen hat und sich mit ihrer Krankheit auseinandergesetzt hat, dass sie ohne Hilfe klarkommt. Sie hat also Therapie abgebrochen und Medikamente abgesetzt und sie ist natürlich wieder in ihr Borderline-Verhalten abgerutscht. Diesmal war aber mein Bekannter darauf vorbereitet. Bei solchen Sachen sind Medikamente halt leider notwendig... vor allem wenn dann noch ein Kind involviert ist.

    Aus meiner Sicht spricht die Tatsache, dass es sich für dich wie Verrat anfühlt dafür, dass du ein guter Mensch bist. Hilft dir vielleicht nicht viel, aber das wollte ich dir so sagen.
    "Es ist besser eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    “Crying wasn't like riding a bike. Give it up, and you quickly forget how it's done.”
    ― Alice Hoffman, The Ice Queen

  6. #786
    Registrierter Benutzer Avatar von faldegorn
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    Zitat Zitat von GraAingeal Beitrag anzeigen
    Aus meiner Sicht spricht die Tatsache, dass es sich für dich wie Verrat anfühlt dafür, dass du ein guter Mensch bist. Hilft dir vielleicht nicht viel, aber das wollte ich dir so sagen.
    Rational betrachtet halte ich es auch für das richtige Vorgehen in diesem Fall. Emotional ist das ein wenig anders, sie hat mir ja vertraut, so dass ich mich ein wenig so fühle, also würde ich nun dieses Vertrauen missbrauchen. Umgekehrt hatten wir auch zusammen die Vereinbarung, dass wenn ich sie klar darauf hinweise, dass sie die Medikamente nehmen soll, dass sie das dann auch macht. Aber da ist sie in der aktuellen Phase schlicht und einfach nicht zugänglich dafür. Da ist es mir nun auch Recht, dass da von aussen Zwang ausgeübt wird, und das funktioniert.

    Meine Bekannte hat da eine Erkrankung, die weit über Borderline hinausgeht. Irgendwie hat sie einfach das ganze Programm an psychischen Erkrankungen, die möglich sind, ausser Angststörungen oder Suchterkrankungen.
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  7. #787
    The Man behind the Screen Avatar von Empirate
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    Oje, was für ein Dilemma. Aber gerade das Vertrauen, das sie Dir entgegenbringt, rechtfertigt Dein Handeln, würde ich sagen. Vertrauen in Freundschaft heißt ja nicht einfach: "Ich glaube, Du wirst immer tun, was ich gerade will", sondern vielmehr "ich glaube, meine besten Interessen liegen Dir am Herzen und Du wirst so handeln, wie es aus Deiner Sicht für mich gut ist".

    Das Vertrauen, das man jemandem entgegenbringt, schließt ein, dass dieses "aus Deiner Sicht" für einen selbst akzeptabel ist.

  8. #788
    Registrierter Benutzer Avatar von TeeRohr
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    Ich denke das sehen nicht viele so - sobald etwas passiert was man selbst nicht so entschieden hätte. So wie in diesem Fall.
    Die Sicht darauf kann sich aber mit der Zeit ändern und irgendwann ist man vielleicht sogar dankbar dafür.

    Allerdings ist das auch eher so eine Hollywood-Kitsch-Ansicht. Ich habe sowas im echten Leben noch nie erlebt. Normalerweise läuft es so, dass die Enttäuschung so groß ist, dass danach der Kontakt abbricht.

    Nehmen wir mal kurz meinen "Mindy-Vorfall". Meine Güte...was wurde da Süßholz geraspelt und was wurden da für Versprechen gegeben. Ich persönlich habe mich da viel zu lange dran gehalten. Die andere Seite nicht und egal ob gut oder schlecht und egal was da vorher alles an positiven Dingen gesagt wurde: Der Kontakt ist abgebrochen und man wird sich nie wieder sehen. Was absolut richtig und OK ist. Ich wollte nur sagen, dass das Gesagte, Gemachte und Gedachte oft völlig unterschiedliche Dinge sind. Dann noch ne Prise Interpretation rein...in Faldes Fall dann evtl. sowas wie: "Wenn der mich jetzt hintergangen hat dann vielleicht auch schon vorher..." und schon ist das Chaos perfekt.

