Winter 1093:
Der Rundenwechsel ist diesmal ereignisreich. Als erstes einmal rückt Mailand mit einer Armee heran und belagert Bologna.
Das kann ich nun gerade überhaupt nicht brauchen, überall nur popelige Garnisonstruppen, und meine schlagkräftige Armee ist weit weg ganz im Norden. Dafür rückt der Papst mit seiner riesigen Armee in Genua ein.
Er scheint Mailand die Kriegserklärung an mich übelzunehmen. Mailand fällt in der päpstlichen Gunst auf den letzten Platz zurück.
Mit der Ausbildung eines Priesters in Metz erfülle ich die päpstliche Aufgabe und bekomme 500 Gulden ausbezahlt. Die nächste Mission steht gleich an, diesmal vom Adelsrat.
Außerdem verbessern sich die Beziehungen zu den Papststaaten wieder auf herausragend, und diese gehen ein unheiliges Bündnis mit den Mauren ein. Sehr hilfreich für die Reconquista, wenn die Spanier damit einen päpstlichen Verbündeten angreifen müssen. Ägypten schließlich ruft einen Dschihad nach Jerusalem aus. Weiterhin erreicht Wiens Bevölkerung die 6000er Marke, und ich darf mich wieder reichste Seite nennen.
Es werden zahlreiche Ausbauten fertig, in zehn meiner dreizehn Provinzen. Das wird wieder eine teure Runde. Aber ich bin ja nun reichste Seite, ich kann mir das leisten. In Bologna, Frankfurt und Wien stehen nun Wirtshäuser, in Breslau eine Ortswache, in Hamburg und Stettin entstanden Farmgemeinschaften, in Magdeburg ein Rathaus. Nürnberg verfügt nun über Trampelpfade und verbindet somit jene in Innsbruck mit jenen in Frankfurt und Staufen. In Prag wurde eine kleine Kirche fertig, in Staufen ein Übungsplatz.
Truppenbewegungen:
Um die Aufgabe des Adelsrats zu erfüllen und die 500 Gulden einzustreichen, schicke ich jeweils zwei Einheiten Bogenschützen von Magdeburg und Nürnberg auf den Weg nach Frankfurt. Nächste Runde sollten sie ankommen, übernächste Runde werde ich dann die 500 Gulden in der Tasche haben. Anschließend schicke ich sie einfach wieder zurück, aber das verrate ich dem Adelsrat natürlich noch nicht, höhöhö... *reibt sich grinsend die Hände*
Leopold erreicht nun den äußersten Südosten Breslaus, und scheucht dort eine rebellische Speermiliz auf, die sich dort versteckt hatte. Sogleich geht er zum Angriff über, aber sie ziehen sich auf polnisches Gebiet zurück, direkt neben Krakau. Ich würde Leopold ja gerne hinterherschicken, denn ich hatte mich schon auf ein fröhliches Gemetzel gefreut, aber es würde die Polen verärgern, würde ich ihr Gebiet betreten, und da ich nun Streß mit den rebellischen Italienern habe, ist Ärger mit Polen das letzte, was ich brauchen kann. Sollen sich halt die Polen darum kümmern. Leopold stellt nun also wie geplant seinen Wachturm auf, ich kann von nun an weit in die Region Krakau hineinsehen. Ich schicke Leopold nun weiter grob in die Mitte der Region Prag, dort ist noch ein winziges Fleckchen, das ich nicht einsehen kann, dort soll er noch einen Wachturm hinstellen. Kaiser Heinricht nutzt gleich die neuen Trampelpfade der Region Nürnberg, und kommt dadurch ein gutes Stückchen weiter als geplant in Richtung Staufen voran. Eventuell wird er Staufen nächste Runde schon erreichen. Prinz Henry zieht mit seiner Armee unbekümmert dem ehemaligen dänischen Erben entgegen. Ich werde jetzt nicht vom Plan abrücken, Antwerpen noch einzunehmen, bevor ich ihn wieder nach Süden schicke. Das italienische Rebellenpack werde ich schon irgendwie so lange hinhalten können. Ich sollte mich diesmal aber vielleicht mit Antwerpen etwas beeilen, statt es wie bisher langwierig bis zur Kapitulation zu belagern.
