Die ersten bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Chevaliers und Roundheads (so der Begriff für die Truppen des Parlaments) gingen mehrheitlich zugunsten der Königstreuen aus. Man darf sich aber keine Vorstellung von so großen Schlachten wie denen des Dreißigjährigen Krieges machen. Obwohl Großbritannien durchaus mit fähigen Söldnertruppen in Deutschland vertreten war, gab es auf der Insel nur wenige Waffen bzw. ausgebildete Soldaten. Deshalb spielten die Rückkehrer, die Veteranen aus dem Dreißigjährigen Krieg, eine besondere Rolle in den englischen Heeren. Unter den Kommandeuren der Chevaliers greife ich da als prominentesten Vertreter den Prinzen Rupert (Ruprecht) heraus, einen Neffen des englischen Königs. Er war ein Sohn des Pfalzer Kurfürsten Friedrich, des Winterkönigs von Böhmen aus dem Kapitel zum Dreißigjährigen Krieg.
Die anfänglichen Erfolge der Königlichen beschränkten sich eher auf eher kleine Gefechte. Erst am 23. Oktober 1642 ereignete sich mit der Feldschlacht am Edgehill das erste größere Aufeinandertreffen der Heere, bei der auch Charles I. persönlich zugegen war. Der Tag ging unentschieden aus, beide Seiten hatten etwa 1.500 Mann Verluste. Die bedeutende Konsequenz daran war, dass der König durch das Ergebnis dieser Schlacht die Möglichkeit einbüßte, auf London marschieren zu können, und ein schnelles Ende des Bürgerkriegs nicht mehr möglich war. England befand sich, das war nunmehr offensichtlich, in einem Bürgerkrieg. Die beiden Parteien steckten ihre Einflusszonen ab und belagerten die gegnerischen Festungen, die sich noch vereinzelt in ihren Gebieten befanden.
Im Südwesten Englands, in Wales und Cornwall, behielten die Chevaliers die Oberhand. Im Nordosten, also die Gegend um York bis zur schottischen Grenze, waren die Parlamentarier stärker. Prinz Rupert zeichnete sich als der wohl fähigste Kommandant der Königlichen aus, er wurde am Hof von Charles I. in Oxford wegen seiner herablassenden Art und aus Neid jedoch nicht sonderlich geschätzt. Auf der Seite der Parlamentarier war zunächst ein gewisser Hampden das militärische Ass, nach seinem Tod machte sich allmählich dessen Cousin Oliver Cromwell einen Namen. Über diesen stand aber noch der Kommandeur Thomas Fairfax.
Erst als der Norden um York für den König quasi verloren war, besann sich Charles I. auf die militärischen Qualitäten seines Neffen Rupert von der Pfalz. Rupert belagerte gerade Newcastle und war auf einem guten Weg, die Stadt einzunehmen, als von Norden die Schotten die Grenze überschritten und in den Bürgerkrieg eingriffen. Das englische Parlament hatte nämlich am 25. September 1643 ein Bündnis mit ihnen abgeschlossen. Charles I. hatte die Schotten nicht besiegen können und sich anschließend mit dem englischen Parlament angelegt, nun hatte er beide gleichzeitig als Gegner am Hals.
Am 2. Juli 1644 stellte sich Rupert der Schlacht gegen diese Koalition, denn es ging darum, dass York nicht an die Parlamentarier verlorengeht. Dort am Marston Moor erlitten die Königlichen eine empfindliche Niederlage. Das war wohl weniger die Schuld von Rupert, den Ausschlag gab wohl eher der eher unfähige Kommandeur Goring auf seiner Seite, während die Parlamentarier mit den sogenannten Ironsides von Cromwell über eine schlagkräftige Kavallerie verfügten. Im Norden Englands war Charles I. geschlagen, besiegt war aber nicht. Der Earl of Essex unternahmen nun einen tiefen Vorstoß in das royalistische Gebiet im Südwesten Englands, bis er am 1. September 1644 in Cornwall in einen Hinterhalt gelockt und besiegt wurde. Das war ein großartiger Erfolg für den König, doch er nutzte die Gelegenheit nicht, sondern verharrte weiter in Oxford.
