Wie ist eigentlich genau die blaue Banane endstanden?
Wie ist eigentlich genau die blaue Banane endstanden?
Ich schätz mal, das muss man für jede Region einzeln behandeln oder?
Ich hab mal gehört, dass die wirtschaftliche Stärke Württembergs mit der Erbteilung zu tun hat:
Weil die Felder durch die Erbteilung immer kleiner wurden, reichte der Hof oft nicht aus, eine Familie zu ernähren und viele Familien brauchten ein Zubrot. Dies verschafften sie sich in Form von Handwerk. Als sich dann Industiren irgendwo ansiedeln wollten gab es dann in diesem Raum schon eine langjährige Kultur von Menschen, die neben der Feldarbeit etwas handwerkliches Taten. Das machte die Gegen attraktiv, weil man schon halb-ausgebildete Arbeitskräfte hatte.
Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal
Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.
Die blaue Banane ist ja quasi Rom+Rhein+London. Das ist seit 2000 Jahren eine der wichtigsten Wirtschaftszonen Europas. Westlich und östlich gibt es einfach keine vergleichbare Wasserstraße in Nord-Süd-Richtung, die die römischen Städte miteinander verbinden konnte. Ich nehme an, die Donauregion hat sich weniger stark entwickelt, weil sie zu viele Sprachräume umfasste und nur kurz zu größeren Teilen geeint war.
Die Donau war auch schlechter zu befahren, wenn ich es recht weiß.
Nein, die Donau war (und ist) sehr gut zu befahren, absolut vergleichbar mit dem Rhein.Zitat von Jon Snow
https://de.wikipedia.org/wiki/Donaus...serstra%C3%9Fe
Der Unterschied war effektiv, das die Römer die Donau als Grenze ansahen (mehr oder weniger, es gab natürlich auch die Versuche, sich über die Donau hinaus auszubreiten - aber der einzige, der zumindest eine Zeit lang funktioniert hat, war in Dakien, übrigens für sich selber sehr lesenswert!), während der Rhein eigentlich mehrheitlich recht weit im römischen Imperium "drin" lag.
Die Karte zeigt die Unterschiede recht gut auf:
https://upload.wikimedia.org/wikiped...man_Empire.JPG
Danuvius ist die Donau, Rhenus der Rhein.
Auch in Köln, das ja als eine der wichtigsten Städte "direkt" an der Grenze lag, war die Grenze weit weniger "hart" als an der Donau, die Römer nahmen den Rhein wesentlich mehr als "innerrömischen" Fluss wahr, als es die Donau war, welche mehr eine Militärgrenze darstellte (aber natürlich trotzdem auch zum Transport verwendet wurde)
Ihr wollt jetzt ernsthaft den Wirtschaftlichen Aufschwung der blauen Banane im 20. Jahrhundert darauf zurückführen, dass die Römer auf dem Rhein mit Schiffen gefahren sind?
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Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.
Das war nicht die Frage. Ich kenn den Begriff v.a. bezogen auf die hohe Städte- und Bevölkerungsdichte einschließlich großräumiger Wirtschaftsbeziehungen, und das ist halt historisch gewachsen, begonnen mit den Römern. Im 19./20. Jh. waren natürlich die Bergbaumöglichkeiten an Saar und Rhein/Ruhr entscheidend, dass die Bedeutung weiter wuchs. Das hat aber (zumindest Anfangs) auch nur durch die Wasserwege so gut funktioniert. Kohle und Eisen mussten ja erstmal zueinander gebracht werden.
Aber das begründet nicht, warum der Raum bis nach Mailand geht. Das kommt vermutlich aus der Zeit der italienischen Stadtstaaten mit ihren Händlern, für die die Rheinschiene eben auch wichtiger Absatzmarkt und Verkehrsader war.
Die Blaue Banane gibts vor 1900?
Ich würd ja eher schätzen, dass der räumliche Zusammenhang bis Norditalien eher per Zufall so wie ne Banane aussieht....
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Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.
Den Begriff gibt es erst seit 1989.