Wenden wir uns nun Bologna zu. Acht Einheiten der mailändischen Rebellen gegen zwei Speermilizen und zwei Bogenschützen. Einen Rammbock und eine Leiter haben sie auch schon. Es ist klar, die müssen da nun vertrieben werden, sonst ist Bologna nächste Runde verloren. Einen solchen Ansturm werden sie nicht aufhalten. In Florenz sitzt Manfred von Böhmen mit nochmal jeweils zwei Speermilizen und Bogenschützen. Damit hätte ich dann neun Einheiten. Aber machen wir uns nichts vor, die Speermilizen taugen nicht viel. Die identifizierte italienische Miliz ist schon so stark wie meine Sergeant-Speerträger, italienische Speermilizen sind sogar mit gepanzerten Sergeants vergleichbar. Deren Armbrustschützenmilizen sind heftig, sehr durchschlagsstark, hohe Reichweite, und lassen sich selbst mit Kavallerieangriffen nicht mal so eben hinwegfegen wie sagen wir mal bäuerliche Bogenschützen. Hier brauche ich nun definitiv mehr und vor allem stärkere Truppen. Sprich Söldner. Ich ziehe also erstmal Manfred von Böhmen mit der florentinischen Garnison vor die Stadt, und schaue, was es hier so an Söldnern gibt. Ich entscheide mich für jeweils zwei Söldner-Speerträger zu je 660 Gulden und Söldner-Armbrustschützen zu je 860 Gulden. Macht zusammen 3040 Gulden. Aua, aua, das ist teuer... Aber besser so, als Bologna zu verlieren. Ich schicke Manfred also mit den nun verstärkten Truppen in die Schlacht.
Ich möchte einen Nachtangriff versuchen, muß dabei aber feststellen, daß die Verstärkungen aus Bologna so nicht mitkämpfen können. Mist... Auf die möchte ich eigentlich nicht verzichten. Dann eben ein Tagangriff. In Erwartung, erstmal meine Truppen sammeln zu können, stelle ich mich auf.
Die Hoffnung wird mir schnell zunichtegemacht. Der Gegner rückt schnell auf meine Kampflinie vor. Lediglich ein Trupp Panzerritter beschließt, meinen Verstärkungen entgegenzureiten.
Und ab hier hatte ich dann im Eifer des Gefechts gänzlich vergessen, Screenshots zu machen. Das muß ich wohl noch üben... Jedenfalls, der Trupp Panzerritter konnte sich wohl doch nicht so recht dazu durchringen, alleine gegen meine Verstärkung von zwei Speermilizen und zwei Bogenschützen anzutreten, darum kehrt er auf halbem Wege wieder um und wirft sich in die eigentliche Schlacht. Meine rechte Seite ist schwer bedrängt, dort stehen nur die schwachen Speermilizen, die Gegner gewinnen hier schnell die Oberhand. Die wesentlich stärkeren Söldner auf der linken Seite halten sich jedoch gut. Meine Fernkämpfer lasse ich, nachdem die Gegner heran sind, nach Möglichkeit immer auf weiter hinten stehende Truppen schießen. Entweder deren Bogenschützen oder aber Kavallerie, wenn diese sich gerade für einen neuen Ansturm zurückzieht. Nach einem Weilchen beginnen Reiter des Gegners zu fliehen, deren Infanterie auf der linken Seite schaut auch nicht mehr so gut aus. Ich schicke Manfred von Böhmen um die rechte Flanke herum, um die schwer bedrängten Speermilizen zu entlasten. Einem Angrif von hinten hält die gegnerische Moral dann auch nicht mehr stand, die dortigen Truppen wenden sich zur Flucht. Kurz darauf folgt dann der Rest auf der linken Seite, die Schlacht ist gewonnen. Die Verstärkung hat nicht einmal den halben Weg zurückgelegt. Lediglich sieben Gegner konnten sie erledigen. Na toll, da hätte ich aber auch eine Nachtschlacht machen können... Immerhin, sie hatten eine Weile einen Trupp Panzerritter von der Schlacht abgezogen, die sich erst später dazu entschieden, doch dort mitzukämpfen. Andernfalls hätte es an der rechten Seite noch deutlich böser aussehen können, aber dann hätte ich dort halt Manfred früher reingeworfen. Das hätte schon funktioniert, denke ich. Die Auswertung am Ende:
Was bedeuten eigentlich die Zahlen in Klammern bei erlittenen Verlusten? Sind das Verluste durch Eigenbeschuß? Ein bißchen enttäuscht bin ich ja von den Söldner-Armbrustschützen. Die haben ja wesentlich weniger Gegner erledigt als meine Bogenschützen. Die Söldner-Speerträger hingegen waren ihr Geld eindeutig wert. Sie haben deutlich weniger Verluste als meine Speermilizen, und dabei deutlich mehr Gegner abgemurkst. Insgesamt kann man aber sagen, daß ohne die Söldnertruppen diese Schlacht verloren worden wäre. Dann hätten die Rebellen erst Manfred mit seinen Truppen, und nachher dann die Verstärkung niedergemacht. So aber ist Bologna wieder frei, und damit auch die Handelswege nach Florenz, Venedig, Neapel und Rom, sowie über den Hafen nach Ragusa.
