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Thema: [GK] Der Sängerkrieg zu Talur

  1. #31
    Kampfhamster Avatar von BruderJakob
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    Und die Laute wird mal wieder gespielt. In Halak ist die Wut groß über die arroganten Seerepubliken:

    In den Seerepubliken steht man seinen Mann,
    hat man sich doch zusammengetan,
    um ganz Theresh zu erklärn,
    zum Wohle der Menschheit sich deren Feinden zu erwehrn!

    Führt man Krieg ganz gnadenlos,
    geht man auf die Halaker los,
    denn so weiß doch jedermann,
    ein Halaker nur den Tod verdienen kann!

    Schlachten wir sie fröhlich ab,
    auf auf Mannen nicht zu knapp!
    Sind wir erst mal auf den Halakschen Inseln hier,
    Schlachten wir sie ab, sind doch kaum mehr als Getier!

    Ein jeder weiß, so ists doch klar,
    nur ein toter Halaker ist gut, es ist wahr!
    Egal ob Mann ob Frau ob Greis ob Kind
    Brennt nieder alles, erschlägt alle ab Geschwind!

    Ist Halak erst Menschenleer,
    ist es endlich unser Meer!
    Ach was sind wir doch die tollsten Leut,
    dienen nur der Menschheit, so das es jeden freut!

    Und auch:

    Frieden das ich nicht lache,
    ich den Halakern feuer mache!

    Frieden wird es erst geben,
    ist kein Halaker mehr am Leben!

    Bin ich doch erst so richtig froh,
    brennt Halak lichterloh!

    Lassen wir uns von unsren Leuten als Helden der Menschheit feiern,
    während wir die Halaker von ihrem Leben befreien!

    Die Große Deklaration der Menschheit ist doch klar,
    ist eine Farce ganz wunderbar!
    Zitat Zitat von Brabrax Beitrag anzeigen
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  2. #32
    Kampfhamster Avatar von BruderJakob
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    An öffentlichen Gebäuden in Doraea, später jedoch vorzugsweise in Lardissa, Cauros und Thymon finden sich diese und ähnliche Krakeleien:

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    Zitat Zitat von Brabrax Beitrag anzeigen
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  3. #33
    Kampfhamster Avatar von BruderJakob
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    Außerdem hört man in den Gegenden, welche zur Zeit in den Mittenbergen revoltieren folgende Verse gerne:

    Alte, Greise und auch Pfaffen!
    Mittenberger zu den Waffen!
    Ob Kind ob Mann oder Weib,
    Es ist genug, es ist an der Zeit.

    Nieder mit der Mörderbrut,
    die aus dem Westen böses tut!
    Mittengebirge hoch erwacht!
    Zittern soll er vor unsrer Macht!

    Spüren soll er unsern Zorn!
    König du hast hier nichts mehr verloren!
    Rächt eure Kinder, Frauen und auch Väter!
    Nieder mit dem Übeltäter!

    Hängt sie hoch am nächsten Baum,
    Baumeln soll er, der königliche Abschaum!
    Hat aufs tiefste und verraten,
    Soll er in der Hölle Braten!

    Frieden versprach der feine Herr,
    Schickte uns ein Flammenmeer!
    Im Namen Gohars fordern wir nun auf alle Zeit,
    einfach nur Gerechtigkeit!
    Geändert von BruderJakob (17. Oktober 2017 um 14:50 Uhr)
    Zitat Zitat von Brabrax Beitrag anzeigen
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  4. #34
    Kampfhamster Avatar von BruderJakob
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    In den Gasthäusern und Tavernen Attucs und Doraeas aber auch in Ghand und Cauros wird zuletzt des Öfteres folgendes Lied von den Sängern angestimmt:

    Vergesst nicht die Tage der Piraten und nicht die Zeiten des Feindes der Menschen.
    Als er befahl uns von unseren Brüdern zu trennen, als man Zwist säte in unserer Stube.
    Nur ein Wille haben die Völker, den Frieden sie wünschen.
    Im Weg, ja im Weg steht der ewige Bube.