Die Form ist natürlich irgendwie Zufall. Es hätte auch ein Kreuz sein können mit Paris nach Hamburg oder Kopenhagen als zweite Achse. Da spielte wohl ein bisschen Politik von Monsieur Brunet eine Rolle, der den Großraum Paris separiert sehen wollte.
Die dichte Besiedlung von Norditalien und der Rheinschiene einschließlich Handelsverbindungen gibt es jedenfalls schon ein bisschen länger als die modernen Wirtschaftswissenschaften.
Der Franzose Roger Brunet, der Europa in Aktiv- und Passivräume untergliedern wollte, entwickelte 1989 mit seiner Gruppe RECLUS den Begriff „Blaue Banane“. Damit meinte er einen europäischen Industrie- und Dienstleistungsgroßraum, der sich vom nördlichen England entlang des Rheins bis nach Oberitalien erstreckt. Brunet sah jedoch seine These als keine wirklich neue Entdeckung an, da sie mit „ein wenig Verstand und räumlichem Einfühlungsvermögen“ schon vorher zu sehen gewesen sei.
Er sah die Blaue Banane als Entwicklung historischer Gegebenheiten, wie z. B. bedeutende Handelswege, oder als Folge der Akkumulation industriellen Kapitals. Frankreich jedoch habe hauptsächlich durch die Verfolgung von Minderheiten, er nennt die der Protestanten (Hugenottenkriege), und durch die Zentralisierung auf Paris den Anschluss an diesen Großraum verloren. Brunet ließ somit gewollt den französischen Raum weg, der sich insbesondere auf den Großraum Paris konzentriert, beziehungsweise beschränkt, um der französischen Regierung die Notwendigkeit einer wirtschaftlichen Integration in diesen gesamteuropäischen Raum zu zeigen. Elsass-Lothringen hingegen kann – obwohl in Frankreich gelegen – noch als Teil der blauen Banane betrachtet werden; historisch ist es Teil des deutschsprachigen Raums.
Der Franzose Roger Brunet, der Europa in Aktiv- und Passivräume untergliedern wollte, entwickelte 1989 mit seiner Gruppe RECLUS den Begriff „Blaue Banane“. Damit meinte er einen europäischen Industrie- und Dienstleistungsgroßraum, der sich vom nördlichen England entlang des Rheins bis nach Oberitalien erstreckt. Brunet sah jedoch seine These als keine wirklich neue Entdeckung an, da sie mit „ein wenig Verstand und räumlichem Einfühlungsvermögen“ schon vorher zu sehen gewesen sei.
Wirtschaftliche Entwicklung vollzieht sich schon über lange Zeiträume. In der Sowjetunion hat man andere Ansätze gewagt, aber nach der Rückkehr zu einer marktbasierten Wirtschaftsweise führte dies in ungünstig gelegenen Siedlungen zum Bevölkerungsverlust. Es zieht die Menschen dort hin, wo es sich gut wirtschaften und leben lässt. Der Rhein hilft dabei und Italien war auch nach dem Ende des weströmischen Reiches eine der am höchsten entwickelten Regionen Europas nordwestlich des oströmischen Reiches.
Man könnte argumentieren, dass sich im Rahmen der EU marktwirtschaftliche Prinzipien stärker durchsetzen.
Die Zusammenhänge sind glasklar!Ihr wollt jetzt ernsthaft den Wirtschaftlichen Aufschwung der blauen Banane im 20. Jahrhundert darauf zurückführen, dass die Römer auf dem Rhein mit Schiffen gefahren sind?
(Wer versteht die Referenz?)
Pfff...Blaue Banane, wer denkt sich denn sowas aus? Das können doch wieder nur Wirtschaftswissenschaftler gewesen sein
Ok, Banane wegen der Ausformung (obwohl die eher einem Boomerang als einer Banane ähnelt, aber sei's drum). Aber warum zum Henker "blau"? Einfach mal so? Ich sage: Die spinnen, die Ökonomen
Ich denke, also bin ich hier falsch.
Blau wegen der EU?
Oder wegen der Alliteration
Blau weil Rhein vielleicht
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