Eine Handvoll gefangener Rebellen wird freigelassen. Schließlich soll Manfred der superritterliche Ritter schlechthin werden. Leider bekommt er keine Ritterlichkeit. Waren wohl zu wenige freigelassene Gefangene.
Die kläglichen Überreste ihrer Invasionsarmee ziehen sich nach Mailand zurück.
235 Mann Italienische Miliz, 60 Mann Italienische Speermiliz, 88 Bogenschützen, 139 Panzerritter und 59 berittene Sergeants haben ins Gras gebissen. Auf meiner Seite gingen 192 Mann Speermiliz, zwei Bogenschützen, 123 Söldner-Speerträger und 25 Söldner-Armbrustschützen verloren. Mich erreicht nun die Mitteilung, daß sich die Beziehungen zu Mailand verschlechtert haben.
Hallo? Was erwarten die denn von mir? Daß ich tatenlos dabei zusehe, wie sie mir Bologna abnehmen?
Für die Florentiner ist es nun zu weit, um nach Florenz zurückzukehren, aber das macht nichts. Sie quartieren sich einfach in Bologna ein, während die bologneser Garnison nach Florenz geschickt wird. Außerdem fühlt sich Manfred von Böhmen nach der Schlacht geschätzt, was seine Loyalität von 8 auf 9 schraubt, und bekommt einen dritten Kommandostern.
Michael Blankenberg, mein neuer Priester, macht sich von Metz aus auf den Weg nach Stettin. Dort hat er mehr zu missionieren, also wird dort seine Frömmigkeit schneller steigen. Hoffe ich jedenfalls. Kardinal Péter Scherer werde ich dann, sobald er ankommt, denselben Weg zurück nach Metz schicken, da dort der Katholikenanteil in meinem Reich am niedrigsten ist. Also von Stettin abgesehen natürlich.
Bau/Ausbildung:
Bologna baut nun eine Kirche für 1600 Gulden, Breslau und Wien bekommen Trampelpfade zu 400 bzw. 396 Gulden. Frankfurt errichtet einen Ledergerber für 600 Gulden, Hamburg einen Kornmarkt für ebenfalls 600 Gulden, Magdeburg bekommt für 800 Gulden ein Bordell. Nürnberg baut erstmal einen Ballistenmacher für 1504 Gulden, Prag bekommt eine Ortswache für 600 Gulden, Staufen einen Schmied für 1200 Gulden. Stettin schließlich wird für 1200 Gulden zur Ortschaft umgewandelt.
In Frankfurt werden zwei Ballisten zusammengezimmert, für zusammen 740 Gulden, in Bologna werden die beiden Speermilizen für 397 Gulden wieder auf volle Kampfstärke gebracht, In Innsbruck und Staufen werden jeweils zwei gepanzerte Sergeants für insgesamt 2160 Gulden ausgebildet.
Durch den Krieg mit Mailand fallen nun einige Handelsverbindungen weg. Von Metz nach Bern und Dijon, von Innsbruck und Staufen nach Bern, von Bologna nach Mailand und von Florenz nach Mailand und Genua. In Bologna stelle ich die Steuern auf niedrig, damit Manfred von Böhmen dadurch weiter Ritterlichkeit erhält. Zum Ausgleich rechne ich alle Städte mal durch, um zu schauen, wo ich die Steuern hochstellen kann, ohne das rechtzeitige Erreichen der nächsten Bevölkerungsgrenze zu gefährden. Am Ende stelle ich die Steuern in Florenz, Metz und Prag von niedrig auf sehr hoch. Das bringt immerhin ein bißchen. Der einzige Trost liegt in dem Wissen, daß Mailand eben genau diese Handelsverbindungen nun ebenfalls verliert.
Temporäre Faktoren herausgerechnet verbleibt ein ründlicher Überschuß von 9005 Gulden. Das macht 692 Gulden pro Region und Runde. Ein überraschend hoher Anstieg, trotz der verlorenen Handelsverbindungen. Aber das wird sich nun sehr schnell umkehren, denn die zusätzlichen Truppen werden auch ganz ordentlich Unterhalt kosten. In den kaiserlichen Truhen lagern 22135 Gulden. Diese Runde war teuer. Reichste Seite werde ich nächste Runde vermutlich nicht mehr sein.