Ja, da gebe ich Euch recht, diese Gruppe ist das wahre Problem, und nervt auch mich am meisten. Ich habe die Sichtweise, daß es 3 Gruppen gibt:
a) Fanboys einer gewissen Reihe, die das Spiel sowieso vorbestellen, weil sie diese Reihe nicht sterben sehen wollen. Ihnen ist zumeist bewusst daß das Spiel auch wenig feinpoliert und bugbehaftet released werden könnte. Aber als langfristige Fans der Reihe ist das für sie eher nebensächlich, der langfristige Nutzen zählt. Man findet Sie sehr oft in Early Access Titeln. Oftmals bringen Sie sich auch aktiv in die Entwicklung dieser Spiele ein, als Betatester oder solche die gefundene Fehler beim Hersteller in dessen Bugforen dokumentieren und das Spiel damit aktiv verbessern.
b) Leute die womöglich die feinpolierten Vorgänger liebten, und sich von der Marketing-Masche des Publishers haben einwickeln lassen es vorzubestellen wegen der minimalen Boni. Sie sind zumeist sehr verärgert wenn das Spiel bugverseucht und unfertig auf den Markt geworfen wird, und bilden die lautstarke weinende und schreiende Gruppe in den Foren und Nutzerreviews. In der Regel haben sie wenig bis gar kein Interesse sich an der Verbesserung des Objektes zu beteiligen, der Frustabbau steht im Vordergrund.
c) Potentiell Interessierte, die aber erst mal abwarten wie das Spiel bei Release ist. Sie wollen ein spielbares feinpoliertes Spiel, und warten erst mal ab wie die Reaktionen nach Release sind, und kaufen dann erst später wenn das Spiel feinpoliert wurde. Oder eben gar nicht, wenn der Hersteller die Arbeiten daran halbfertig abbricht, weil er den Nachfolger produziert, oder sein Geld in der Karibik am Strand zählt.
Personen der Gruppe b) nerven dabei am meisten. Immer wieder wird der ganze Frust im Forum rausgeschrien, oftmals Personen aus Gruppe a) direkt angegriffen, wenn diese ihre Philosophie der langfristigen Spielbarkeit darlegen. Dabei drohen die Leute der Gruppe b) immer damit, dass sie zukünftig bei diesem Publisher/Hersteller zur Gruppe c) wechseln würden. Der Großteil von Ihnen ist aber entweder naiv oder unbelehrbar, denn schon beim nächsten Titel oder Addon fallen sie in das gleiche Verhaltensmuster zurück, und bestellen wieder vor, weil sie das Spiel sofort haben wollen, und sich von der Marketing-Strategie wieder über den Tisch ziehen lassen.
Ein Teil von Ihnen wechselt bei dieser Spielereihe dann zur Gruppe c) und wartet bei Release erst mal ab. Sie müssen das Spiel nicht sofort haben, und sind an feinpolierten Spielen interressiert. Sie werden in den Foren zumeist erst aktiv wenn sie es gekauft haben, zuvor lesen sie nur viel mit, bzw stellen Fragen zum Istzustand des Spieles.
Für die Civ-Reihe sehe ich micht selbst in der Gruppe a). Deswegen ist mir eher der langfristige Nutzen des Spieles wichtig, und daß die Spielereihe nicht stirbt. Langfristig wurde ich von Firaxis und den Vorgänger-Entwicklern der Civ-Reihe um Sid Meier aber auch nie enttäuscht, diese haben Ihre Civ Spielereihe langfristig immer feinpoliert. Bei BE oder zuvor Civ4 Colonization gehörte ich zur Gruppe c), wo ich bei Col für 5€ zugegriffen habe, und bei BE bei einem 50% Steam-Sale. Beides hätte ich mir aber auch gleich sparen können, denn die Spiele haben mich kaum interessiert. Bei BE habe ich nur eine Partie gespielt, weil mich das Thema nicht wirklich interessierte (bei Alpha Centauri hatte ich schon nur 2 Durchgänge gespielt, aus Zeitgründen und aus einer Mischung Langweile und wegen optischer Grausamkeiten), Civ4 Colonization habe ich sogar niemals gespielt, was bei meiner großen Spielesammlung leider auf viele 5€ Sammeltitel Spiele zutrifft. beim Ur-Colonization war ich allerdings großer Fan, wenn auch nicht so stark wie bei Civ.
Vor vielen Jahren gehörte ich auch zur Gruppe b) bei etlichen Spielen. Aber wenn man nicht dauerhaft unbelehrbar ist, wechselt man irgendwann zur Gruppe c) wenn man sich unnötigen Frust und herausgeschmissenes Geld sparen will. Lediglich bei meinen Lieblings-Spielreihen bleibe ich in Gruppe a) weil ich auch von denen immer wieder Nachfolger-Spiele sehen will. Das betrifft bei mir Civ-Spiele und Paradox-Titel. Bei Rome2 TW war ich auch noch so blöd wegen mieser kleiner Boni vorzubestellen und hab mich fürchterlich über die kaputte Release-Fassung geärgert, obwohl ich spätestens seit Empire TW eigentlich hätte vorgewarnt sein müssen. Jetzt seit das Spiel endlich halbwegs spielbar (aber kaum perfekt) ist, interessiert es mich aber schon lange nicht mehr, was mich langfristig am meisten ärgert für alld das rausgeschmissene Geld, und 200 Spielstunden laut Steam, die zu 80% reine Testpiele waren.
Als größtes Problem empfinde ich in Foren immer die Gruppe b). Sie nerven mit ihrer oft aggressiven Argumentation und scheinen mehrheitlich nichts dazu zu lernen. Am meisten ärgert es mich wenn Gruppe b) Gruppe a) als Ursache für unfertige Release anprangert. Dabei dürfte Gruppe a) zahlenmässig der Gruppe b) mindestens im Faktor 1 zu 20 unterlegen sein. Gruppe a) würde Spielereihen nicht in AAA-Qualität überleben lassen, eher als Fanprojekte oder kleinere Produktionen. Gruppe b) schafft es alleine durch die eigene Masse Spielereihen als AAA-Objekt überleben zu lassen, und sollte sich lieber selbst an die Nase fassen, wenn Spielereihen unfertig erscheinen. Stattdessen behaupten sie immer wieder, sie gehörten eigentlich zur Gruppe c) und a) wäre an allem schuld. Einfach nur erbärmlich.