    Reicht man ihm die Hand, schlägt er sie zurück.
    Den Frieden will er nicht, der Feind unseres Glück.
    Ruft man zum Gespräch ist er auf der Hut.
    Der Feind des Volkes, er ächtet was man nennt Recht und Gut.

    Stehen eines Tages die Menschen zusammen,
    ist der Streit zwischen Halak und Doraea vergangen,
    ja dann war es das Volk beider Länder, dass ihn fängt.
    Das siegreiche Volk von Halak und Doraea das ihn hängt!

    Auf Halak sitzt ein Tyrann ohne gleichen, er wird von sich niemals weichen.
    Jedes Schrecken hat ein Ende, vereint sind erneut die freundlichen Bände.
    Solang er noch lebt ist es ein Ende ohne Schrecken, statt ihm nur Vöker verrecken.

    Die Menschen erheben sich, Tyrann ergebe dich, das Ergebnis unseres Stolzes:
    Wer das Leben stört und die Warnung nicht hört, spürt die Faust unseres Volkes.
    Zitat Zitat von Brabrax Beitrag anzeigen
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  5. #35
    Kampfhamster Avatar von BruderJakob
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    Und weiter geht's im Reigen:

    Lecker, Lecker wunderbar,
    Kommt her, oh ihr Südling Schar

    Speißt beim Dogen gar fürstlich ihr,
    Furcht euch nicht, gibt's genug für alle hier!

    Findge Leute haben ihm versprochen,
    Neue Köstlichkeiten zum Kochen!

    Hat eingeladen die gekaperten Halaker Mannen,
    Zog keiner mehr von dannen.

    Denn, ists doch wahr,
    Halaker, Wild, schmeckt wunderbar!

    Außerdem verbreiten sich die folgenden Spottverse in An-Qalala und den umliegenden Ländern:

    Brennt Gohar erst lichterloh,
    Ist der Habicht richtig froh

    Hat zu spuren groß und klein,
    Sonst zünd er an ein Feuerlein.

    Vasallen haben hier keine Rechte,
    Der König tut was er möchte!

    Wagst du es dich zu Widersetzen,
    Hör den König bald das Messer wetzen.

    Gesandtschaft dass ich nicht lache,
    Unter ihren Ärschen Feuer mache!

    Sind verbannt bei lebendgem Leib,
    Fragt sich der Kaiser wo er den bleib?

    Wird auch sein Dienst mit keinem reden,
    Sind nach der Folter nicht mehr am Leben!

    Zünd gar meinen eigenen Thronsaal an,
    wenn ich dann besser um mich schlagen kann!

    Werd weiter machen was ich will,
    Kaiser, du sei besser still!
    Zitat Zitat von Brabrax Beitrag anzeigen
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  6. #36
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    Grad erst keimen erste Spannungen auf, da verbreiten sich auch schon die ersten bösen Verse in den kirchentreuen Gebieten:

    Eho vergebe unser Fürsten,
    die nach Anerkennung dürsten.
    Wolln sie beten zu den Bäumen,
    während wir von deiner größe Träumen.

    Verdanken wir die unser Leben,
    wolln wir unsre Seelen dir übergeben.
    Bist du doch die einzig Wahre,
    Zur Tanne betet nur ein Narre.

    Mögen wir immer erstrahlen in deinem Licht,
    und vergib dem armen Wicht.
    Drum Erhöre uns wir bitten dich,
    Wir sind dein auf Ewiglich.

    Und man wird es ja noch sagen dürfen:

    Hört ihr der Fürsten Worte?
    Verbreiten sie Missgunst ganz übler Sorte!

    Ketzer unter Ehos Licht!
    Nicht mit uns, so nicht!

    Lasset den Baumkultisten nicht allein,
    vom Aste baumeln soll das Schwein!

