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Thema: Civ3: Die Geschichte der arabischen Völker

  1. #1
    starc und vil küene Avatar von Louis XV.
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    Civ3: Die Geschichte der arabischen Völker

    Also, irgendwie ist es doch mal wieder Zeit, dass das Story-Forum auflebt. Deswegen wird ab jetzt bei meinem Spiel mitgeschnitten und -geschrieben...


    Settings:

    Karte: Marla Singers World Map, an einigen Punkten leicht verändert.
    Civs: 16
    Schwierigkeitsgrad: Kaiser / Emperor
    Version: PTW deutsch

    Das heißt nichts anderes, als dass das Spiel vermutlich irgendwann zusammenbricht oder aufgrund von hunderten Civ-Städten einfach unspielbar wird. Da ich aber eigentlich ein großer Weltkarten-Fan bin, wollte ich mir die Karte nochmal mit "voller Besetzung" geben. Und zumindest am Anfang ist es immer sehr spannend zu beobachten, wie sich die europäischen Völker arrangieren.



    Kommentare, Anregungen und sonstige Postings willkommen...


    (ach ja, und eine vielleicht leider notwendige Erklärung hinten weg: Die aktuellen Ereignisse haben mit der Themenwahl rein gar nichts zu tun - abgesehen davon dass sie mich zu diesem blöden Satz hier zwingen)

  2. #2
    starc und vil küene Avatar von Louis XV.
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    Story 1325 v.Chr.

    Der Botschafter kniete vor den Toren des Palastes nieder und vollführte die rituellen Gebete. In seinem Kopf jedoch rasten die Gedanken. Gleich würde er dem Propheten persönlich gegenüber stehen und ihm die Nachricht überbringen, auf die ganz Arabien schon seit Jahren wartete. In den Bergen nördlich von Mossul hatten Kolonisten aus einer Mine Eisenerz geschöpft. Das Gebiet war sofort von arabischen Kämpfern besetzt worden, hunderte von Arbeitern hatten eine Straße nach Mossul aus dem roten trockenen Stein der nördlichen Berge gepflastert. Seitdem rollten die Holzwagen Richtung Badgdad.

    Eisen!

    Jetzt müssten die Schwertkämpfer nicht mehr mit Holzschwertern üben sondern würden bald richtige Waffen zu fassen kriegen. Schon lange hatten arabische Wissenschaftler prinzipiell das Geheimnis des harten Metalls entschlüsselt und sich die abenteuerlichsten Waffenkreationen einfallen lassen. Nur fehlte das Material. Im heißen Wüstensand um Bagdad und auch in den östlichen Bergen an der Grenze zu Persien war kein Eisen zu finden gewesen. Obgleich man munkelte, dass die Perser über eine solche Mine verfügten. Und auch der Gesandte der Germanen, der regelmäßig im arabischen Palast einkehrte, und ihn immer mit Bergen von Gold behäuft wieder verließ (das weit entfernt lebende Volk der Deutschen galt als das kundigste der Welt; die besten Philosophen lebten in den Steinhäusern der germanischen Siedlungen, Mystiker, Bibliothekare und Schriftgelehrte waren dort so hoch angesehen wie nirgendwo auf der Welt), auch die Germanen besaßen zahlreiche Eisenminen. Dass das einzige Eisenvorkommen weit außerhalb der Grenzen Arabiens lag, war ein herber Schlag für den Propheten gewesen. Vermutete man. Zu sehen bekam man den Propheten ja ohnehin nie.

    Nach dieser Entdeckung hatte der glorreiche Anführer Arabiens jedenfalls die Stadt Mossul förmlich aus dem Wüstensand gestampft, aber es bedurfte noch viel Schufterei der Straßenbauer und viel Wagemut einige Kolonisten, bis vor wenigen Tagen tatsächlich die ersten Karren mit Eisenerz in Richtung Bagdad aufgebrochen waren.

    Der Bote wusste, was seine Nachricht auslösen würde. Tagelang würden die ältesten Kämpfer des Landes über Landkarten sitzen und beraten. Wem sollte der erste Schlag der gestählten Schwertkämpfer gelten?