Auf der Seite der Parlamentarier kam man zu dem Schluss, dass ihre Armee einer Reform bedurfte, wenn man den Bürgerkrieg gewinnen wollte. Oliver Cromwell brachte die Notwendigkeit auf den Punkt: „Wir können den König hundertmal besiegen und er bleibt immer noch König, er besiegt uns ein einziges Mal und wir hängen.“
Die New Model Army wurde aus der Taufe gehoben. Sie bestand aus puritanischen Fanatikern und wurde Fairfax und, unter diesem, Cromwell unterstellt. Cromwell führte die dabei Kavallerie, er hatte sich mit seinen Ironsides ja bereits die Sporen verdient, könnte man im wahrsten Sinne des Wortes sagen. Parlamentarischen Abgeordneten dagegen wurde die gleichzeitige Ausübung eines militärischen Kommandos untersagt, jeder musste sich entscheiden, welchen Posten er ausüben wolle. Da die adeligen Parlamentarier sich daraufhin allesamt gegen ein Militärkommando entschieden, war in der Armee der Weg frei für die Profis, was die Schlagkraft der New Model Army stärkte.
Die für damalige Verhältnisse modern ausgerüstete und kämpfende Armee stellte die Armee des Königs und zwang Charles I. die Schlacht von Naseby auf, für die dieser schlecht vorbereitet war. Beide Heere standen sich in ähnlicher Aufstellung gegenüber, mit der Kavallerie auf ihrer jeweils linken Seite. Doch während der Angriff von Rupert steckenblieb, siegte Cromwell auf seiner Seite des Flügels und rollte das königliche Heer auf. Der König wollte persönlich mit seiner eisernen Reserve einschreiten, doch der Earl of Carnwath hielt beschwörend die Zügel seines Pferdes fest: „Will you go upon your death?“ Charles I. verließ notgedrungen mit seiner Entourage das Feld und begab sich zurück nach Oxford. Rupert fiel beim König zeitweise in Ungnade, lediglich der Feldzug des königlichen Kommandeurs Montrose, der in Schottland operierte, machte vorläufig noch Hoffnung. Aber auch der stand letztlich auf verlorenen Posten, denn die Königlichen verloren stetig an Gelände.
Bis zum Herbst 1645 eroberten die Roundheads wichtige Stützpunkte wie etwa Bristol zurück. Die Puritanier wüteten teilweise übel unter den besiegten Katholiken. Zu Beginn des Jahres 1646 befanden sich die Royalisten eindeutig in der Defensive. Parlamentarische und schottische Truppen begannen mit der Belagerung von Newark-on-Trent, der letzten von Royalisten gehaltenen Stadt in Nordengland. Die Garnison musste sich am 8. Mai 1645 ergeben.
Im selben Monat begann die Belagerung Oxfords durch die Roundheads, die zentrale Bastion, in der sich der König befand. Bevor sich der Belagerungsring um Oxford geschlossen hatte, gelang Charles I. verkleidet die Flucht aus der Stadt. Mit nur zwei Begleitern schlug er sich nach Newark durch – um sich dort den Schotten zu ergeben, die die Stadt gerade belagerten. Der König wurde nach Newcastle gebracht. Er selbst sah sich als Gast der schottischen Convenanter, war aber nichts anders als ihr Gefangener. Monatelang blieb er in ihrem Gewahrsam, war aber zu intransigent oder zu dämlich, mit den Schotten zu einer tragfähigen Einigung zu kommen. Das englische Parlament kaufte den Schotten schließlich die Person des Königs regelrecht ab. Den Royalisten blieb weitgehend keine andere Wahl, als die Waffen niederzulegen.