    Hüpft noch so froh in die Quelle,
    sich der Scheiterhaufen sich erhelle!

    Glaubt er doch am Gott im Meere,
    Ersäuft ihn in der dunklen Leere!

    Oh Eho sende uns dein Licht,
    wenn wir erlösen den Bösewicht!
    Zitat Zitat von Brabrax Beitrag anzeigen
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  7. #37
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    Die Bewohner von Alyeb schleudern dem König des Habichttals nicht nur Speere, Pfeile und Steine entgegen sondern auch zornige Verse:

    Oh hört der Göttin klage!
    Ob dieser Kön'lichen Plage!

    Treibt Keil zwischen unser Volke!
    Sein Glaube nicht mehr Substanz als eine Wolke!

    Im Namen der Göttin sei er unterwegs,
    Surq gebrannt? Keineswegs!

    Glaubt gar heimlich nur an gefallne Kinder?
    seine Opfer sind nicht minder.

    Hoch aufs Feuer Ehos treue schar,
    erst Surq und dann Gohar!

    Ob Kind, ob Greis, ob Priester gar,
    freudig bringt er das Feueropfer dar!

    Erwachet, oh Völker hier im Reich,
    bevor er es machet dem Erdboden gleich.

    Selbst der dumpfe Heide in der Not,
    sieht was uns mit dem König nur droht.

    Also auf, Kinder Ehos auch in schweren Zeiten,
    Lasst euch vom Licht der Göttin zum Sieg geleiten!


    Angeblich hört man auch so manchen Bankmitarbeiter in Aleija nach dienstschluss in der Kneipe gröhlen dass dieses Krisenjahr doch auch sein gutes hat:

    Ach was ists doch für ein tolles Jahr,
    Krisen Seuchen und Kriege gar!

    Schließlich weiß ein jedes Kind.
    Kriege gut für die Geschäfte sind!

    Und ist das Land dem Ende nah,
    Immer schneller rollt der Avlon, ja!

    Sind wir doch zu allem stets bereit,
    was die Kundschaft bald von ihrem Geld befreit!

    Gut lässts sichs verdienen an andrer Leid,
    Dank dem Zins, unsrer holden Maid!

    Wer wir sind? Ja ist doch klar!
    Die mächtge Bank von Aleija!
    Zitat Zitat von Brabrax Beitrag anzeigen
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  8. #38
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    Man macht sich über die mangelnde Orientierungsfähigkeit des Fürsten in An-Tarh lustig:

    Gelehrte in An-Thar stellen fest, dass die weit verbreitete Meinung der Himmelsrichtungen wohl überdenkt werden muss. Nach längeren astrologischen Untersuchungen geometrischen Berechnungen stellte man die Hypothese auf, dass, sofern die Welt tatsächlich rund sei, der Kontinent Theresh sich auf der südlichen Halbkugel befinden muss. Die Auswirkungen auf die Gelehrtenwelt und das normale Volk scheinen von dieser Entdeckung nur wenig beeinflusst zu werden, aber in der Finanzwelt und der Kartographie schlägt diese Erkenntnis große Wellen. Die Kosten und die Dauer bei jeder Karte das Himmelskreuz neu zeichnen zu müssen könnte ungeahnte Masse annehmen. Das durch die Umstellungszeit entstehende Chaos Millionen Avlon verschlingen. Man müsste bei jeder Karte erstmal erkennen, ob sie vor oder nach der Umstellung stammt, was besonders viel Reisenden, die stehts auf neue Karten angewiesen sind zu großen Kopfzerbrechen führen könnte. Der Schaden durch sich verlaufende Karawanen könnte enorm sein.
    Die Gelehrten empfehlen den Fürsten dieses Vorhaben schnellstmöglich, trotz der hohen Kosten die auf sie zukommen, umzusetzen. Die Bank von Aleija hat bereits jetzt angekündigt, dass sie durch höhere Zinseinnahmen von der geplanten Massnahme zu profitieren gedenkt. Pragmatischere Kartographen empfehlen alles beim Alten zu lassen und die Karten auf den Kopf zu drehen.