    Ich persönlich kann mir im Umgang mit Mindy bis heute eigentlich nichts "böses" vorwerfen. Im Umgang mit meiner Frau eine ganze Menge. Bei beiden eskalierte es auf ganz ähnliche Weise. Die Konstante in der Geschichte bin ich, also liegt es wohl zu einem guten Teil daran wie ich mit dieser Doppelzurückweisung umgehe/umgegangen bin.

    Das sind alles so Dinge über die ich viel nachdenke/nachgedacht habe und wo ich noch nicht weiß wie ich das in Zukunft mit den Frauen handhaben werde. Was ich aber weiß: ich werde versuchen wieder zu dem zurückkehren wie ich vor der Krise war und hier und da noch etwas Finetuning betreiben. Im Endeffekt versuche ich gerade für andere da zu sein. Eine Freundin, mein bester Kumpel, andere Leute...und schaue, dass ich meinen Müll nicht mehr so sehr ablade. Es muss natürlich immer wieder mal was raus, aber ich war in den letzten Jahren irgendwas zwischen "zu egoistisch" und "zu wenig auf das was ich will und was gut für mich ist" gepolt. Deshalb auch dieses Hin und Her.

    Wenn man das mal erkannt hat kann man was tun.

  9. #789
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    Zitat Zitat von TeeRohr Beitrag anzeigen
    ... aber ich war in den letzten Jahren irgendwas zwischen "zu egoistisch" und "zu wenig auf das was ich will und was gut für mich ist" gepolt.
    Das klingt doch erstmal so wie es sein soll. Du warst zwischen beiden Extremen und so soll es ja auch sein. Nur egoistisch funktioniert nicht. Und nur philantropisch auch nicht. Sehe hier (erstmal) das Problem nicht.

    Oder meinst du das so, dass das auf bestimmte Lebensbereiche bezogen ist. Zum Beispiel: Auf Arbeit nur egoistisch, zuhause nur philantropisch ...
    Hallo.

  10. #790
    Registrierter Benutzer Avatar von TeeRohr
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    Ich habe mich eben leider nicht "dazwischen" bewegt, sondern bin da wohl von einem Extrem ins andere gesprungen. Ich bin selbst noch nicht ganz sicher ob es wirklich so war.

    Bezogen auf Mindy hatte ich damals, sehr egoistisch, und vielleicht erstmals überhaupt, gesagt, dass ich sie als Freundin im Leben möchte (also wirklich nur als Freundin!). Die Gefahr dahinter habe ich damals gar nicht oder evtl. nur in Teilen erkannt und definitiv nicht gebannt. Ich habe mich hier auf keine Diskussion mit meiner Frau eingelassen. Ich wollte das so. Ich denke das sorgte für den ersten Riss zwischen meiner Noch-Frau und mir. Plötzlich fühlte sie sich eben nicht mehr als unumstrittene Nummer Eins. Das Mindy jung, attraktiv, klug usw. war hat die Sache natürlich nicht besser gemacht.
    Außerdem hörte ich von allen Seiten, dass ich tun soll was ich für richtig erachte. Das kam von Freunden, später sogar meiner Therapeutin, selbst von meiner Frau und auch hier im Forum. Alle wiesen mich natürlich auf die Gefahren hin, aber schlussendlich hat mich das irgendwie beeinflusst und dazu geführt, dass ich dachte ich hätte es unter Kontrolle und würde jetzt einfach mal machen was ich für gut, bzw. nicht falsch, halten. 11 Monate lang lief ja auch nix zwischen ihr und mir und ich sah es als "gut verstehen an".

    Als dann alles eskalierte, es den Kuss gab und die Karten auf dem Tisch lagen, habe ich dann wieder versucht es allen irgendwie Recht zu machen. Ich wollte Mindy nicht vor den Kopf stoßen, weil ich ja dachte ich würde sie lieben, ich wollte meiner Frau zeigen, dass ich sie liebe und halten möchte, ich wollte trotzdem irgendwie das tun was mir gut tat. Ich wollte den berechtigten Warnungen, dass es so endet wie es nun endete gerecht werden und es der Familie und meiner Frau wegen beenden.

    Je mehr Zeit verging und je mehr Aktionen folgten, von meiner Frau (Ohrfeige, Rauswurf, anderer Typ), von Mindy (Komm her, geh weg!), von mir (Frau, Mindy, Frau, Mindy, Kontakt/Kein Kontakt...was will ich?!) - man ist ja leider nie allein in solch einem Konstrukt - umso mehr habe ich mich aufgerieben und war irgendwann völlig in dieser Spirale gefangen.