    Das naheliegendste Ziel waren die verhassten Griechen. Kein Araber hatte je die Schmach vergessen, als die griechischen Einheiten ohne Vorwarnung über die Nordgrenze eingefallen waren und im ganzen Land gewütet hatten. Die arabischen Kämpfer hatten den gut ausgerüsteten griechischen Lanzenträgern nichts entgegen zu setzen. Sie konnten sich nur hinter ihren Mauern verschanzen und abwarten. Sie hinterließen Verwüstung. Seit dieser Zeit bemühte sich Arabien um allerbeste Beziehungen zu Griechenland. Wohl wissend, dass dem Herrscher Alexander bewusst sein musste, dass die Geschenke, die jährlich in Athen eintrudelten, nicht aus Liebe zur griechischen Kultur, sondern aus Furcht entrichtet wurden. Regelmäßig ließ der Prophet Wissen an die Griechen weitervermitteln oder zahlte regelmäßig Tribut, ohne dass in den letzten Jahren griechische Gesandte darum gebeten hätten. Im Reich ahnte man, dass die nächste „Bitte“ der Griechen ungleich höher ausfallen und vermutlich mit Krieg enden würde. Besser war es, gleich zu bezahlen.

    Die Griechen also? Thermopylae war das Schandmal des arabischen Halbkontinents. Eine waffenstarrende Stadt in Sichtweite des heiligen Jerusalem, immer als Mahnung für die schmerzliche Niederlage, die die Araber damals erlitten hatten. Es könnte den Arabern jetzt in die Hände fallen wie eine reife Frucht. Andererseits waren die griechischen Lanzenträger nach wie vor ein gefürchteter Gegner, der vielleicht selbst den Schwertkämpfern überlegen wäre. Zudem hatten die Griechen ihr Reich nach Osten verlagert und könnten eine zweite Front bei Mossul eröffnen.

    Sie könnten auf die Eisenvorräte zielen.

    Der Bote erhob sich, und schritt auf die bunt bemalten Palasttore zu.

    Sollte man besser Persien angreifen? Aber die Perser waren ein recht armes Volk, außerdem geschützt durch das Zagros Gebirge. Der Weg wäre lang bis nach Persien... Viel verlockender war vermutlich die Westroute – ins fruchtbare Ägypten.

    Gewiss, die weise Kleopatra hatte das arabische Reich nie bedroht, sondern immer fair und freundlich mit den Arabern gehandelt. Aber die Reichtümer von Theben lockten. Und Südägypten war angeblich ein fruchtbares Land mit immergrünen Bäumen und seltenen Tieren. Hier wäre Platz für weitere heilige arabische Städte. Von den Karthagern weit, weit im Westen drohte vorerst keine Gefahr.

    Ägypten also. Das würde es sein. Der Bote sah die Vision vor sich, als die Torflügel des Palastes sich öffneten. Er schritt durch den Palmengarten, aber vor seinem Inneren sah er die Vision der arabischen Kämpfer, wie sie über den Nil übersetzten und Theben im Sturm eroberten. Thebens Bibliotheken waren zudem voll mit Wissen. Lange hatten die Araber als Drehscheibe des Welthandels profitiert von den Gesandten, die aus dem fernen, fernen Osten kamen, aus Ländern, die nie ein Araber betreten hatte wie Korea, Japan und China. Lange galt Arabien als großer Wissenshort, der geschickt von anderen Königreichen kaufte und an die nächsten Gesandten wieder verkaufte. Der Staatsschatz war immer voll gewesen und die Araber ein modernes Volk in jenen Tagen.

    In den letzten Jahren aber hatten die europäischen Völker die Araber überflügelt. Vielleicht hatte man sich auch zu sehr auf die Germanen verlassen. Teuer war der Kauf von Schriften über deutsche Philosophen gewesen, aber als die arabischen Botschafter sie weiterverkaufen wollten, mussten sie mit Schrecken feststellen, dass viele in der Welt diese Werke schon kannten. Jetzt waren die Staatskassen leer, zusätzlich strapaziert durch die Ausbildung der Schwertkämpfer. Wenn Arabien nicht den Anschluss verlieren wollte, dann musste man jetzt handeln.

    Wenn die anderen Völker ihr Wissen nicht mehr verkaufen wollten, musste man es sich eben mit Gewalt holen.

    Vor dem Botschafter schwangen die Tore des Inneren Heiligtums auf und er trat in den Thronsaal des Palastes.