    Aus sicheren Quellen weiß man aber, dass der Fürst von An-Thar diese Entdeckung positiv aufnahm.
    Zitat Zitat von Brabrax Beitrag anzeigen
    In Forenspielen ist "Systeme nicht verstehen" Volkssport.

  9. #39
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    In An-Qalala und Sin-Qad sind folgende Reime zu hören:

    Antiochus I der Bemühte

    Ein Kaiser ist er, meint er schlicht,
    doch herrschen nein das kann er wirklich nicht.
    Der Held er bricht das Reich in zwei,
    wünscht seinen Kindern den Tod herbei.

    Er greift zurück auf Schwurmagie,
    doch vergessen werden wir es nie,
    Antiochios der Bemühte nennt ihn der Mahner,
    das Volk nennt ihn nur noch den Versager.

    Die Wüstenschlange steckt die Welt in Brand,
    genießt vom Kaiser freie Hand
    und hetzt Kinder Ehos auf,
    das ist der gewohnte alte Lauf.

    Macht und Würde hatte niemand in diesem Amt,
    das Land verbrannt, die Armeen verrannt.
    Und wenn er jetzt hebt seine Hand,
    die Gesetze hat er doch nur verkannt.

    Denn selbst mit Lug und Trug,
    kocht im Volk doch nur die Wut,
    eine Acht kriegt er nicht gebacken,
    in der Krone bricht schon jeder Zacken.

    Der Kaiser war nie gut, nicht gegen den Invasor
    nicht in jeder Stunde der Not. Er ist, er bleibt ein Tor
    Das Amt ist tot, und man stelle sich vor,
    ein Retter des Landes tut sich abseits vom Kaiser nocheinmal hervor.

    In Gedenken an Kehemet, der den Kontinent rettete als der Kaiser versagte. Die Geschichte wiederholt sich.
    Zitat Zitat von Brabrax Beitrag anzeigen
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  10. #40
    Kampfhamster Avatar von BruderJakob
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    Vorzugsweise in Sin-Qad, aber auch in anderen, kleineren Städten in An-Qalala, die noch nicht dem Feuer zum Opfer gefallen sind, verbreitet sich dieser Vers, leicht abgewandelt von einem berühmten Lied zu Ehren Ehos:

    Advent, Advent ein Städtchen brennt,
    Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier,
    dann steht der Kaiser vor der Tür,
    Und wenn das Fünfte Städtchen brennt,
    dann hast du deine Flucht verpennt!
    Zitat Zitat von Brabrax Beitrag anzeigen
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  11. #41
    Kampfhamster Avatar von BruderJakob
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    An diesem Abend kam der Dorfschmied von Bittelstedt später als sonst nach Hause. Die Kinder schliefen schon, und die Frau hatte sich sogar bereits Sorgen gemacht. Wegen seiner schweren, kraftraubenden Arbeit pflegte der Schmid nämlich nicht zu den letzten zu gehören, die den Weg von der Schenke nach Hause fanden. „Es ist heute ein Fremder im Dorf gewesen“, erzählte er seiner Frau. Das kam nicht so selten vor, denn das Dorf Bittelstedt ist nicht von großer Bedeutung und es wohnen nur etwa hundert Seelen dortselbst, doch es liegt nahe an einer wichtigen Handelsstraße, so dass häufig Kaufleute oder Boten dort nächtigen oder sich erfrischen. Der Mann nun, der an diesem Abend gekommen war, gab sich als weitgereister Kaufmann zu erkennen. Der Schmid erzählte seiner Frau die Geschichte, die dieser Fremde erzählt hatte. Sie war ihm nämlich seltsam fremd und doch vertraut erschienen, und er konnte sich noch keinen rechten Reim darauf machen. “Dieser Kaufmann“, so sagte er, „kam also in die Schenke und fragte: ‚Soll ich euch trefflichen Männern von einem weit entfernten Tal erzählen, in dem sich eine seltsame Geschichte ereignet hat?‘ Die Männer feuerten den Fremden an, und so begann er zu erzählen:

