Wie muss man sich das vorstellen, wenn Heiden (zB Wikinger, Germanen, Iren) missionarisiert wurden?
Wie muss man sich das vorstellen, wenn Heiden (zB Wikinger, Germanen, Iren) missionarisiert wurden?
Die Christianisierung war nicht ein schneller Prozess, sondern äusserst schleichend. Meist wurden gewisse Traditionen des Paganismus (oder der vormaligen Religion) auch übernommen. In manchen Gebieten geschah die Missionierung eher friedlich, in anderen durchaus auch mit dem Schwert. Meist - aber nicht immer - wurden zuerst die Herrscher konvertiert, in Regionen mit einer flacheren Machtstruktur konnte es aber sehr wohl sein, das Mönche und Priester beim "einfachen Volk" den Erfolg suchten.
Und es gab durchaus auch Gegenbewegungen. Im Oldenburger Wallmuseum - falls du einmal in der Gegend sein solltest - ist es gut dargestellt. Da wurden dann auch ganze Gegenden von Christen wieder "gesäubert", und ganze Bistümer existierten dann für längere Zeit nur noch auf dem Papier.
https://www.oldenburger-wallmuseum.d...ausstellungen/
"Funde, Rekonstruktionen und teils lebensgroße Figurengruppen vermitteln anschaulich, welche Erkenntnisse die Archäologen bei den Ausgrabungen auf dem Oldenburger Wall über das Leben in Starigard/Oldenburg und seinem Umland gewonnen haben. Neben der Einwanderung der Slawen nach Ostholstein und der Baugeschichte der Wallburg werden einzelne Aspekte wie militärisches Leben, der Fürstenhof, Christianisierung und heidnischer Glaube ebenso thematisiert wie der Untergang der slawischen Herrschaft im 12. Jahrhundert."
https://www.elchburger.de/schweden/l...as-mittelalter
Kurz: Ein Schema F, wie konvertiert wurde, gab es nicht. Je nach Bevölkerungsstruktur, Herrschern, Verschiebung von Machtstrukturen, konnte es ganz unterschiedlich passieren. Sicher ist, genauso wie Waren wurde die Religion auch mehrheitlich entlang den Handelsstrassen/Schifffahrtswegen verbreitet. Abgelegene Orte in Skandinavien waren teilweise noch sehr lange heidnisch (bis nach 1500) während die Königshöfe und grösseren Städte schon 500 Jahre zuvor christianisiert wurden.
Es kommt drauf an, wer es durchführt. Der Heilige Patrick geht mit den Heiden Bier saufen, der heilige Bonifatius fällt erst mal zur Machtdemonstration eine Eiche und Karl der Große sagt: Taufe, oder Kopf ab.
Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal
Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.
Das lief sehr unterschiedlich ab. Die Iren wurden sehr früh christlich, und waren danach soweit ich weiß mit ihren Wanderpredigern wichtige Beteiligte der weiteren Missionierung.
Die Franken haben, sehr vereinfacht, ein römisches gebiet übernommen in denen sich die alte, sehr nützliche, römische Zivilverwaltung langsam in eine christliche Kirchenverwaltung verwandelt hatte. Dies zusammen mit weiteren sozialen sowie innen-und außenpolitischen Vorteilen führte zur Adoption des Kreuzes unter den Herrschern und folgend dem noch heidnischen Teil.
Die Germanen...varierten nach Stamm. Die Langobarden wie die Franken, den Sachsen musste etwas nachgeholfen werden. Im Baktikum wurde, deutlich später ( Es liegt mehr Zeit zwischen der Christianisierung der Balten und deiner Geburt, als zwischen dem und der Christianisierung der erwähnten Franken!) mit dem Schwert missioniert.
Generell war die Christianisierung oftmals etwas dass wenn nicht von den Eliten durchgedrückt, doch eine sehr unterstützte Entwicklung war. Christlich werden ging oft einher mit einer stärkeren Zentralgewalt, einem formalisierterem Königstum, einem Schrift und Verwaltungssystem, und natürlich "außen"politischen Vorteilen. In manchen Gebieten, wie Polen, sind "Christianisierung" und "Gründung des Königstums/des ersten einheitlichen Reiches" praktisch synonyme Dinge.
Gab's da nicht so einen Germanenfürsten, der schon im Taufbottich stand und dann doch lieber nachfragte wo all seine Vorfahren gelandet wären? Als er als Antwort die Hölle erhielt, stieg er unverrichteter Dinge wieder raus, weil er lieber dort sein wollte, bei den Seinigen.
Sehr sympathisch, der Typ.
Das müsste der Friesenherzog Radbod gewesen sein. Im Mongolensturm habe ich sogar eine Anspielung auf ihn eingebaut. Es dürfte sich aber um eine Legende handeln, weil es die Geschichte in sehr unterschiedlichen Varianten gibt, die alle erst recht spät bezeugt sind. Die ältere Fassung ist wohl, dass er diesen Gedanken bei einem Streitgespräch gegenüber dem Heiligen Willibrord äußerte, später entwickelte sie sich dann zur Taufszene.
Ich bin ja noch eher jung und habe so wirklich aktiv erst die letzte US Wahl mitbekommen. Ist das da üblich, wenn auch nicht unbedingt in diesem Ausmaß natürlich, dass man der anderen Partei Betrug o. Ä. vorwirft? 2016 gab es ja schon Vorwürfe gegen Trump, 2000 gab es da ja in Florida auch so eine Situation. Also kommt da sowas öfter vor oder ist das ein neueres Phänomen? Und haben diese Vorwürfe schon mal zu etwas geführt?
Die haben schon zu Neuauszählungen geführt, zumindest in 2000 in Florida, als George W. Bush den Staat mit ein paar hundert Stimmen Vorsprung gewonnen hatte. Trump könnte das jetzt auch machen (auch wenn die Unterschiede schon viel größer ausfallen, einige 10.000 Minimum), aber da seine Strategie ja eh zu sein scheint, dass er die Wahl nicht anerkennen will, wird ihm eine Neuauszählung da auch nicht weiterhelfen.
Dazu sind die Regeln für diese Neuauszählungen auch in jedem Staat anders (USA halt wieder), in Wisconcin z.B. müsste Trump Stand jetzt für die Neuauszählung ungefähr 5 Millionen Dollar bezahlen, wenn der Ausgang nicht knapp genug ist, wahrscheinlich zur Abschreckung, damit nicht irgendwelche Idioten aux Jux und Dollerei eine Neuauszählung verlangen
Ja, ist völlig normal. Die spinnen, die Amis. Allesamt.
In Deutschland gab es durchaus auch schon Neuauszählungen oder die Forderung danach bei sehr knappen Ergebnissen. Bei einer Bundestagswahl glaube ich zuletzt 2002 (damals aber ohne Erfolg).
Das ist sicherlich eine im Vergleich nur kleine Nummer, aber in Baden-Württemberg gibt es eine Person, die sich bei allen möglichen Bürgermeisterwahlen bewirbt und im Anschluss gegen das Wahlergebnis klagt, was dann immer dazu führt, dass sich die Amtseinführung der neuen Bürgermeister ziemlich verzögert.
Edit: 1876 wurde sich gegenseitig Wahlmanipulation vorgeworfen. Hoffentlich entwickelt sich das jetzt nicht ähnlich, das liest sich sehr unschön.
Geändert von Furrax (06. November 2020 um 02:21 Uhr)
Geändert von Der Kantelberg (06. November 2020 um 09:49 Uhr)
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