  3. #3
    starc und vil küene Avatar von Louis XV.
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    Vorgeschichte: Karte 2190 v.Chr.

    Wie gehabt kommen die Bildanhänge in einer eigenen Antwort, damit ich immer noch ein bisschen was zu erläutern kann...


    Hier also erstmal ein Karte von "ein paar Züge vorher", als die Griechen durchs Land marschierten. Um ehrlich zu sein hätte ich nicht damit gerechnet, sie anschließend nochmal besänftigen zu können, aber sie haben sich tatsächlich mit regelmäßigen freiwilligen Tributzahlungen abspeisen lassen.

  4. #4
    starc und vil küene Avatar von Louis XV.
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    Aktueller Stand: Karte 1325 v.Chr.

    Hier die aktuelle Karte zur Zeit des Spiels.

    Wie man unschwer erkennen kann habe ich mit der Gründung Mossuls tatsächlich einen Riesenbock geschossen: Geplant war, dass das Eisen nach der Tempel-Erweiterung zum Einzugsbereich gehört. Vielleicht muss man nur oft genug Civ gespielt haben, damit einem irgendwann dann nochmal so ein Fehler unterläuft.

    Jetzt steht da zwar die Kolonie, aber wenn die Römer nur ein bisschen Grips im Hirn haben, bin ich die bald schon wieder per Einflussverschiebung los.

    Aber ich hoffe, dann ist zumindest der Krieg gegen Ägypten vorbei...

  5. #5
    starc und vil küene Avatar von Louis XV.
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    Vogelperspektive: Karte 1325 v.Chr.

    ... und weil die Karte so groß ist das ganze nochmal in der Übersicht. Ostasien erspar ich euch.

    Ach ja, bitte nicht wundern, warum Deutschland und die Wikinger die gleiche Farbe haben. Da ist mir wohl im Editor was schief gelaufen. Naja, den Wikingern gebe ich eh nicht sehr viel Überlebenschance da oben...

  6. #6
    starc und vil küene Avatar von Louis XV.
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    Demographie 1325

    ... und noch zur Einstimmung: Die fünf größten Städte. Auch wenn das natürlich zur Zeit noch ständig wechselt.

    Der Angriff auf die Griechen reizt mich ja schon auch wegen des Orakels. Und sehr weit weg ist Athen nicht. Andererseits ist Schwertkämpfer gegen Hoplit ein wenig... mühsam. Und ich weiß auch nicht, wann die Griechen ihren ersten Lanzenkämpfer aufstellen.

    Wie gehabt bei 16 Mitspielern: Die Entdeckungen rasen nur so dahin. Kaum habe ich das Eisen angeschlossen sind die anderen schon im Mittelalter. Mal sehen wie das weitergeht...

  7. #7
    Bönnü Avatar von Benny
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    Eine würdige Wiederbelebung, da bekommt man gleich lust auch nochmal zu schreiben . Weiter so

    'I understand HOW; I do not understand WHY.'

  8. #8
    starc und vil küene Avatar von Louis XV.
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    genau das war auch der Hintergedanke

    So ein Story-Forum macht doch nur Spaß, wenn hier mehrere Leute gleichzeitig aktiv sind. Da hat man doch auch viel mehr Spaß reinzuschauen.

    Also hiermit ein energischer Aufruf an alle, die früher hier gepostet und schon länger nichts mehr gemacht haben!



    Lasst der Phantasie Flügel wachsen... oder so ähnlich....

  9. #9
    Bönnü Avatar von Benny
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    Eigentlich könnte man mal eine PBEM Story machen. Zwei oder mehr spielen gegeneinander und berichten dann jeweils ihren Standpunkt. Natürlich etwas verzögert.
    Da ich gerade wieder an eine Europa Karte bastel, die diesmal etwas kleiner und begrenzter wird, könnte man eine Art historisches PBEM machen. z.B. Deutschland vs. Frankreich.
    Also wenn du mit der Story hier fertig bist würdest du da mit machen ?

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  10. #10
    Fauler Sack Avatar von Der_Dude
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    Sind die Amerikaner im Zweistromland eingefallen oder fehlt die Zeit fürs weiterspielen/-schreiben???
    Spannend war es allemale bis dahin!
    --------
    Der Dude macht das schon...!

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