    In einem weit entfernten Tal, das ich auf meinen vielen Reisen besucht habe, lebte einmal ein sehr wohlhabender Bauer. Er war im Dorf angesehen und besaß die besten Felder, den prächtigsten Hof und die größten Nutztiere, die man in diesem Teil Thereshs nur finden konnte. Eines Tages geriet er in einen heftigen Streit mit seinem Nachbarn, dessen Land im Süden seiner eigenen Felder lag. Die Grenzsteine waren nämlich schon alt und verwittert und so beanspruchte jeder einen breiten Streifen in der Mitte für sich. Der vom Lehnsherrn eingesetzte Richter des Tales, der hinzugezogen wurde, ließ sich zunächst nur vom angesehenen, reichen Bauern informieren und sprach diesem vorschnell das ganze beanspruchte Land zu. Später am Tage jedoch reute es ihn, und er besah sich selbst das umstrittene Gebiet. Er fand nach intensiver Suche die Grenzsteine wieder und rief nun beide streitenden Bauern zu sich. „Mein Urteil war vorschnell“, sagte er, „und ich habe inzwischen provisorische Grenzsteine entdeckt, die eure Väter aufgestellt haben. Ich bitte euch daher darum, diese Grenzen zu respektieren und sie nur in gegenseitiger Absprache zu verändern.“ Die dort lebenden Pächter waren sehr zufrieden mit dem Urteil, da sie ihre Pacht nun weiterhin in der gewohnten Weise entrichten konnten und keine Angst haben mussten, dass es zu einem Kampf der beiden Bauern kommen würde.

    Der reiche Bauer aber war empört über das neue Urteil und erzählte jeden Abend in der Dorfschenke, dass der Richter unfähig und unnütz sei. Als dies trotz seines Ansehens und seiner Stellung im Dorf nichts fruchtete, ging er ihn der Nacht mit seinen Knechten hinaus und brannte die Ernte auf einigen Feldern des umstrittenen Landes nieder. Als jedoch einer der geschädigten Pächter beim Richter Klage gegen ihn erhob, nahm der reiche Bauer ihn im Gericht an der Hand und versprach: “Wir werden uns einig werden mein Freund, wir müssen uns doch nicht verklagen!“ Und er nahm den Pächter mit hinaus. Am nächsten Tag fand man den Pächter erschlagen auf einem Feld vor. Die Knechte des Bauern aber zündeten im Morgengrauen das Haus des Pächters an und töteten seine Familie. Er selbst verbreitete überall im Tal, der Tote habe einen Vertrag mit ihm geschlossen und ihn dann verraten, so dass er zu Recht so gehandelt habe. Da der Bauer sich aber weigerte, diesen Vertrag herzuzeigen, erhoben nun die Angehörigen der Toten Klage vor dem Richter. Der reiche Bauer aber sagte: „Der Richter ist unnütz und unfähig. Ich werde seine Untersuchung nicht zulassen und meine Abgaben an den König nicht mehr leisten!“.