    Die Therapie hat mir teilweise geholfen zu verstehen warum ich so gehandelt/nicht gehandelt habe und wie so oft liegt da viel in meiner Kindheit vergraben, aber das Ganze hat mein Selbstbild völlig auf den Kopf gestellt. Bis heute ist das so. Ich weiß nach wie vor kaum wie ich nun weitermachen soll. Was will ich? Wo bin ich in 5 Monaten, 2 Jahren, 5 Jahren? Will ich eine Beziehung überhaupt? Will ich jetzt rumvögeln? Will ich allein sein? Was will ich beruflich? Was mache ich mit meiner Freizeit? Was mit meinem Sohn? Das sind derzeit alles ziemlich schwere und existenzielle Fragen die da auf dem Tisch liegen. Ich habe noch keine Antworten gefunden. Die einzige Antwort die ich habe, ist leider eine die ich nicht umsetzen kann: Meine Frau und Familie zurück.

    An diesem Punkt reibe ich mich weiterhin täglich auf. Ich weiß genau, dass ich meine Frau nicht zurückgewinnen werde und somit meine Ehe gescheitert, meine Familie zerbrochen ist. Das Leben geht ja aber dennoch weiter...ich kann ja nicht einfach aufhören zu atmen. Könnte ich zwar, aber das hatten wir ja schon. Keine Option.
    Im Grunde kämpfe ich gerade auch mit dem Punkt ob ich gerade jetzt egoistischer werden muss, denn nach wie vor sagen alle - und ich auch - ich muss jetzt tun was gut für mich ist. Nur...was ist das? Ich begebe mich nun also in einigen Tagen auf diese Motorrad-Tour. Allein. Ich habe keine Ahnung was mich da erwartet, aber ich habe doch eine Vermutung und die gefällt mir schon jetzt nicht. Irgendwie setze ich drauf, dass das Leben mich überraschen könnte, aber das ist doch alles Kokolores. Das hier ist nicht Hollywood, sondern das echte Leben und auch, wenn das Leben die besten Geschichten schreibt, so schreibt es eben auch nicht nur Liebesbriefe.

    Kurzum...ich setze irgendwie auf Zeit, Zufall und Hoffnung und habe dafür mal die Weichen mit dem neuen Job, dem Motorrad und dem einbinden alter Freunde gestellt. Ob das was bringt...ich bezweifle es. Es fühlt sich weiterhin alles nach Selbstverarschung an, aber ich habe gelesen, dass auch das positive Folgen haben kann, weil das Hirn sich irgendwann anpasst. Ich habe da allerdings leise Zweifel.

  11. #791
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    Es gibt aber noch andere Lebensbereiche, außer deinem Liebesleben. Wenn du dir nur die Frauengeschichte anguckst und analysierst und was nicht alles kann der Eindruck durchaus entstehen, keine Ahnung. Was ich aber weiß: Du bist, wie alle hier, mehr als der Teilaspekt!

    Mir kam bei der Aussage der Extreme das Gartenhaus in den Sinn wozu dir hier eine Story geschrieben hast. Das hast du für dich gemacht, weil du Spaß daran hattest. Und du hast es für deinen Sohn gebaut. Und dich an beiden Komponenten erfreut. Für andere und für dich.

    (Und nur für den Fall, dass du deswegen wehmütig wirst: Das kannst du nur, weil es (so wie es hier ankam) schön für dich war. )

    Edit: Beim Motorrad war ich auch erst skeptisch. Aber ich denke es sollte dir gut tun. Von wegen: Ist mal was Anderes. Ständig um die selben alten Gedanken kreisen ist halt auch nicht gut. Von daher war es sicher "richtig".
    Hallo.

  12. #792
    Vulvarine Avatar von Tohuwabohu
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    Sieh es als abgeschlossene Kapitel, so mache ich das: Kindheit, Jugend, Liebe/Beziehung/Ehe, Vaterschaft (gut, das ist jetzt bei dir nicht so weit fortgeschritten wie bei mir, dein Sohn dürfte noch weit jünger sein). Alles hat mal ein Ende und einen Schlussstrich verdient. Jetzt kommt erstmal ein neues Kapitel: einsamer Wolf mit viel weniger Verantwortung als vorher. Ich würde nicht sagen, dass das schlechter werden muss als vorher.