    Da aber einige der Pächter seines Hofes dennoch die Abgaben an den Grundherrn entrichten wollten, zündeten die Knechte und der Erstgeborene des Bauern auch deren Höfe an und erschlugen die dort lebenden Menschen. Auch die Felder der benachbarten Bauern begannen sie zu verbrennen. Als der Dorfpriester ihn ermahnte, von seinem Tun abzulassen, töteten seine Knechte auch diesen und setzten einen Fremden ein, den nun alle Bewohner des Dorfes als den neuen Pfarrer anerkennen sollten. Jeden Abend prahlte der Bauer in der Dorfschenke mit seinen Taten, nannte sich selbst den „Habicht“ und erzählte, wie seine Knechte von Sieg zu Sieg eilten, indem sie die Höfe seiner eigenen Pächter zerstörten. Als der Richter davon erfuhr, wollte er die Miliz ausheben. Einige der Bauern folgten ihm, doch andere waren mit dem reichen Bauer befreundet und sagten: „Wir wollen uns nicht einmischen. Vielleicht ist all das ja gegen seinen Willen geschehen? Und vielleicht ist ja auch der Richter an alldem schuld? Er hätte dem Reichen ja auch in allem zu Gefallen sein können! Und wen interessieren schon die toten Pächter? Macht ihr das unter euch aus!“ Auch der Kaufmann des Dorfes erklärte, er werde sich heraushalten. Heimlich aber gab er dem Bauern Geld, damit dieser Banditen aus der Nachbarschaft anheuern konnte, die weitere Felder und Häuser des Dorfes niederzubrennen sollten.

    An dieser Stelle unterbrach der Wirt die Erzählung. Er sagte: „Was erzählst du uns denn da? Welches Land würde denn so etwas dulden? Alle rechtschaffenen Männer würden sich doch sofort gegen einen solchen Mordbrenner wenden! Und wer würde sich schon öffentlich seiner Untaten rühmen oder sich damit brüsten, dass er seine eigenen Pachthütten und Felder und die seiner Nachbarn zerstört hat?“ Der Fremde aber sagte: „Es gibt auf den Weiten des Kontinents mehr, als viele Menschen es sich träumen lassen. Und auch wenn es absurd erscheint, so ist meine Geschichte doch wahr, und es gibt tatsächlich Ehrenmänner, die im Streit zwischen Recht und Gewalt neutral sein möchten.“

    Der Schmid schwieg. Im Dorfkrug hatte nach der Geschichte ebenfalls eine seltsame Stille und eine gedrückte Stimmung geherrscht. Konnte es wirklich ein solches Land geben, in dem die Menschen in dieser Weise handelten. Der Schmid konnte es sich nicht vorstellen, aber der fremde Kaufmann hatte darauf bestanden, dass es sich um die Realität handle, oder zumindest um eine Parbel, die etwas über den echten Zustand der Welt aussagen könne- was auch immer das bedeuten mochte. Die Frau des Schmids war in jungen Jahren einige Jahre als Stubenmädchen am Hof des Grundherrn gewesen, deshalb kannte sie sich mit solchen Worten ein wenig aus. „Eine Parabel ist eine Geschichte, die nicht passiert ist, die aber etwas über die echte Welt aussagen will. Auch wenn mir das in diesem Fall seltsam erscheint, denn so würde ja niemand handeln, oder?“ „Unser Kontinent ist groß und voller Wunder“, erwiderte der Schmid. „Wer weiß, ob es nicht Menschen gibt, denen dieses Verhalten nicht seltsam erscheint. Doch ich hoffe, dass es solche Täler nur selten gibt und dass in Bittelstedt Ehre und Recht stets eine wichtigere Rolle spielen als dort!“
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  12. #42
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    Zitat Zitat von [Otwin Baumtots Mannen]
    Otwin war ein guter Mann,
    wusste das man Bäume fällen kann.
    Hollerie, Holleroh, Hollerah-ta-ta! Emoticon: tanne

    Göttliche Visionen machen ihm klar,
    Bäume sind zum brennen da.
    Hollerie, Holleroh, Hollerah-ta-ta! Emoticon: tanne

    Heiden fangen ist sein Werk,
    findet sie auch hinter jedem Berg.
    Hollerie, Holleroh, Hollerah-ta-ta! Emoticon: tanne

    Kriegt er einen Kuschler in die Hände,
    sieht dieser bald sein frühes Ende.
    Hollerie, Holleroh, Hollerah-ta-ta! Emoticon: tanne

    Und bei jedem falschen Kult,
    verliert er schnell die Geduld.
    Hollerie, Holleroh, Hollerah-ta-ta! Emoticon: tanne

    Sodass ganz Theresh bald schon frei,
    von jedem Kult und Ketzerei.
    Hollerie, Holleroh, Hollerah-ta-ta! Emoticon: tanne
    So hallt es durch die Wälder des Narimer Sees.
    Zitat Zitat von Brabrax Beitrag anzeigen
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  13. #43
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    Manche behaupten ja, das sei die Sprache der Nqetu...

    A nation in despair, weakened by strife
    Lost their pride in former days
    A ambitious king, with a vision or a grand delusion
    Rise to power in the Reich
    Rebuilding an army
    Make the nation proud
    Disregarding the emperors orders
    Secret plans for "lebensraum"
    Start to burning all
    The Habicht will rise
    Propaganda, the Habicht will rise
    To reign for eternity
    Burning people with no mercy, anti-An-Tarh propaganda
    Who will stop the madman's reign?
    Night of broken glass, send the Southeners to En Hadid death camp
    On a path to certain death
    The "Anschluss of Mittenberge" started
    On the brink of war
    Act brutal with no pity
    Be harsh, show no remorse
    Start the war machine
    In the last days of peace
    Teresh holding it's breath
    An war has begun, but when will it end?
    Who will be first to fall? who will be last to stand?
    Burning the church, let a waste of destruction behind
    Who will stop all this madness that has consequences no man understand?
    No man, no land!
    Only the Empire will prevail!

    I see an evil rising
    The rise of evil!
    A continent dreaming of it’s fall
    Prayers to Eho for peace
    Let the Empire strikes back
    Hard and without mercy hunting the madman down
    The Habicht will fall
    Crossing the Mechtel
    Marching into heart of evil
    A continent unitied, fighting to the end!
    For Eho, for the Emperor, for the Light!
    Holy War against evil!
    Zitat Zitat von Brabrax Beitrag anzeigen
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  14. #44
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    In den Spelunken um An-Qalala singt man einige wenig anspruchsvolle Lieder und den Abgesang auf das Königreich:

    Seht es mir nach wenn ich es wage
    und wie es ist auch endlich einmal sage:

    Hier erinnern viele Fürsten weniger an Kinder,
    sie denken vielmehr wie die tauben Rinder!

    Spielten sie ne Runde munter Krieg
    doch nun - oh weh - droht der Sieg!

    Was solln wir jetzt nur machen,
    was werfen wir nur welchem Fürsten in den Rachen?

    Schneiden hier, schneiden dort
    dem alten Königreich ein Stückchen fort.

    Am Ende bleiben nur ein Gerippe
    gehen soll gar auch des alten Königs Sippe.

    Zur gleichen Zweit , wer schaut schon hin,
    liegt das geschundne Volk bereits im Grabe drin.

    So können nun die Fürsten die uns führen
    ganz alleine sich zu Herrschern küren.
    Zitat Zitat von Brabrax Beitrag anzeigen
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  15. #45
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    In An-Tarh ist man von den seltsamen Nachrichten aus aller Herren Länder derart entsetzt, dass der Hofdichter höchst selbst in einer schwachen Stunde voller shibatischen Weins folgende Zeilen verfasst (dazu noch ein einem seltenen Dialekt aus Halak von wo seine Vorfahren kamen):

    Zwickt's mi, i man i tram!
    Des derf net wohr sein, wo samma daham?
    Zwickt's mi, ganz wurscht wohin!
    I kann's net glaub'n, ob i ang'soff'n bin?
    Ober i glaub, da hlft ka Zwicken
    Knnt' ma net vielleicht irgendwer ane pick'n?
    Danke, jetzt is' ma klor, es ist wohr, es ist wohr
    Zitat Zitat von Brabrax Beitrag anzeigen
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