  13. #793
    Registrierter Benutzer Avatar von TeeRohr
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    Natürlich gibts mehr als Frauengeschichten. Man muss dazu eben evtl. wissen, dass ich mit meinen 41 Jahren, seit ich 18 bin, in festen Beziehungen gesteckt habe. Mit "Pausen" von wenigen Wochen. Ich "kämpfe" also ein bisschen gegen "alte Gewohnheiten" an um nicht direkt wieder in eine Beziehung zu geraten. Gleichzeitig will ich mich dem aber auch nicht versperren. In allen Beziehungen habe ich mir selbst relativ wenig gegönnt, was, wie ich heute glaube, auch dazu führte, dass es auf Paarebene dazu kam, dass nicht viel unternommen wurde. Derzeit haue ich die Kohle mit beiden Händen raus. Auch das ist was neues für ich, wobei natürlich ein Großteil für Lebenshaltung und Unterhaltszahlungen draufgeht. Dennoch gönne ich mir zusätzlich das eine oder andere, was dazu führt, dass mein Konto stagniert/sinkt - ein Gefühl das großes Unbehagen auslöst obwohl es das nicht müsste.

    Die wegfallenden Zahlungen ab September und der neue Job mit mehr Gehalt werden diesen Punkt wieder ändern.

    Aber ja - natürlich gibt es mehr im Leben als Frauen, aber es ist für mich eine große Umstellung das auch umzusetzen. Ich war Jahrzehnte nicht selbst im Mittelpunkt. Jedenfalls für mich selbst. Fragt man meine Ex wird sie das womöglich anders sehen. Ich selbst sehe es so, dass ich mich fast immer und überall zurückgenommen habe und versucht habe ihr alles zu ermöglichen.

    Was das abhaken und "neues Kapitel" angeht. Ist schon richtig. Nur muss ich erst noch rausfinden wie dieses neue Kapitel aussehen kann/soll/darf/muss. Bisher wabere ich da ziemlich im leeren Raum umher und mache mal dieses und mal jenes. Das nagt ziemlich am inneren Antrieb und der Sinnfrage. Ich will das gar nicht zu sehr auf die Frauen beziehen, denn da geht es wirklich drum: was mache ich nun? Sicher eine Frage vor der viele in ihren 40ern stehen. Einsamer Wolf...ist manchmal ne nette Vorstellung, aber ganz oft auch nicht.

  14. #794
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    Du gehst deinen Weg, halt die Ohren steif.

    Aber ernsthaft: Das liest sich alles relativ aufgeräumt und normal. Für mich. Aus der Ferne.

    Würdest du sagen, dass du mit dir selbst geduldig bist? Das liest sich so, aber vielleicht will ich mich auch nur selbst darin wiederfinden weil ich selbst sehr, sehr ungeduldig gewesen bin mit gewissen Erwartungshaltungen und deren Erfüllung von anderen, aber auch von solchen die ich mir selbst "ausgeklügelt" habe.

    Ob du nun im Mittelpunkt standest oder nicht ist eher unerheblich. Erheblich ist, dass du fühlst nicht in diesem gestanden zu haben.
    Hallo.

  15. #795
    Vulvarine Avatar von Tohuwabohu
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    Es ist halt von Bedeutung, wie bei allem, was man daraus macht. Motorradtour ist schonmal . Klar, die Sinnfrage stelle ich mir auch, aber sie ist für mich relativ bedeutungslos - weil ich denke, dass vieles im Leben einfach nur sinnfreier, dummer Zufall ist. Einen tieferen Sinn sah ich für mich nur in der Reproduktion und dann die Kinder finanziell größtmöglichst abzusichern für einen eigenen, gelungenen Start ins Erwachsenenleben. Das ist jetzt abgehakt. Ich habe halt eine, ich glaube es hieß mal, "dynastische" Sichtweise auf das Leben: einfach die direkte Linie zu halten, die ununterbrochen seit Jahrmilliarden abläuft. Eine andere Aufgabe haben wir sonst eh nicht - nur als kleines Zahnrad in diesem Lebensfaden zu fungieren. Wenn du also Sinn suchst, dann eben darin womöglich die Vaterschaftsphase nochmal zu wiederholen - nun, warum nicht?

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